Das Cover vom Cover – Wenn Albumtitel zum Kunstobjekt werden


Die Jungs von "Schoenhaesslich" fischen mehr oder weniger Sehenswertes aus den mitunter absurden Tiefen des Internets. Diesmal geht um etwas wirklich Wichtiges: Albumklassiker und wie ihre Cover sie neu interpretiert werden.

„Everything is a Remix“ und in diesem Fall geht es nicht um die Veränderung von Tonspuren, sondern um das, was bestimmte Alben auch abseits der eigentlichen Musik so besonders macht – das Plattencover. Bands engagieren die angesagtesten Künstler um ihre Platte einmalig zu machen und ihre Musik zu einem Gesamtkunstwerk verschmelzen zu lassen. Wir präsentieren heute die Albencover, die bereits so viel Ruhm erlangt haben, dass Sie von Künstlern und Fans neu interpretiert werden – das Cover vom Cover.

Plattencover im echten Leben

Es gibt Plattencover mit abgefahrenen Artworks und es gibt die schlichte Variante: Plattencover mit der Lieblingsband vorne drauf. Schließlich waren und sind es Idole, die unsere Lieblingshits kreiert haben. Die Künstler auf das Plattencover zu packen ist deshalb schon mal eine gute Idee. Dann fehlte oft nur noch der passende Hintergrund zum Albumtitel. Der französische Radiosender Ouï FM engagierte den Fotografen Matthieu Raffard, der die Alben an ihren Ursprung zurück führte und dort ablichtete. Die gleiche Geschichte gibt es mit Album-Covern an den dazu passenden Orten auf Google Street View, gesammelt von Etienne Lavie.

The Dark Side of The Covers

Diese Sau wurde zuletzt oft durch das Dorf namens Internet getrieben und deshalb darf es auch hier nicht fehlen. Die dunkle Seite des Album-Covers. Wie sähen NEVERMIND von Nirvana und KILLERS von Iron Maiden von hinten aus? Diese Frage hat sich auch der Künstler Harvezt gestellt und wirklich sehr viel Energie in die Erstellung des Äquivalents gesteckt. „The Dark Side of The Covers“ zeigt die Rückseite deines Lieblingsalbums in nahezu grafischer Perfektion.

Sleeveface

Sleeveface besitzt einen eigenen Wikipedia-Eintrag. Das erklärt auch schon die Ausmaße dieses Internetphänomens. Schallplatten-Hüllen werden vor das Gesicht gehalten und somit möglichst witzige oder reell aussehende Erweiterungen des Albumcovers kreiert. Dein Körper, während du gerade einen Moonwalk machst und der Kopf von Michael Jackson als Plattencover vor deinen Augen – das ist Sleeveface.

Face Paint Covers

Passend zum Record Store Day vor wenigen Tagen am 19. April überraschte die Künstlerin Natalie Sharp mit ganz besonderem Artwork. Sie malte bekannte Albumcover in das Gesicht ihrer Freundin und fotografierte sie vor weißem Hintergrund. Das Joy-Division-Cover ist unser Favorit und wer für Helloween noch Inspiration braucht, wird bei Natalies „Face Paint Covers“ garantiert fündig.

Record Covers minus Dead Band Members

Ja so ist das. Auch unsere Helden sterben einmal. In der Geschichte des Rock oft sogar viel früher als wir es erwarten würden. Jean-Marie Delbes und Hatim El Hihi konnten es nicht länger ertragen, dass sie ständig ihren toten Vorbildern in die Augen schauen mussten und entfernten sie von ihren Albumcovern. Groteske Bilder und eine Erinnerung daran, wie schnelllebig unsere Zeit ist.

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Pierre Starkloff und Johannes Eich kauen auf ihrem Blog schoenhaesslich „in regelmäßigen Abständen den Stark- und Schwachsinn des Internets wieder“. In der Kolumne Style Rewind präsentieren sie auf Musikexpress.de die ihrer Meinung nach verrücktesten bis sehenswertesten Fundstücke der vergangenen Tage und Wochen.