Ashton, Gardner & Dyke


Tony Ashton zählt zu den bedeutendsten Musikern Englands. Schon früher kamen die Leute von weit und breit herbeigeströmt, nur um ihn einmal am Klavier zu erleben. Seit Jahren verkehrt er in Kreisen bekannter Popmusiker, von denen nicht wenige in der Vergangenheit wiederholt seine musikalische Hilfe in Anspruch nahmen. Es ist inzwischen mehr als zehn Jahre her, seit Ashton beschloss, Berufsmusiker zu werden. Er gründete damals die Gruppe „The College Boys“ und später spielte er bei den „Echolets“. Weder die College Boys, noch die Echolets hatten jedoch nennenswerten Erfolg. In der Folgezeit schloss sich Tony noch mehreren unbekannten Formationen an, bis er nach dieser wenig ruhmreichen Periode schliesslich bei Chris Farlowe landete. Resurrection Shuffle Auf einer Party lernte Tony Roy Dyke und Kim Gardner kennen. Bei einem Gespräch stellte sich heraus, dass ihre musikalischen Ideen miteinander übereinstimmten. Man beschloss, zusammen eine LP aufzunehmen. Diese erste Platte wurde jedoch kein Erfolg, die Plattenfirma setzte sie letzten Endes sogar im Preis herab, um sie überhaupt loszuwerden. Ihre zweite LP verkaufte sich schon bedeutend besser. Viele prominente Musiker, unter anderem Harrison, Clapton, Webb, sorgten auf diesem Album, dass sich „The Worst Of Ashton, Gardner & Dyke“ nennt, für das nötige Feuerwerk. George Harrison’s Mitarbeit geschah übrigens als Gegenleistung für die ausgezeichnete musikalische Unterstützung, die Ashton ihm damals für die Aufnahmen von „Wonderwall“ gewährte. Tonys besondere Vorliebe gilt allen Blasinstrumenten, deshalb hat er seine Gruppe jetzt auch um zwei Bläser erweitert, die früher übrigens bei Keef Hartley mitspielten. Ausser dem Saxofonisten Dave Caswell und dem Trompeter Lyle Jenkins kam als sechster Mann der Sologitarrist Mick Lieber hinzu. Obwohl die Gruppe Ashton, Gardner & Dyke kürzlich ihr dreijähriges Bestehen feierte, kam bisher ausser den beiden erwähnten LP’s nur eine Single heraus. „Resurrection Shuttle“ wurde ein Riesenerfolg nicht nur in England, sondern auch auf dem europäischen Festland. Die Inspiration für diese Aufnahme gewann Ashton während der vielen Auftritte, die er zusammen mit Delaney & Bonnie gab. Er äusserte sich dazu: „Die beiden haben mir klargemacht, dass Musik nicht zu kompliziert sein darf. Der Heavy Rock wird meiner Meinung nach doch gewinnen, obwohl Gruppen wie Pink Floyd und Soft Machine natürlich auch weiterhin gut im Rennen liegen werden“. Zusammen mit Deep Purple machen Ashton, Gardner & Dyke eine England-Tournee. Abgesehen von den damit verbundenen Auftritten spielt die Gruppe nur sehr wenig in England, weil die Gagen, die sie dort erhalten, zu niedrig sind, um die Unkosten auch nur einigermassen zu decken. Die meisten Konzerte geben sie deshalb auf dem Kontinent, wo man weit mehr bezahlt. Tony Ashton schrieb übrigens gemeinsam mit Jon Lord, dem Organisten der Deep Purple, die Musik für den Western „The Last Rebel“. Die Zusammenarbeit von Deep Purple und Ashton, Gardner und Dyke ist so intensiv, dass es nicht ausgeschlossen ist, dass die beiden Gruppen irgendwann einmal zusammen eine LP aufnehmen. Nur teilen die Plattenfirmen leider vorläufig nicht die Begeisterung der Musiker, wodurch sich das Unternehmen wahrscheinlich noch eine Weile verzögern wird …