Spiritualized, Los Angeles, El Rey Theatre


MAL ANGENOMMEN, SPIRITUALIZED WÄREN DIE einzige Band auf der Welt. Dann müßte man den ganzen Dummschnack von wegen „Band des Jahres“, „Album des Jahres“,“Musik, die die Welt verändert“ usw. weder hören noch glauben, denn dann hätten, mangels Vergleichsmöglichkeiten, Spiritualized das Monopol auf jeden Titel, den sie wollten. Dann wäre es auch überflüssig, über das Konzert in LA. zu schreiben, denn die einzige Band auf der Welt wäre weder schlecht noch gut, egal an welchem Abend. Aber Spiritualized sind entgegen gängigem Glauben nicht die einzige Band der Welt. Zugegeben: Das neue Album „Ladies And Gentlemen We Are Floating In Space“ hat große Momente. Live aber reihten sich Jason Pierce und seine sechs Musikanten in die unglückselige Reihe britischer Bands ein, die über den großen Teich geflogen kommen, dort vor erwartungsvollem Publikum triumphieren wollen, aber letztendlich doch nur auf die Schnauze fallen. Fassen wir uns kurz: Es ist wenig spannungsfördernd, das Konzert mit einem bombastischen Schlußakkord zu beginnen, dann die hektischen Nummern zu spielen und zum Ende hin abzuflauen. Es zeugt von Ignoranz, großartige Groove-Lines in Anlehnung an beste Sly Stone- und James Brown-Jams heraufzubeschwören, nur um sie mit einem Tritt in den Hintern von der Bühne zu kicken. Es bringt nichts, Sau-Sound durch überhöhte Lautstärke kompensieren zu wollen. Spinal Tap sind die einzige Band, die bis „11“ aufdrehen darf. Und: Stroboskope sowie Laserfächer sind seit 1968 von der Genfer Konvention mit gutem Grund verboten ebenso Meskalin und LSD 25, adäquate Gegenmittel gegen solchen Murks. Was soll’s. Wir alle wissen: Spiritualized sind n i c h t die einzige Band auf der Welt. Schauen wir uns die nächste an.