Flashdance


Nach „Saturday Night Fever“, „Grease“ und „Fame“ kommt nun ein weiterer US-Streifen in die Kinos, dessen Erfolgsrezept auf der Gleichung Film plus Musik plus Tanz basiert.

Wie seine Vorläufer will auch „Flashdance“ von Regisseur Adrian Lyne („Foxes“) in erster Linie Musik via Bild verkaufen. Die Geschichte ist im Grunde eine weitere Variante von „Fame“: Auch hier will ein Mädchen um jeden Preis Tänzerin werden und nimmt die Strapazen von Job, Training und Schule auf sich, um das selbstgesteckte Ziel zu erreichen.

Um den Gegensatz von Traum und Wirklichkeit noch krasser zu zeichnen, jobbt die schöne und scheue Alex (Jennifer Beals) tagsüber als Schweißerin bei einer Baufirma – während sie nachts Overall und Schutzhelm gegen erotische Phantasie-Kleider eintauscht und im Nachtclub „Mawby’s“ als Tänzerin auftritt.

An diesem Ort scheint alles möglich zu sein, obwohl er in Wirklichkeit doch nur eine schmuddelige Durchschnittskneipe ist, in der Arbeiter, kleine Gauner und Zuhälter verkehren.

Doch für Alex, ihre ebenfalls tanzenden Freundinnen und den Koch Richie (Kyle T. Heffner), der gern Komiker in Hollywood wäre, ist „Mawby’s“ Ausbildungszentrum und Sprungbrett zugleich.

Nicht nur Alex verwandelt sich beim Auftritt auf wundersame Weise, auch die kleine Bühne erstrahlt plötzlich in einem teuren, mondänen Dekor.

Daß Alex ihrem eigentlichen Traum, nämlich der Aufnahme in die ehrwürdige Ballettschule von Philadelphia, einen Schritt näher kommt dafür sorgt schließlich ihr ebenso junger wie geschäftstüchtiger Boß aus der Baufirma. Nick (Michael Nouri) verliebt sich in Alex und läßt seine Beziehungen spielen. Klar, daß die eigensinnige und absolut unbescholtene Alex (sonntags geht sie noch zur Beichte) diese Protektion erst einmal ablehnt. Klar aber auch, daß sie schließlich doch im geheiligten Kulturtempel den verknöcherten Ballettlehrern vortanzt und ihnen allesamt den Kopf verdreht. Happy-End einer eigentlich banalen Geschichte, die natürlich nur als Gerüst für die aufwendigen und rasanten Tanz-Szenen dient.

Und die sind so geschickt ineinander verwoben, daß die ganze Welt wie eine einzige Tanzbühne erscheint. Vom klassischen Ballett bis hin zu den Ghetto-Tänzen wird keine Variante ausgelassen. Am schönsten und originellsten wirken die Tanz-Sequenzen dann, wenn Alex ihre Umwelt tanzen läßt, ob nun den Verkehrspolizisten oder den Zeitungsjungen. Dann verliert das stilisierte Spektakel seine Künstlichkeit, wird lebendig, wird Flashdance.