Rucksack-Verbot auf dem Wacken: So bekommt Ihr Euren Scheiß trotzdem aufs Gelände


Egal ob Kartoffelsack, Flirt oder gigantischer Hut. Mit diesen Tipps können Festival-Trickser das Rucksackverbot beim kommenden Wacken umgehen.

Nach dem Amoklauf in München sowie dem Selbstmordattentat in Ansbach hat das Wacken-Festival gemeinsam mit den Sicherheitsbehörden reagiert: Beim diesjährigen Festival, das vom 04. – 06. August stattfindet, dürfen Besucher keine Rucksäcke und Taschen mit auf das Gelände nehmen. Hier die offizielle Mitteilung der Organisatoren:

„Liebe Metalheads,

aus aktuellem Anlass hat sich die Festivalleitung in Zusammenarbeit mit den zuständigen Sicherheitsbehörden dazu entschieden, aus Sicherheitsgründen Rucksäcke, Taschen jeglicher Art und auch Full Metal Bags nicht auf dem Veranstaltungsgelände zu erlauben. Zum Veranstaltungsgelände zählen Wackinger Village, Wacken Center, Wacken Plaza, Metal Market, Beer Garden und Infield.

Erlaubt sind weiterhin Bauchtaschen und natürlich könnt ihr auch die faltbare Wasserflasche aus dem F:M:B für Getränke weiterhin nutzen.“

F:M.B steht für Full Metal Bag und ist das Wacken-Gegenstück zum Umhänge-Sportbeutel. Die Sicherheit steht beim diesjährigen Wacken also im Vordergrund – zumindest auf dem Festival-Gelände, auf dem Campingplatz sind Rucksäcke noch erlaubt (Aktionismus, Ick hör dir trapsen). Laut einer Pressesprecherin des Wacken reagieren die meisten Gäste bisher mit Verständnis für die neue Anti-Rucksack-Politik.

Doch Festivalgänger wären keine Festivalgänger, wenn sie nicht trotzdem diesen Impuls hätten, die neuen Restriktionen zu umgehen. Zu Schmugglern zu werden, zu MacGyver, zu menschlichen Schweizer Taschenmessern, die der Security ein Schnippchen schlagen, obwohl diese eigentlich nur Regeln umsetzt, die der allgemeinen Sicherheit dienen sollen. Brustbeutel und Bauchtasche sind als Rucksack-Alternativen zwar erlaubt, aber versucht da mal eine Regenjacke reinzustopfen.

Da wir zwar nicht dazu aufrufen wollen, die neue Regeln Wacken-Regeln zu weiten und zu umgehen, aber wissen, dass es viele von Euch sowieso versuchen werden, präsentieren wir mögliche Rucksack-Alternativen für das Wacken 2016:

Eine Bauchtasche – in XXL

Hässlich, aber funktional.
Hässlich, aber funktional.

Wie Ihr auf dem Bild richtig erkennt, lässt Euch eine gigantische Gürteltasche (andere Tragemöglichkeiten inklusive) nicht nur merkwürdig aussehen. Auch lange, sehr lange Diskussionen mit den Sicherheitsleuten sind damit garantiert. Denn: Ab wann ist eine Bauchtasche keine Bauchtasche mehr, sondern ein kleiner Rucksack am Bauch? Ihr könntet zu den Pionieren gehören, die es auf dem Wacken 2016 herausfinden.

Einkaufsnetz

Bereit für ein Comeback auf dem Wacken: Das Netz.
Bereit für ein Comeback auf dem Wacken: Das Netz.

Jahrelang habt Ihr Eure Großmutter ausgelacht, weil Sie immer noch mit diesen alten Einkaufsnetzen in den Supermarkt geht. „Omi, darf ich mir bitte für das ‚Zombies ate my Girlfriend‘-Konzert dein Tragenetz ausleihen? Bitte, Bitte!“ – Diese Frage könnte Eure Rettung auf dem Wacken sein. Vielleicht habt Ihr ja Glück und kommt mit dem durchsichtigen und schnell abgetasteten Netz aufs Gelände.

 

Netzsack

Die Alternative, falls Omi kein Einkaufsnetz mehr besitzt: Der Netzsack. Hat sich bereits bei Kartoffeln oder Brennholz bewährt, hält also garantiert auch einen Pulli und Eure Geldbörse aus. Kontra: Sehr anfällig bei Regen.

Wie gemacht für den schnellen Security-Blick. Und für Kartoffeln.
Wie gemacht für den schnellen Security-Blick. Und für Kartoffeln.

Festival-Packesel

Erst ein bisschen Romantik, dann ran an die Arbeit.
Erst ein bisschen Romantik, dann ran an die Arbeit.

Funktioniert für Frauen besonders einfach. Schnappt Euch einen fit aussehenden Single, flirtet ein bisschen, vielleicht ein paar kinky Versprechungen für die Nacht (die Ihr natürlich nicht einhalten müsst). Dann habt Ihr mit etwas Glück Euren persönlichen Festival-Packesel. Eure Regenjacke könnt Ihr bei den Konzerten, bei denen Ihr unbedingt ausrasten wollt, mit einem beiläufigen „Bist du so lieb und hälst das mal bitte?“ loswerden und bei Bedarf wieder abholen. Ein „Vorsicht, ist aber schwer!“ gibt Eurem Fang sogar noch das Gefühl, in der Situation Stärke beweisen zu können.

Und Hey: Vielleicht wird ja sogar was draus und das Rucksack-Verbot auf dem Wacken 2016 sorgt neben der Sicherheit auch für viele neue Liebespaare.

Transparenter Rucksack

Für Rebellen: Ein Rucksack trotz Rucksack-Verbot.
Für Rebellen: Ein Rucksack trotz Rucksack-Verbot.

Ihr braucht wahrscheinlich viel Überzeugungskraft am Einlass, um Euch mit dem durchsichtigen Rucksack über das Gesetz zu stellen. Aber wenn Ihr ganz verzweifelt seid und zu cool für den guten alten Kartoffelsack seid, dann kann man es ja versuchen. Ihr solltet dann aber nur ein Shirt oder die Schlüssel/Geldbörse/Kondome-Kombi im Rucksack haben, damit auf einen Blick erkennbar ist, was Ihr mit Euch rumschleppt.

 

Toastbrot-Verpackung

Erst lecker, dann praktisch: Das Toastbrot samt Verpackung.
Erst lecker, dann praktisch: Das Toastbrot samt Verpackung.

Ihr grillt, also habt Ihr die Toastbrot-Verpackung sowieso irgendwann auf dem Zeltplatz rumfliegen. Und wer seine Bauchtasche oder den Brustbeutel vergessen hat (oder aus Stilgründen völlig zu Recht ablehnt), findet mit der Folie eine passende Option für kleine Gegenstände. Tabakzeugs oder ein T-Shirt dürften sich den Securitys dank der durchsichtigen Folie schnell auch als Tabakzeugs und Shirts erschließen.

Sombrero

Gute Laune und Stellfläche sind mit dem Sombrero garantiert.
Gute Laune und Stellfläche sind mit dem Sombrero garantiert.

Der Papst macht es vor: Ein Sombrero sorgt nicht nur für gute Laune und Sonnenschutz, er kann noch mehr. Mit etwas Geschick könnt Ihr eine zusätzliche Regenjacke oder ein weiteres Shirt auf dem Hut balancieren.

Angelweste

Besser nicht im Military-Look.
Besser nicht im Military-Look tragen.

Eine Weste ist eine Weste und kein Rucksack – ganz klare Sache. Und in die vielen Taschen einer Anglerweste passt im Zweifelsfall genauso viel wie in einen Rucksack: Smartphone, ein Shirt (ordentlich gefaltet versteht sich), Power-Bank, Geldbörse, Sonnenbrille, Regenponcho. Auf den Military-Look solltet Ihr allerdings verzichten, das wäre im Zusammenhang mit der Rucksack-Debatte und dem ernsten Hintergrund nun wirklich unangemessen.

Spaß beiseite: Beachtet einfach die neuen Regeln. Das Wacken stellt auch extra Schließfächer zur Verfügung.

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