Chicago BS & T – Zwei Musiker tot!


Mittlerweile wird es für uns zur traurigen Gewohnheit, den Tod von Rockmusikern zu melden. In diesem Heft müssen wir gleich von zwei tödlichen Unglücksfällen berichten: Innerhalb von einer Woche starben Chicagos Leadgitarrist, Sänger und Songschreiber Terry Kath (31) sowie Gregory Herbert (30), hochbegabter Saxophonist von Blood, Sweat & Tears.

Terry Kath schoß sich eine Kugel in den Kopf. Der Waffen-Fan spielte mit einer – wie er meinte – ungeladenen Pistole, hielt sie an die Schläfe und drückte ab. Ein Freund hatte ihn vorher nochgewarnt. Das Unglück geschah in der Wohnung des Chicago-Soundmannes Don Johnson am 23. Januar.

Eine Woche später starb Gregory Herbert nach einer Heroininjektion. Auf dem Weg von Berlin nach Amsterdam machte die Band in Hamburg Zwischenstation. Der Reisestreß, die stundenlange Warterei und Nerverei am Flughafen setzten Gregory Herbert derart zu, daü er sich betrank. Als Diabetiker durfte er jedoch kaum Alkohol trinken. In Amsterdam wollte er sich Dann Drogen – wohl zur Beruhigung – besorgen. Kokain, um genau zu sein. Wie er auf diese Idee kam, weiß niemand. Die Musiker von Blood, Sweat & Tears nehmen keine Drogen, auch Gregory habe bis dahin nichts angerührt, sagt man. Irgendjemand hat ihm dann eine tödliche Heroinmischung angedreht, an der in Amsterdam bereits zahlreiche Fixer gestorben waren.

Gregory Herbert gehörte zu den Elite-Musikern, die in Woody Herman’s Big Band spielten. Mit 16 Jahren hatte er bereits Verträge bei Miles Davis und Duke Ellington. Bei Blood Sweat & Tears war er erst einige Monate vor seinem Tod eingestiegen. Die Band brach ihre Tournee, in deren Rahmen sie in Deutschland einige großartige Konzerte gegeben hatte, sofort ab.