Die englische Gruppe Chicory Tip besteht jetzt bereits seit rund 9 Jahren. Nur Archie Shearer, Drums, gesellte sich etwas später zu der von Peter Hewson, Vocals, gegründeten 4-Mann-Formation. Ihr „Son Of My Father“ war bereits die fünfte Single, die von Chicory Tip herausgebracht wurde, alle vier zuvor veröffentlichten erwiesen sich als Misserfolge. Hewson sieht den plötzlichen Erfolg in der Tatsache, dass zum Instrumentarium der Gruppe neuerdings ein Moog Synthesizer gehört. Er gibt zu, für den neuen Sound nicht unmittelbar verantwortlich zu sein, denn der Moog, den man auf „Son Of My Father“ hört, wurde nicht von einem Mitglied der Gruppe, sondern vom Studiomann Chris Thomas gespielt. Peter Hewson: „Wir haben in den letzten Jahren unaufhörlich mit neuen Soundeffekten experimentiert. Der Kauf eines Moogs ist daher als logische Entwicklung zu bezeichnen“.
Wenig eigene Nummern
Inzwischen ist auch die erste LP von Chicory Tip auf dem deutschen Markt erhältlich. Auf vier Nummern dieser Platte nimmt der Moog eine Hauptfunktion ein. Das Material der vier Briten besteht vorwiegend aus fremden Kompositionen, die von der Gruppe, was Texte und Arrangements betrifft, neu bearbeitet werden.
Hewson glaubt an den Erfolg von Chicory Tip und den Verkauf der LP. Vergleiche mit Middle Of The Road oder den Sweet lehnt er ab. Hewson: „Bei diesen Gruppen zählen nur die Single-Erfolge, aber wir wollen auch qualitativ gute LP’s machen. Ich bin davon überzeugt, dass sich auch unsere Afben auf dem Markt gut bewähren werden. Die Leute, die zu unseren Auftritten kommen – und das werden immer mehr – kaufen sehr sicher auch unsere LP“. „Son Of My Father“ ist ursprünglich eine italienische Nummer, die von Giorgio gesungen wurde. Zusammen mit Michael Holm hat er sie, ebenso wie Chicory Tips jüngsten Erfolg, „What’s Your Name“, geschrieben. Chicory Tip sorgte für die englischen Texte und ein etwas kommerzielleres Arrangement. Jetzt, da man ihnen endlich die Gelegenheit gegeben hat, planen die Vier, sich noch recht lange im Pop-Bizz zu behaupten. Doch dazu Hewson: „Man darf Pop-Musik nicht allzu ernst nehmen, denn sonst geht man daran kaputt!“
