Father John Misty streamt neues Album „I LOVE YOU, HONEYBEAR“ über eigenen Streamingdienst


"Ohne Kosten für irgendwen": Josh Tillman hat angeblich mit Casey Wescott einen Streamingservice entwickelt, von dem beziehungsweise über den man in Zukunft noch mehr hören könnte - aber lieber nicht sollte.

Josh Tillman geht andere Wege: Der ehemalige Fleet-Foxes-Drummer nennt sich nicht nur seit zwei Soloalben Father John Misty statt wie bisher J. Tillman. Nein, sein neues Album I LOVE YOU, HONEYBEAR lässt er vorab auch über einen Streamingservice namens SAP hören, den er höchstselbst entwickeln ließ. Wenn das bloß so gut klänge, wie es klingt.

„SAP“, erklärt Tillman auf seiner Homepage, auf der man sein neues Album angeblich auch in voller Länge im Stream hören kann, sei ein neuer „signal-to-audio process by which popular albums are „sapped“ of their performances, original vocal, atmosphere and other distracting affectations so the consumer can decide quickly and efficiently whether they like a musical composition, based strictly on its formal attributes, enough to spend money on it. SAP files sound incredible when compressed and streamed at low resolutions over any laptop speaker or cell phone. They are cheap to produce and take up even less space than the average MP3. They contain just enough meta-data to be recognized by sophisticated genre aggregation software. Everything you love about discovering and sharing free music, minus the cost to anyone: artist or fan.“

Klingt ziemlich evolutionär – was man über die Qualität der dort feilgebotenen Audiodateien leider nicht sagen kann. So ein Scherzkeks.

Physisch erscheint das Album I LOVE YOU, HONEYBEAR am 6. Februar 2015 in Deutschland. Im aktuellen Musikexpress widmen wir Father John Misty und seiner Vergangenheit als Priester-Fan zudem eine vierseitige Geschichte. Im Porträt über das Label „Other People“ eine Seite davor sagt Nicolas Jaar unter anderem dem Satz: „Ich möchte niemandem diktieren, wie und womit er Musik zu hören hat. Manche Menschen bevorzugen Vinyl, andere iTunes, wieder andere Spotify – auch wenn das für Künstler das Letzte ist, denn sie verdienen dabei kaum etwas. Aber für jemanden, der mit wenig Geld möglichst viel Musik hören möchte, ist das perfekt. Ein einzelnes, exklusives Format zu entwickeln halte ich für Blödsinn.“

Hätte Josh Tillman sein SAP-Projekt wirklich ausgearbeitet, wir hätten Father John Misty und Nicolas Jaar mal an einen Tisch setzen sollen.