Rockers to Rockers


Die Außenpolitik der Queens Of The Stone Age verrät viel über die Band selbst. Wer sind ihre Freunde, wer ihre Feinde, mit wem pflegen die diplomatische Beziehungen? Als Josh Homme nach dem Ende von Kyuss eine neue Band gründete, nannte er sie zunächst Gamma Ray – und kam damit der Nachfolgeband der deutschen Bubblegum-Metaller Helloween ins Gehege. Zu ihrem endgültigen Namen kam die Band durch Taylor Hawkins. Der Schlagzeuger der Foo Fighter meinte nach einem Auftritt, die Gruppe würde nicht einmal klingen wie die Könige, sondern schlimmer noch, wie“.die Königinnen der Steinzeit“. Was den künstlerischen Gestus betrifft, da hält es Homme mit Punk-Heroen wie Black Flag und dem ewigen Johnny Cash, denerfürden Protopunkschlechthin hält. Hawkins Chef Dave Grohl ließ sich jedenfalls nicht beirren und die Arbeit am eigenen Album ruhen, um für Hommes Band Schlagzeug zu spielen. Zur Familie gehört auch Mark Lanegan, der legendäre Kopf der seligen Screaming Trees, seit er bei Hommes desert sessions in der kalifornischen Wüste mitspielen durfte und auch lullabies to paralzye mit dem gewöhnungsbedürftigen Klang seiner Stimme veredelt. Zum engeren Freundeskreis gehören Monster Magnet ebenso wie Lemmy Kilmistervon Motörhead. Fürs neue Album hat Homme sogar einen Helden seiner Jugend reaktiviert: Billy Gibbons von ZZ Top spielt auf drei Stücken die Gitarre. Und wenn er nicht gerade mit seinem besten Kumpel Jesse Hughes und dessen Spafiprojekt Eagles Of Death Metal auf Tour ist, vergnügt sich Homme mit seiner aktuellen Flamme, Brody Dalle von den Distillers. Wenn die Queens Of The Stone Age für einen Tag überschwere Artillerie verfügen dürften, würden sie damit vermutlich aus allen Rohren auf die britische Progrock-Gruppe Yes schienen. Jedenfalls würden Homme und seine Mannen eher noch ein Konzert von Mondo Generator besuchen, der Band des ausgestiegenen Bassisten Nick Oliveri.