Alben der Woche: 27. Februar – 4. März 2012


Die Neuerscheinungen der Woche. Unter anderem mit Andrew Bird, The Magnetic Fields und Dry The River.

Platte der Woche: Andrew Bird – Break It Yourself
Er hat sich in den vergangenen 15 Jahren in den unterschiedlichsten Konstellationen versucht und an die Tür zu größerer öffentlicher Akzeptanz geklopft. Jetzt endlich ist Andrew Bird angekommen, daran gibt es mit seinem siebten Album unter eigenem Namen keinen Zweifel. Bird strahlt von Anfang bis Ende sowohl Selbstbewusstsein als auch Lockerheit aus, auch wenn es angesichts eines Titels wie „Desperation Breeds“ im ersten Moment nicht den Anschein haben mag. Der Anflug von Verzweiflung wird aber schnell vom Ruf nach eigenartigem Zauber und einem Dub-Rhythmus verdrängt. Das ist typisch für Bird: Er traut sich mehr stilistische Wagnisse als andere Singer/Songwriter zu. (ME-Autor Thomas Weilnad)

B
Bruce Springsteen- Wrecking Ball

C
Caligola – Back To Earth        
Childish Gambino – Camp
Christan Naujoks – True Life / In Flames

M
The Magnetic Fields – Love At The Bottom Of The Sea
Merritts neue Songsammlung ist die erste Veröffentlichung nach dem Ende der No-Synths-Trilogie, ein Bekenntnis zu den synthetischen Roots seines Vorzeige-Ensembles Magnetic Fields. Der Bandchef hat neue Synthesizer eingekauft, um das Klangspektrum zu erweitern. Er benutzt die Gerätschaften weniger zur Melodieführung denn zur Herstellung pluckernder, quietschender, seltsamer Klang­elemente. Shirley Simms und einmal Claudia Gonson übernehmen neben Merritt die Hälfte der Vokalparts, was dem Album deutliche Risse zufügt. Natürlich ist auch dieses Album wieder voller böser Bemerkungen über die Liebe oder was man so Liebe nennt, Merritt kann lustig und melancholisch in einem Satz sein, doch die Songs, die die Magnetic Fields dazu spielen, hören sich an, als wären sie schon einmal gebacken worden und kämen jetzt nicht mehr frisch auf den Tisch. Die Hard-to-find-Song-Sammlung Obscurities vom vergangenen Oktober klingt noch so stark nach, dass diese neuen Merritt-Songs vorerst liegen bleiben müssen. (ME-Autor Frank Sawatzki)

Memoryhouse – The Slideshow Effect      
Micatone – Wish I Was Here  

D
Dry The River – Shallow Bed
Die Jungs aus dem Osten Londons kratzen sich einiges von dem zusammen, was viele Leute in letzter Zeit bewegt hat, und stellen es auf bombastisch große Füße. In „Animal Skins“ spielt die Rhythmusgruppe erst grimmig wie in einer Grunge-Grotte, dann kommt der von Sänger Peter Liddle angeführte mehrstimmige Gesang hinzu, der dem Ganzen eine pastorale Note gibt, die von den Fleet Foxes nicht weit entfernt liegt. Liddle, ein schon länger in England lebender Norweger, hatte es ursprünglich erst im Alleingang versucht, dann aber den damals obdachlosen Punk-Schlagzeuger Jon Warren und den klassisch ausgebildeten Geiger Will Harvey kennengelernt, sodass er doch eine Band beisammen hatte. Aufgenommen hat man in den USA im Studio von Peter Katis und thematisch orientiert man sich gerne an dem, was man vom Leben jenseits des Ozeans kennt („Bible Belt“). Hier sind große Ambitionen im Spiel.“ (ME-Autor Thomas Weiland)

W
WhoMadeWho  – Brighter