Blind Date mit Her: HipHop statt Soulpop und Guilty Pleasures


Her aus Frankreich sind auf dem Weg zu ihrem Debütalbum, bisher haben sie zwei EPs veröffentlicht. Wir trafen das Duo mit Songs, die unterschiedlicher nicht sein könnten, zum Blind Date.

Victor Solf und Simon Carpentier sind Her, ein Duo, dass den Soulpop mit französischem Charme und Themen wie Liebe und Leidenschaft populär machen möchte. „Das sind Liebhaber, Lebenspartner, die dem Thema „Liebe“ in der Popmusik das zurückgeben, was sie durch Plastikpop und DSDS verloren hat: ihre Seele“, schreibt ME-Autor Dominik Sliskovic nach ihrem ersten Konzert in Berlin im September 2016. Her haben inzwischen zwei EPs veröffentlicht, am 30. Juni erscheint eine Live-EP mit Aufnahmen, die während ihrer Tour enstanden sind.

Wir haben die Newcomer zum Blind Date in Berlin getroffen, um herauszufinden für welche Musik sie sich privat besonders begeistern können. Mit so manchen heimlichen Vorlieben hätten wir wirklich nicht gerechnet.

alt-J – „In Cold Blood“

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Simon: Alt-J!
Victor: Das ist vom neuen Album, oder? Ein sehr guter Song. Ich weiß gar nicht, ob ich den hier mehr mag oder die erste Single.

Das war „3WW“ und es klang ziemlich anders und außergewöhnlich.

Victor: Genau. Ich bin ja großer Fan ihres Debüts, danach hat es nachgelassen. Ich muss mir echt die neue Platte anhören und vor allem den Song im Kontext hören.

Das zweite Album THIS IS ALL YOURS hat euch nicht beeindruckt?

Simon: Nicht so sehr. Ich mag daran vor allem das Miley-Cyrus-Sample auf „Hunger Of The Pine“.

 

Arca – „Piel“

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Victor: Das klingt wie ein Soundtrack, so richtig lautmalerisch. Du hast sofort ein Bild im Kopf. Würde vielleicht in einen Horrorfilm passen.

Simon: Das ist so eine Art von Musik, die man schwer nach nur einem Mal Hören bewerten kann.

Victor: Aber man merkt trotzdem wie viel Gefühl da reingelegt wurde. Richtig krass.

Könntet ihr so eine Art von Musik eine Stunde am Stück hören?

Simon: Klar, wenn ich versuche einzuschlafen.

Victor: Kann ich mir vorstellen, aber nicht wenn ich mit meinen Freunden Spaß haben will.

 

Golf – „Macaulay Culkin“

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Victor: Die singen ja deutsch!
Simon: Die klingen echt wie Parcels, finde ich. Kennt man die überhaupt?

Das soll eine Art Liebeserklärung an den Schauspieler Macaulay Culkin sein. Kennt ihr den noch?

Victor: Hmm, nein.

Ach was. Aber ihr habt doch sicher „Kevin – Allein zu Haus“ gesehen, oder?

Simon: Ach so, der, na klar doch!
Victor: Der hat doch die Velvet-Underground-Coverband namens The Pizza Underground. Das finde ich ziemlich geil.

Die Band hier heißt übrigens Golf.

Victor: Golf? Wie der Sport! Das Keyboard ist super, erinnert mich ein wenig an MGMT.

 

Alexandra Savior – „Mirage“

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Victor: Lana del Rey!

Könnte man meinen, aber nein.

Victor: Das klingt echt wie die weiblichen Arctic Monkeys. Oder ist das St. Vincent?

Das ist Alexandra Savior, sie ist noch eine Newcomerin, aber ihr Debüt BELLADONNA OF SADNESS wurde von Alex Turner produziert.

Victor: Aaaaah, wusste ich doch, dass mich meine Ohren nicht täuschen. Das hört man so stark, zeigt sich auch in den Lyrics. Klasse Song, bin ich Fan von.

Gorillaz – „Andromeda“ (Bonobo-Remix)

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Victor: Gorillaz, eindeutig!
Simon: Damon Albarns Stimme ist unverkennbar. Aber von den neuen Sachen haben wir auch noch gar nichts angehört.

Victor: Wenn wir mitten im Aufnahmeprozess stecken, hören wir meist keine andere Musik. Das würde uns viel zu sehr beeinflussen und ablenken.

Simon: Wenn wir anfangen würden die neue Musik durchzuhören, würden wir wahrscheinlich nie zum Arbeiten kommen.

Victor: Da muss man einfach bei der Sache bleiben, vor allem weil man sich doch mal verliert in dem ganzen Prozess. Songs wie „Swim“ oder „Queens“ haben uns mehrere Jahre gekostet, bis sie endlich an einem zufriedenstellenden Punkt waren. Ich finde, genau das kann man sich von Damon Albarn abschauen. Der hat’s einfach drauf.

Kendrick Lamar – „HUMBLE.“

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Victor: Oh jaaa, ich liebe diesen Song. Ich liebe vor allem die Aussage über die Natürlichkeit von Frauen. (Victor fängt an mitzusingen) Ausgerechnet das ist die Art von Musik, die ich am meisten liebe. Ich glaube wirklich, dass Drake und all die anderen Rapper Grund zur Sorge haben sollten. Kendrick ist einer der Besten, der ist denen ziemlich schnell gefährlich geworden. Eminem ist vielleicht noch größer, aber sonst… hör mal auf die tollen Lyrics! (rappt weiter mit)

Das Video zum Song kam sehr gut an, aber am Song gab es Kritik, weil er angeblich nicht an die früheren „Hits“ von Kendrick heranreicht.

Victor: Ich finde ihn klasse, anders – aber das ist ja eine gute Sache. Veränderung ist ja auch das, wonach wir streben. Zum Beispiel unser Song „Blossom Roses“ ist ganz anders geworden als die Songs der ersten EP.

Kann man das als Weg zum eurem Debütalbum verstehen?

Victor: Um ehrlich zu sein, das wissen wir selbst noch nicht. Wir möchten da noch einiges ausprobieren.
Simon: Das Wichtigste ist, dass wir etwas gefunden haben, das wir als unseren Sound bezeichnen können. Was jetzt dann kommt, werden wir sehen. Es wird auf jeden Fall Sinn ergeben und nicht komplett aus der Reihe tanzen.

Seht hier das neue Video zu „Blossom Roses“:

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Kaleo – „Way Down We Go“

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Simon zu Victor: So kannst du auch singen.

Ich finde, wenn man den Song zum ersten Mal hört, könnte man fast glauben, er sei von euch.

Victor: Wir würden das so aber nie machen. Hier stehen ganz klar die Vocals im Vordergrund. Bei uns geht es eher um die Instrumente selbst und die ausgewogene Harmonie mit der Stimme. Aber der Typ hat schon eine starke Stimme. Ich nehme den Vergleich mal als Kompliment.
Oh, und wir machen auch keine Gitarren-Soli.

Katy Perry – „Chained To The Rhythm“ (Hot-Chip-Remix)

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Victor: Rihanna? Ciara? Jennifer Lopez? Ariana Grande? David Guetta?

Ich habe das eigentlich ausgewählt, weil ich weiß, dass ihr das heimlich gerne hört. Es ist Katy Perry.

Victor: Absolut, manchmal hören wir sehr gerne Katy Perry. Aber den Song kennen wir noch nicht.

Das ist ein Remix von Hot Chip.

Simon: Das ist aber nicht so gut.

Victor: Das ist definitiv nicht mein liebster Katy-Perry-Song. Ich mag eher „Roar“ und „Dark Horse“. Ich war auch mal ein riesiger Hot-Chip-Fan, aber das ist echt kein guter Remix.

Simon: Da passiert viel zu viel in diesem Song. Meine Güte.

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