Stereo’s Not Dead


Man muss sie nur suchen: Aus fein designten zwei-Kanal-Empfängern kommt Musik in bester Qualität.

Yamaha MCR-640

Eine kompakte und leistungsstarke All-In-One-Anlage. Die zentrale Steuereinheit beherbergt Verstärker und ein Radio, das 30 UKW/MW-Sender speichern kann. Der CD-Player steht separat. Eine USB-Buchse wartet auf Musik vom Speicherstick und akzeptiert MP3 sowie WMA-Dateien. Natürlich kann jeder beliebige Hosentaschenplayer mit einem passenden Kabel in die 3,5 mm-Klinkenbuchse gestöpselt werden. Die beiden Zwei-Wege-Lautsprecher werden mit 2 x 65 Watt Musikleistung befüttert. Wem der Sound nicht tief genug ist, nimmt einen Subwoofer hinzu. Das Set ist in schwarz und silber mit schwarzen oder weißen Boxen erhältlich. (Um 600 Euro)

Phonosophie CR-H500

Der Hamburger HighEnd-Spezialist Phonosophie hat einen CD-Receiver des Herstellers Teac getunt. Gezielte Modifikationen kitzeln gigantisch viel Musik aus dem kleinen, aber auch nicht eben günstigen Gerät. Die Energie und Kraft der Performance begeistern jedoch. Zusätzlich zu dem eingebauten CD-Player und UKW/MW-Radio lassen sich drei weitere Geräte anstöpseln, inklusive Plattenspieler mit MM-System. Angeschlossene iPods schicken ihre Musikdaten per USB-Kabel an den hochwertigen, internen D/A-Wandler des Klangwunders. Auch das klingt nicht weniger als exzellent. Praktisch: Die Encoding-Funktion schreibt auf Wunsch Musik als MP3-Files auf einen USB-Speicherstick. 150 Euro extra kostet die NT-Version des CR-H500 mit Internetradio und Musik-Streaming. (Um 1.500 Euro)

Elac BS 182

Dieser Kompaktlautsprecher wurde speziell für die Unterbringung in einem Regal oder auf einem Sideboard entwickelt. Seine Bassreflexöffnung ist nach unten auf die Bodenplatte der Box gerichtet. Das verhindert, dass es zu übermäßigen Schwingungen und Resonanzen im Schrank kommt und die Bücher heraus geschüttelt werden. Trotzdem bietet der kleine Speaker (29 x 16 x 26,2 cm) eine große Vorstellung. Besonders seine Hochtöner sind etwas Besonderes. Ihre „Jet-Technologie“ beschleunigt die Luft durch das Zusammenziehen einer in Falten liegenden Membran. Weil dieses Verfahren sehr schnell und genau arbeitet, klingen die BS 182 äußerst ausgewogen und sehr dynamisch. Musikbelastbarkeit: 80 Watt. (Um 430 Euro pro Stück)

Denon DRA-700AE

In der Abteilung AV-Receiver (Verstärker & Radio) werden fast nur noch Surround-Sound-5.1.-Geräte verkauft, Stereo-Maschinen muss man suchen. Bei Denon wird man fündig. Hinter edler Aluminium-Frontplatte produziert der DRA-700AE kräftige 2 x 105 Watt Musikleistung. Genug, um eine Party zu beschallen. Dabei behält der Sound trotz großem Punch auch seine Details. Der UKW/MW-Tuner speichert bis zu 56 Sender, und neben einem Plattenspieler (mit MM-System) lassen sich fünf weitere Geräte anschließen. Mit der Docking-Station ASD-11R (99 Euro) lassen sich iPods kontrollieren. Nettes Gimmick: Der Denon versorgt einen zweiten Raum mit Audio- und Videosignalen. Eine separate Fernbedienung liegt im Karton. (Um 500 Euro)

Teufel T 400

Dieser Standlautsprecher rockt tatsächlich. Er wirkt mit 16,3 cm Breite bei einer Höhe von 95 cm eher schmal und elegant, verträgt aber deftige 180 Watt Musikleistung. Unter der Stoffabdeckung sind die Boxen-Chassis in eine schicke Hochglanzfront montiert, wobei der Hochtöner für eine optimale Signallaufzeit tiefer eingelassen wurde (Hoch-, Mittel- und Basstönerantriebe arbeiten auf einer gemeinsamen vertikalen Achse). Sie verhilft zu einer ausgewogenen Schallverteilung. Damit der Hochton nicht scharf und aufdringlich tönt, ist der Tweeter mit einer Gewebe-Kalotte ausgestattet. Dank des Doppelbasses und einem Gehäusevolumen von 23 Litern geht in den untersten Musik-Oktaven richtig die Post ab. (Um 550 Euro pro Paar)

Onkyo A-5VL

Stereo-Verstärker, die klanglich überzeugen können, gibt es bereits ab 300 Euro. Dieser hier ist teurer, er hat allerdings auch zwei digitale Musikeingänge. Über die fließt der Audio-Datenstrom ohne Qualitätsabstriche in den flach und ohne Schnörkel designten Onkyo. Die Endstufen schaufeln 2 x 80 Watt Musikleistung in die Lautsprecher und knicken selbst bei großen Pegeln nicht ein. Per Direktschaltung wird der Sound an den Klangreglern vorbei geführt. All das für musikalische Hochleistungen. Am Phono-Eingang lassen sich Plattenspieler mit MM- oder MC-System anschließen. Drei weitere Geräte und ein iPod-Dock (DS-A3/ND-S1, um 125/150 Euro) finden obendrein Zugang. Und die mitgelieferte Fernbedienung steuert auch MP3-Player. (Um 400 Euro)

Warum macht Stereo Musik?

Für die stereofonische Wiedergabe braucht es deutlich weniger teure Elektronik. Es müssen nur zwei Kanäle reproduziert werden, nicht fünf, sieben oder neun. Und der iPod kann überhaupt nur zwei. Reine Musik (ohne Videobilder) gibt es also fast nur noch in Stereo. Übrigens vertragen sich alle MP3-Player souverän mit einem Stereo-Set. Die meisten Systeme bieten iPod-Docks (teils gegen Aufpreis) oder unterstützen die Player mittels USB-Anschluss.

Im Gegensatz zu multikanaligen DVD/Blu-ray-Playern opfern Zwei-Kanal-Musikspieler ihre Ressourcen nicht für die Bildwiedergabe und investieren all ihre Technik in die Stereo-Performance. In ihnen arbeiten zumeist klassische Netzteile mit gewickeltem Transformator. Die sind zwar teurer, aber klanglich die beste Wahl. So steckt ein erschwinglicher guter CD-Player wie der Azur 350C von Cambridge Audio (um 400 Euro) einen doppelt so teuren Blu-ray-Player musikalisch locker in die Tasche.

Zum Pflichtprogramm für Freunde des besseren Klangs gehört der Tausch der herkömmlichen Verbindungsstrippen gegen hochwertige Kabel. Ein preiswerter Draht überträgt Musiksignale nicht gleichmäßig und verfälscht den Klang. Neue Cinch-Kabel lohnen sich ab etwa 50 Euro. Lautsprecherkabel (mindestens 2,5 qmm Durchmesser, besser noch 4,0 qmm) in guter Qualität beginnen bei etwa 10 Euro pro Meter.

Und wer obendrein noch Heimkino mag, kommt mit Stereo ebenfalls auf seine Kosten. Hollywoodfilme klingen durchaus ordentlich in Hi-Fi-Zwei-Kanal. Mit dem Verstärker verbunden, genießt man Movies mit einer fetten Wall of Sound – freilich ohne Angriff eines X-Wings von hinten links oder einer durchs Wohnzimmer gallopierenden Banditenmeute.