A Subtle Plague


Die Welt ist ein Dorf für die Gebrüder Simmersbach. Geboren in München, aufgewachsen in Kalifornien, Thailand, der Schweiz, Portugal und Tansania, erlebten Benjii, Patrick und Christopher die Kindheit als Weltreisende. Ein Umstand, den die bayerischen Brüder ihrer Mutter Monica zu verdanken haben. Die lebenslustige Dame hielt es selten allzu lange an einem Ort aus. Statt dessen träumte sie den Traum von der Hippie-Kommune — auf vier verschiedenen Kontinenten, mit drei Männern unter einem Dach. „Das Dasein als Mutter mit einem Ehemann war mir viel zu langweilig“, erinnert sich Mama Simmersbach, „mit drei Ehemännern kam mir das Leben viel interessanter und kreativer vor.“ Einen gewissen Hang zur Kreativität gab die bewegte Frau denn auch an ihre Söhne weiter. Benjii, Patrick und Christopher landeten nach dem Interkontinentaltrip in San Francisco. In der einstigen Hippie-Hochburg gründeten die Exil-Bayern die Band A Subtle Plague. Zusammen mit den Musikern Pat Ryan, Analucia Da Silva und Sean Coffey bringen die kosmopolitischen Kommunarden die Flower Child-Vergangenheit und den Geist des Post-Punk auf einen musikalischen Nenner. „Aber wir sind keine politische Band“, betont Benjii Simmersbach. Eine Einschätzung, die der amerikanische Geheimdienst allerdings nicht uneingeschränkt teilen wollte. Hellwache Staatsschützer hörten den Plague-Song ‚I Wanna Kill The President‘ und witterten prompt üble Machenschaften. Und so klopften eines Tages zwei Herren vom CIA an, um die Brüder wegen vermeintlicher Mordabsichten zur Rede zu stellen. Weil die Simmersbach-Sippe damals noch deutsche Pässe besaß, drohte fast die Ausweisung aus den USA. „Dabei geht es in dem Song doch gar nicht um einen bestimmten Präsidenten, sondern ganz allgemein um Zensur. Wir drücken nur aus, was uns bewegt.“ Akt. Album: No Reprise (RTD)