The Doors – The Doors


Die Legende geht so: Da hocken zwei ehemalige Filmstudenten der University of California am Strand von Venice. Der eine hat die Augen geschlossen und singt: „Let’s swim to the moon/Let’s climb to the tide/Penetrate the evening that the city sleeps to hide/Let’s swimout tonight, love/It’s our turn to try.“ Im Sommer 1965 klingt das neu, unerhört. Jim Morrison, der Sänger, verstummt verlegen, Ray Manzarek, der Zuhörer, kriegt sich gar nicht mehr ein vor Begeisterung: „Das ist es! Wir gründen eine Band und verdienen ’ne Million Dollar!“ Zusammen mit Robbie Krieger (Gitarre) und John Densmore (Schlagzeug) tun die beiden genau das. benennen die Gruppe nach Aldous Huxleys Buch „The Doors Of Perception“ tingeln durch die Clubs am Sunset Strip von Los Angeles, sind alsbald Stadtgespräch, werden entdeckt – der Rest ist, wie man so sagt, Geschichte. Eine Geschichte, die ihren frühen Kulminationspunkt mit dem Debüt des Quartetts erreicht: THE DOORS ist ein Trip in bis dato unerforschtes Terrain, befeuert gleichermaßen von den literarischen Ambitionen des Frontmannes wie von der instrumentalen Grandezza der drei Musiker. Noch nie stand auf einem Rockalbum die Orgel derart im Mittelpunkt des Geschehens. Noch nie hatte es jemand gewagt, ein Stück der so genannten Hochkultur – Brecht/Weills „Alabama Song“ – in einen Popkontext zu überführen. Noch nie war jemand auf die Idee gekommen, ein Epos wie „The End“ aufzunehmen, das auf einem klassischen Stoff, der Ödipus-Sage, basiert. „Die ersten Tage waren frustrierend“, wird John Densmore später über die Sessions sagen, „weil es im Studio unmöglich war. unseren Live-Sound zu reproduzieren. „Wie auch immer: The Doors ist der Soundtrack für eine Reise ans Ende der Nacht, das düstere Gegenstück zur naiv-bunten Hippiewelt – und ein schier unerschöpflicher Quell für Nachgeborene, von den Stranglers bis zu Echo & The Bunnymen, von Joy Division bis Starsailor.

Aufgenommen: Oktober 1966, Sunset Sound Studios, Hollywood

Produzent: Paul A. Rothchild

Beste Songs: „Break On Through“, „Light My Fire“, „The End“

Höchste Chartsposition USA: 1