Errol Brown


Ein aufmerksamer Zuhörer, doch die Trefferquote fiel dennoch recht bescheiden aus. Die Haartracht entschied: Nur die kahlen Kollegen von Right Said Fred erkannte Errol auf Anhieb, ansonsten bewies die einstige Stimme von Hot Chocolate wenig Durchblick.

Motörhead: „Cat Scratch Fever“

„Das ist Joe Cocker, oder? Motörhead! (lacht) Oops, das war wohl nicht gerade das, was man einen Volltreffer nennt. Vielleicht sollte ich noch etwas Zielwasser trinken, bevor wir weitermachen. Okay, ich bin sicher nicht prädestiniert, um über eine Band wie Motörhead zu urteilen. Live gehen sie wohl gut ab und können ihr Publikum antörnen. Klingt für mich trotzdem, als hätte man ein paar Jungs mit ihren Instrumenten eingesperrt, um dann zu warten, was dabei herauskommt.“

Sir Mix-A-Lot: „Mack Daddy“

„Kenn ich nicht. Sir Mix-A-Lot? Muß man den kennen? Kann ich herzlich wenig abgewinnen. Langweilige Rap-Dutzendware ohne Melodie und Hooks und damit auch ohne jeglichen Wiedererkennungswert.“

Six Was Nine: „Warm And Tender Löwe“

„Müßte ich die Stimme erkennen? Das ist doch ein Percy Sledge-Cover aus den Sechzigern? Bin ja schließlich alt genug, mich an das Original zu erinnern. Wunderschönes Lied. Keine Ahnung, ob das nach der langen Zeit wieder ein Hit werden kann, doch der Sänger macht seinen Job wirklich gut … soulful voice. Nur der Backing-Track paßt einfach nicht, viel zu klinisch.“

INXS: „Communication“

„Gefällt mir ausnehmend gut. Klingt frisch und eigenständig, pfiffiges Arrangement. Keine Ahnung, wer das sein könnte. INXS? Talentierte Burschen.“

Right Said Fred: „Those Simple Things“

„Right Said Fred! Endlich mal jemand, den ich kenne! Mag ich, denn sie versuchen nicht, irgend etwas anderes zu sein als eine gute Popband. Die Art. wie sie sich und ihre Songs in Szene setzen, ist ebenso clever wie charmant.“

Tom Waits: „She’s Such A Scream“

„Toll, aber wer zum Teufel ist das? (kichert) Tom Waits! Wirklich großartig und sehr intelligent, chaotisch und etwas unheimlich: Als ob jemand auf eine Mülltonne hämmert und Keith Richards dazu Gitarre spielt. Wirklich außergewöhnlich.“

Red Hot Chili Peppers: „Breaking The Girl“

„Nach so vielen Jahren programmierter Musik, die zwangsläufig kühl und berechnend klingen muß, ist das ein erfrischender Ausbruch aus der Langeweile. Das gleiche Gefühl wie bei Tom Waits — Musik mit individuellen Haken und Ösen. Pop ist schrecklich seelenlos geworden, deshalb genieße ich es, wenn jemand so locker und unverkrampft spielen kann.“

Brian May: „Love Token“

„Reißt mich nicht vom Hocker. Kommt mir irgendwie bekannt vor… Brian May? Ist nicht unbedingt seine Sternstunde. Der Gesang ist reichlich dünn und die Gitarre furchtbar altmodisch. Freddie ist mit Sicherheit nicht zu ersetzen, deshalb sollte Brian lieber die Vergangenheit ruhen lassen und das zeigen, was er wirklich draufhat.“

Galhano: „Prince Of Peace“

„Kann ich nichts mit anfangen. Weder frisch noch originell. Blasser englischer Intellektuellen-Rap. Amerikaner sind in diesem Metier einfach unschlagbar und setzen weiterhin die Maßstäbe. Rap muß nun mal aus dem Bauch kommen, nicht aus dem Kopf.“

Paul Weller: „Uh-Huh-Oh-Yeh“

„Guter Gesang, aber der Song ist nicht gerade das Gelbe vom Ei. Die Stimme kommt mir bekannt vor… Paul Weller? Der hat auch schon bessere Songs geschrieben. Etwas altmodisch und zu vordergründig Sixtiesorientiert.“