Bildergalerie und Zitate

„Wir sind mehr“: So beeindruckend wurde in Chemnitz gefeiert und demonstriert


Während Die Toten Hosen sogar Rod von Die Ärzte auf die Bühne holen, wird vor der Bühne mit getanzt, gesprungen und gegen Nazis demonstriert. Hier unsere Bilder der Bands, der Plakate und der 65.000 friedlichen Besuchen bei „Wir sind mehr“ in Chemnitz.

Circa 65.000 Menschen sind dem Aufruf der Band Kraftklub und dem Bündnis Chemnitz Nazifrei gefolgt und haben am Montagabend in der sächsischen Stadt ein Zeichen gegen Faschismus und Rassismus gesetzt. Am Karl-Marx-Monument lief Techno, die Magneten standen aber hundert Meter auf der Hauptbühne: K.I.Z., Kraftklub, Casper, Marteria, Nura sowie Trettmann und Die Toten Hosen mischten Greatest Hits mit politischen Ansagen. „Wir sind mehr“ hieß die Veranstaltung, die mit einer Schweigeminute für das Todesopfer Daniel H. und um 17 Uhr begann und gegen 21:15 Uhr friedlich endete.

K.I.Z begrüßten das Publikum mit „Hallo Chemnitz! Wie geht es Euch? Wo sind meine linksversifften Gutmenschen?“, der aus Rostock stammende Marteria erinnert sich: „Ich habe Lichtenhagen miterlebt, ich saß mit meiner Mutter und meiner Schwester heulend im Wohnzimmer.“ Kraftklub erklärten: „Wisst Ihr, es ist uns vollkommen klar, dass man mit einem Popkonzert an einem Montag nicht die Welt rettet. Wir sind nicht so naiv, dass wir glauben, dass alle Probleme gelöst sind, nur weil sich ein paar Leute zusammenfinden und Musik spielen. Aber wir haben auch schon vor zwei Wochen in Chemnitz gewohnt und wir wohnen auch noch in Chemnitz, wenn die Kameras wieder weg sind. Und manchmal ist es einfach wichtig, dass man sich nicht so allein fühlt, dass man nicht allein gelassen wird und dass Freundinnen und Freunde kommen, um einem zu helfen.“

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Monchi von Feine Sahne Fischfilet forderte: „Es ist eine Selbstverständlichkeit, dass so ein Konzert höchstens nur ein Anfang sein kann und dass verdammt noch mal immer mehr Menschen den Arsch hoch zu bekommen haben.“ Und Campino von Die Toten Hosen stellte fest: „Es gibt keinen Unterschied an solchen Abenden. Ob du jetzt Hiphop machst oder Rockmusik oder sonst was. Und dann stehen wir vor Euch, sehen da irgendwelche Zehnjährigen rumlaufen und daneben irgendwelche 80-Jährigen. Und manche sind cool und manche sind uncool, aber eines haben wir alle gemeinsam: Gemeinsam gegen Rechts außen und diese Vollidioten!“ Weitere Zitate und Eindrücke des Abends findet Ihr bei den Kollegen von RollingStone.de.

Bilder des Konzerts und vor allem der Zuschauer, die mit Plakaten, Shirts und bloßer Anwesenheit die Strahlkraft des Events verstärkten, findet Ihr oben in der Galerie. Den Livestream könnt Ihr Euch hier noch einmal in der Wiederholung anschauen.