Studie: Woran und in welchem Alter Musiker sterben


In einer australischen Studie wurde der Tod von Popmusikern untersucht. Bluesmusiker werden demnach älter als Rapper und sterben seltener durch Mord. Es gab aber auch überraschende Ergebnisse.

Dianna Theodora Kenny ist Professorin der Psychologie und Musik an der Universität von Sydney. Als solche hat Kenny sich ausgiebig mit dem Tod von Musikern beschäftigt. Mit ein paar verblüffenden und ein paar erwartbaren Ergebnissen.

Kenny untersuchte nicht nur die Lebenserwartung von Popmusikern im Wandel von 1950 bis 2014 und verglich die Ergebnisse mit dem restlichen Teil der US-Bevölkerung. Sie betrachtete unter anderem Unfälle, Morde und Selbstmorde als Todesursachen und fand heraus, in welchem Musikgenre welche Todesursache wie oft vorkommt. Das Alter der Verstorbenen setzte sie zudem ebenfalls in Relation zur Lebenserwartung von allen US-Bürgern – also auch denen, die keine Popmusiker sind beziehungsweise waren.

Grob kann als Ergebnis von Kennys Untersuchungen unter anderem festgehalten werden:

  • – 1950 wurden weibliche und männliche Popmusiker durchschnittlich rund 51 Jahre alt, während der Rest der Bevölkerung durchschnittlich 66 Jahre (Männer) beziehungsweise 71 Jahre (Frauen) alt wurde. 50 Jahre später wurden Popmusikerinnen 61 Jahre, Popmusiker 57 Jahre alt. Andere US-Bürger werden heute durchschnittlich über 80 Jahre (Frauen) beziehungsweise über 75 Jahre alt.
  • – In den Sechzigern starben fast 26 Prozent aller verstorbenen Popmusiker an Unfällen, beim Rest der Bevölkerung waren es unter fünf Prozent.
  • – Die Selbstmordquote unter verstorbenen Popmusikern lag in den Neunzigern bei einem Rekordhoch von fast 10 Prozent, innerhalb der gesamten US-Bevölkerung wuchs die Kurve langsam auf 1.59 Prozent im Jahr 2014.
  • – Die prozentual meisten Morde an Popmusikern passierten in den Neunzigern.
  • – Bluesmusiker sterben überdurchschnittlich oft an Herzproblemen, Jazz- und Folkmusiker meist an Krebs.
  • – Die häufigste Todesursache unter Rock-, Punk- und Metalmusikern sind Unfälle.
  • – Die Hälfte (!) aller toten Rap- und HipHop-Musiker wurden ermordet – in allen anderen Genres (außer Electronic mit 10 Prozent) bewegt sich diese Quote im einstelligen Bereich.
  • – Durchschnittlich am ältesten wurden Blues- und Jazzmusiker (Mitte 60), während Rap- und HipHopmusiker oft kaum 30 Jahre alt werden.
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  • Dianna Kenny und ihr Team haben ihre Ergebnisse in diversen Charts zusammengefasst. Die Grafiken seht Ihr oben in der Galerie. Mehr über Kennys Studie kann hier und hier erfahren werden.

Und wer beim Betrachten dieser Ergebnisse an den berüchtigen „Club 27“ denken musste – hier ist er: