„Viele Kritiker haben nie einen Ton gehört“


Udo Lange, Geschäftsführer von Virgin Schallplatten, über seine Gründe, die Böhsen Onkelz für seine Firma unter Vertrag zu nehmen: „Die Onkelz habe ich das erste Mal bewußt wahrgenommen, als sich ihre CD ‚Heilige Lieder‘ in den Top 5 der deutschen Charts plazierte. Ausgelöst durch die Diskussion um die Band, habe ich mir dann die letzten CDs gekauft und beim besten Willen keine rechtsradikalen Äußerungen heraushören können. Nachdem die Band an uns herangetreten war, ob wir Interesse hätten, die Böhsen Onkelz zu übernehmen, haben wir bei Virgin kistenweise Material durchgearbeitet mit dem Ergebnis, daß der Band zu Unrecht der Vorwurf der Rechtsradikalität anhaftet.

Zusammengefaßt die Gründe für das Slgning: a) Die Veröffentlichungen der letzten sechs Jahre beinhalten keine rechtsradikalen/rechtsfreundlichen Texte. b) Die Onkelz haben sich seit Jahren deutlich und immer wieder von der rechtsradikalen Szene distanziert. c) Die Band setzt sich heute für eine multikulturelle und multinationale Gesellschaft ein. d) Die Ignoranz und Uninformiertheit einiger Medien- und Handelspartner, die die vor Jahren vollzogene Wandlung der Onkelz nicht wahrhaben wollen. Viele der Kritiker haben nie einen Ton der Onkelz gehört. e) Durch die Aufrufe der Band an ihre Fans, nicht ‚den gleichen Scheiß‘ zu machen wie die Onkelz in der Anfangszeit der Band und zum gegenseitigen Verständnis und friedlichen Miteinander der Bevölkerungsgruppen beizutragen. f) Letztendlich sind die Onkelz eine klasse Rockband.