iTunes Radio: Apple will Labels mehr Tantiemen zahlen als Pandora


Mehr Druck für das kostenlose Internet-Radio. Pandora-Chef Westergren betreibt derweil Schadensbegrenzung.

Gerade erst berichteten wir von den verschwindend geringen Einnahmen, die Musiker David Lowery vom Internet-Radio Pandora erhalten haben will ­– für mehr als eine Million Plays knappe 17 Dollar. Die Kritik der Musikergemeinde an aktuellen – und für die Zukunft geplanten neuen – Zahlungsregelungen des Internet-Radios ist groß. So auch der Druck auf Pandora. Es hätte also keinen besseren Zeitpunkt für Apple geben können, die geplanten Lizenzgebühren für den neuen Streaming-Dienst iTunes Radio durchsickern zu lassen.

Laut einem Bericht des Wall Street Journal beabsichtige Apple, nachdem alle drei großen Major-Labels mit an Bord sind, nun auch Indie-Labels für iTunes Radio zu gewinnen. Seit letzter Woche sei Apple dabei, potenziellen Partner-Labels Vorschläge für Lizenzvereinbarungen zu schicken. Dem Bericht zufolge will Apple sowohl Major- als auch Indie-Labels mehr Abgaben zahlen als der seit 13 Jahren existierende Dienst Pandora. So soll Apple die Major-Labels mit 0,13 Cent pro abgespieltem Song sowie mit 15 Prozent der Netto-Werbeerlöse beteiligen. Im zweiten Jahr der Partnerschaft würden die Abgaben auf 0,14 Cent und 19 Prozent steigen. Die Beteiligungen der Indie-Labels seien ähnlich. Demgegenüber stehen die Abgaben von Pandora mit derzeit 0,12 Cent pro gespieltem Song.

Das Bekanntwerden dieser Zahlen geschieht zu einem ungünstigen Zeitpunkt für Pandora. Nachdem berichtet wurde, welche Tantiemen Pandora an Musiker zahlen solle, muss sich Gründer Tim Westergren in Schadenbegrenzung üben. In einem Blogeintrag versuchte er, die Dinge richtig zu stellen und erklärte, ein Musiker erhalte sehr viel mehr als 17 Dollar für eine Millionen Plays. Nun aber steht mit Apple ein weltweit agierendes Unternehmen großzügiger da als das kostenlose Internet-Radio. Tim Westergren nimmt es gelassen – und kann sich dabei ein kleines Wortspiel nicht verkneifen. Dem Wall Street Journal sagte er, man könnte das nicht vergleichen: „Es sind Äpfel und Orangen.“