Too Much Heaven – Gisele Bündchen auf der französischen „Vogue“


Das erste Cover der neuen Chefredakteurin Emanuelle Alt läutet wohl eine Zeit der Harmlosigkeit bei der Vogue Paris ein.

Bei der französischen Vogue ist ein neue Zeit angebrochen. Diesen Eindruck bekommt zumindest, wer das erste Cover der frisch gekührten Chefredakteurin Emanuelle Alt bestaunt. Fotografiert wurde der April-Titel von Inez van Lamsweerde & Vinoodh Matadin. Darauf zu sehen ist Gisele Bündchen in einem Dolce & Gabbana-Spitzenkleid, mit wenig Make-Up und in weichem Licht –  und in einer Inszenierung, die so natürlich und unschuldig wirkt, dass selbst eine grasende Horde weißer Lämmchen die Szenerie nicht noch lieblicher hätte machen können. Gerüchten zufolge bietet der Titel also exakt das, was der Condé Nast Verlag mit seinem Rauswurf oder Nicht-Rauswurf seiner vormaligen Chefredakteurin Carine Roitfeld bezwecken wollte.

Zwar behaupten beide Seiten weiterhin, man habe sich einvernehmlich getrennt, doch die Gerüchte, Roitfelds Tom Ford-Issue im Dezember 2011 (in der sie 6-Jährige räkelnd als Supermodels inszenierte und eine Terry-Richardson-Bildstrecke mit „Pussy West“ überschrieb) habe zu ihrem plötzlichen Ende geführt, wollten einfach nicht versiegen.

Und ein Statement der neuen Chefin Alt, wonach sie ihre Editorials künftig weniger derbe inszenieren wolle, weil sie sicher sei, starke Modefotografie funktioniere auch ohne schockierend oder grenzwertig zu sein, treibt das Gemunkel nur weiter an.

Zum beginnenden Frühling passt der Titel allemal. Doch zu hoffen wäre, dass sich in die nächsten Ausgaben wieder etwas mehr mutige Vision mengt und uns nicht Lara Stone als Weihnachtsengel in der Altschen Dezemberausgabe entgegenstrahlt.