Bon Ivers Mini-Doku „Autumn“ deutet an, wie groß die neue Liveshow werden wird


Das neue Album sei sein bisher erwachsenstes geworden, sagt Justin Vernon. Auch die Live-Shows werden offenbar so groß wie nie – sollen aber ihre Intimität wahren.

Am 30. August 2019 veröffentlicht Justin Vernon mit seiner Band Bon Iver ihr neues Album „i, i“. Vier der 13 neuen Songs, darunter die Single „Hey, Ma“, sind bereits erschienen, und nun lassen Bon Iver eine elfminütige Doku sehen, in der sie Einblicke in die Showproduktion ihrer kommenden Live-Auftritte geben.

Bon Iver kündigen neues Album „i, i” an – zwei neue Songs im Stream

In der Dokumentation mit dem Namen „Autumn“ – benannt nach dem Teil eines Jahreszeiten-Zyklus, den auch das neue Album widerspiegeln soll – zeichnet Filmemacher Andrew Sant in aller Kürze den Weg nach, den Bon Iver von einer kleinen Liveband zum Arena-Act gegangen sind. Justin Vernon erklärt seine Ambition, trotz der neuen Dimensionen ein Gefühl von Intimität zu wahren und wie ihm das Künstlerkollektiv um ihn herum dabei begleite und unterstütze. Seinen Produktionsdesigner Michael Brown zum Beispiel traf er einst bei einem Konzert von Grizzly Bear und prophezeite ihm, dass sie eines Tages zusammen arbeiten würden. Auch der deutsche Interaktionsdesigner und Medienkünstler Christopher Bauder kommt zu Wort. Mit seinem Studio WHITEvoid und Vernons Team hat Bauder eine neuartige Lichtshow aus einer Art Spiegeln konzipiert, die auf Bon Ivers „i, i“-Tour zum Einsatz kommen soll.

Seht Bon Ivers Mini-Doku „Autumn“ hier im Stream:

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Bon Iver: Details zum neuen Album

„i, i“ wurde in West Texas und Wisconsin aufgenommen, wird Bon Ivers viertes Album sein und einen Zyklus vervollständigen: Demnach sei das Folkdebüt FOR EMMA, FOREVER AGO ein Winteralbum gewesen, der Nachfolger BON IVER, BON IVER stand für den Frühling, das nach fünf Jahren Pause erschienene 22, A MILLION für einen „verstörten“ Sommer.

Justin Vernon sagt über sein neues Album, es fühle sich wie die erwachsenste und vollständigste Platte an, die er bisher gemacht habe: „It feels like when you get through all this life, when the sun starts to set, and what happens is you start gaining perspective. And then you can put that perspective into more honest, generous work.” Der Albumtitel sei bewusst offen und kryptisch gewählt: „The title of the record can mean whatever it means to you or me. It can mean deciphering and bolstering one’s identity. It can be how important the self is and how unimportant the self is, how we’re all connected.“

Der Kern seiner Studioband bestand diesmal aus Sean Carey, Andrew Fitzpatrick, Mike Lewis, Matt McCaugha, t Rob Moose und Jenn Wasner. Unterstützt wurden sie unter anderem von James Blake, Brad und Phil Cook, Aaron und Bryce Dessner (The National), Bruce Hornsby, Channy Leaneagh, Naeem, Velvet Negroni, Marta Salogni, Francis Starlite, Moses Sumney und TU Dance.

Bon Ivers aktuelles Album 22, A MILLION erschien im September 2016. ME-Autor Daniel-C. Schmidt vergab 5 von 6 Sternen und schrieb in seiner Rezension: „Ein paar der Tracks sind so vielschichtig, überzogen mit Auto-Tune, Multitracks und Loops, es knistert hier, es pocht da, dass man sie zwar wieder und wieder anhören kann und jedes Mal etwas Neues entdeckt.“

Im Oktober 2018 traten Bon Iver in Berlin auf, hier unsere Livekritik über den „Superstar der Indieherzen“. Im Juli 2019 folgten Shows auf dem Open-Air-Gelände des Wiesbadener Schlachthofs und, als Abschluss der „22, A MILLION“-Tour, ein Headliner-Konzert beim Melt Festival.

Bon Iver live beim Melt 2019: Zwei Drumsets für ein Hallelujah