Eine Berghain-Clubbewertung, gruseliger als jede Halloween-Party


Wir hatten schon erwartet, dass es im Berghain etwas wilder zugeht. Aber das…

 

Es gibt wohl auf der Welt keinen Club, um den mehr Mythen gesponnen werden als um die Techno-Tempel Berghain in Berlin. Und weil normalsterbliche Angestellte des Axel-Springer-Verlags diesen Club sowieso niemals betreten werden, muss man sich eben aus zweiter Hand informieren, zum Beispiel über eine der Yelp-Bewertungen. Bei Yelp wird man von Restaurant- und Clubgästen zuverlässig über die Vor- und Nachteile der jeweiligen Lokale informiert. Was nun nach einer sehr ausführlichen Club-Rezension aus diesem Club Berghain zutage tritt, lässt uns erschaudern. Wirklich seltsame Dinge scheinen hinter den Mauern dieses ehemaligen Kraftwerks vorzugehen. Falls jemand unter den Lesern noch nicht volljährig sein sollte oder sich einfach nicht mit Dekadenz und Verrohung auseinandersetzen möchte: Bitte nicht weiterlesen!!

Hier die Berghain-Rezension im Wortlaut (Übersetzt aus dem Englischen / Original)

Bitte entschuldigt die lange Rezension, aber ich möchte meine Berghain-Erfahrungen mit Euch teilen. Losgegangen ist alles, als ich vor einigen Wochen in Berlin war und mich an eine Hotelbar gesetzt habe.  Ich begann, mich mit ein paar Leuten aus London zu unterhalten. Sie sahen normal aus und erzählten mir, sie wären gerade auf dem Sprung und wollten in den coolsten Club der Welt gehen. Mir ist erst in diesem Moment aufgefallen, dass es Samstagabend war. Wahnsinn. Also fragte ich sie, ob ich nicht einfach mitkommen kann. Sie meinten nur „kein Problem“. Einer von ihnen informierte mich noch darüber, dass es vielleicht besser sei, meine Kleidung zu wechseln, weil es schwierig ist, am Türsteher vorbei zu kommen, aber sie kannten jemanden dort. Sie empfahlen mir, schwarze, schlichte Kleidung zu tragen, keine Hemden mit Knöpfen und keine Hoodies. Sie sagten noch, dass es ganz großartig wäre, wenn ich einen schwarzen Schal hätte. Der Türsteher stehe total auf  Schals und schwarze Klamotten – und so hab ich mich umgezogen und bin zurück in die Lobby. Wir bestellten ein Taxi und machten uns auf, zu diesem Ort mit dem Namen Berghain.

Als wir angekommen sind, war dort eine wahnsinnig lange Schlange, die zu einem Gebäude führte, das einer Fabrik ähnelte. Überhaupt nicht einladend. Die Leute aus London erklärten mir, dass wir uns etwas vordrängeln würden. Als wir da so rumstehen, um eine Möglichkeit zu suchen, in die Schlange zu kommen, nehme ich mein Telefon aus der Tasche, um Facebook zu checken. Einer dieser Typen aus London rastet total aus, beginnt mich anzuschimpfen und schnappt sich mein Telefon. Er schreit: „SCHAU NICHT AUF DEIN TELEFON, MANN. NIMM DAS DING NICHTMAL IN DIE HAND! SIE WERDEN UNS NICHT REINLASSEN!“ Naja, wir kommen jedenfalls irgendwie vorne an der Schlange vorbei. An der Clubtür steht ein unheimlicher, älterer Herr mit Ohrringen im Gesicht und Stacheln in den Lippen. Offenbar ist er so etwas wie ein Guru in der Clubszene. Er ist ein seltsamer Typ und ja, er hatte einen Schal an. Er begutachtet mich und winkt uns mit seinem kleinen Finger rein… und danach wurde es richtig schräg.

Drinnen angekommen, empfängt uns erst einmal viel zu laute Musik. Du hast sie in deiner Brust gespürt. Ich hatte Angst, der Bass bringt meinen Herzrhythmus durcheinander. Ich meinte zu den beiden Typen aus London: „Lass mal ein Bier holen“, und die schauen mich an, als sei ich verrückt. Sie bieten mir diese komischen bunten Pillen an und ich lehne dankend ab. Keine Drogen für mich. Die anderen beiden schmeißen sich die Dinger und fangen an, miteinander rumzumachen. Ich spreche hier nicht von einem kleinen Küsschen, sie reißen ihre Münder weit auf, um ihre Zungen in die Gesichtsöffnungen des jeweils anderen zu stecken. Es war eine sehr aggressive, verstörende Art zu küssen. Ich wusste nicht einmal, dass die Typen schwul waren! Ich schau mich ein bisschen um und sehe drei, vier nackte Männer, die wie die Verrückten rumtanzen und dabei eine Erektion vor sich hertragen. Ich beschloss, mir ein Bier zu holen und redete mir ein, dass ich vielleicht einfach im falschen Teil des Clubs war. Vielleicht war ich versehentlich in der Schwulen-Area gelandet? Nope. Der ganze Club ist eine Gay-Area!

Auf meinem Weg zu meinem Bier traute ich meinen Augen nicht, als ich sah, wie ein bärtiger Mann einen anderen bärtigen Mann in den Hintern bumst. Es roch nach Fäkalien und Schweiß. Ich wende meinen Blick von den beiden ab, und es wurde immer noch schlimmer. Da war ein Typ, und ich mach keine Späße, der hatte seinen Arm fast bis zum Ellbogen im Arsch eines anderen! Ich dachte, das sei ein Zaubertrick oder eine Illusion. WAR ES NICHT! Der Typ, der da quasi aufgespießt wird, scheint das ganze sogar zu genießen. Dann sah ich noch einen Typen, der von zwei anderen penetriert wurde! Ich sagte mir: „Das war’s jetzt. Raus hier!“ Aber als ich schon fast draußen bin, fällt mir ein, dass einer der beiden Londoner ja noch mein Telefon hat, also musste ich ihn erst noch suchen.

Jetzt sind überall nackte Typen, die sich gegenseitig oral befriedigen und unterschiedliche Körperteile ineinanderstecken. Es gab auch einen, der auf einem anderen cowgirlmäßig geritten hat und ständig „Balles Tief!“ „Balles Tief!“ schrie, womit er die deutsche Entsprechung zu „balls deep“ zu vermitteln versuchte.

Ein Typ in Nazi-Uniform kam auf mich zu, mit einer Spritze in der Hand und hat so getan, als wolle er mich damit stechen. Ich springe zurück und setze an, ihn zu verprügeln, als er zu lachen anfängt und mir in schlechtem Englisch sagt: „Willst du ein bisschen Chemie zum wachbleiben und high werden?“ Als ich „NO!“ schreie, geht eine Sirene los und der ganze Club dreht durch. Ich frage einen Typen, der wie ein Vampir aussieht: „Was zur Hölle ist das jetzt? Ist das ein Feueralarm oder Terroristen oder was?“ Der Vampir kichert nur wie ein Verrückter und meint, die Sirene läute den Start von „Slip and Slide“ ein. Hunderte von Typen, diejenigen, die noch nicht nackt sind, lassen ihre Hosen runter und masturbieren auf der Tanzfläche. Wie sich zeigen sollte, ist das Ziel dieser Ejakulationsaktion, dass durch die ganze Flüssigkeit der Tanzboden rutschig wird. So konnten die nackten Gäste über den Boden rutschen. Als ich mich wieder umdrehe, verlustiert sich der Vampir in meine Richtung. Ich werfe eine Bierflasche auf ihn und sprinte in Richtung Freiheit.

Auf dem Weg nach draußen begegne ich einem Typen, der verletzt zu sein scheint. Ich bin ein höflicher Mensch und frage ihn deshalb, was ihm passiert sei. Er bückt sich und ich sehe, dass ein Objekt aus Silikon aus seinem Hintern blitzt, es ist kaum zu erkennen. Der Mann erklärt mir, dass er einen Gummiarm, mit Faust nach oben da reingeschoben habe und der nun feststecke. Der Typ denkt wirklich, dass ich ihm das Ding da rausziehe?!? Raus hier!

Nachdem ich endlich den Ausgang gefunden habe und den verrückten Türsteher angeschrien habe: „Du kranker Bastard!“ … rufe ich ein Taxi und fahre zurück zum Hotel. Das waren meine Erlebnisse im „coolsten Club der Welt“. Ich kann mit vielen Situationen umgehen, aber dieser Ort war VIEL zu krass. Dort werde ich nicht mehr hingehen. Niemals.