Fleshtones – Bochum, Zeche


Wie oft werden Superlalive bemüht, wo sie in Wahrhaft nicht angebracht sind. Was aber, wenn sie wirklich am Platz sind, sich dann aber als abgeschmackt und verbraucht erweisen 7 Anyway. das Fleshtones-Konzert. durch einen plötzlichen Wintereinbruch nicht gerade mit Zuschauern gesegnet, bestand aus enen magischen Momenten, die der vagen Hoffnung Nahrung geben, daß die Popmusik derzeit nicht auf der Stelle tritt. Wie ein Besessener tanzt Sanger Peter Zaremba über die Buhne, traktiert die Uralt-Farfisa-Orgel (von 1962 – darauf sind sie besonders stolz) mit dem Kopf, weil die Hände nicht ausreichen, schleift das alte Schatzchen im Schlepptau über die Buhne, stürzt sich ms Publikum. soweit die Mikroschnur nur eben reicht – und zum Schluß ist die „Hexbreaker-Party“ wie es auf dem Plakat heißt, in vollem Gange Jeder, aber auch eder. tanzt und singt mit, was das Zeug hall.

Und die fünf New Yorker – Motto „Wir sind weder die Under- noch die Overtones. wir sind die Fleshtones“ – und sind total begeistert Nicht nur, daß die deutschen Mädchen nachhaltige Bewunderung bei ihnen auslösen, nein, jetzt auch noch Konzerte, die so viel SpaM machen Kleiner Trost vielleicht dafür, daß die Band es tn den Staaten trotz jahrelanger Club-Tingelei immer noch nicht weiter als bis zum ewigen Geheimtip gebracht hat. wahrend es die Kollegen von Blondie und den Talking Heads. mit denen sie 1976 unter gleichen Voraussetzungen im legendären Punk-Club CBGB starteten, längst gepackt haben Dafür sind die Fleshtones kommerziell einfach zu unhandlich, obwohl ihre Mixtur aus rohem Garagenbeat der 60er Jahre, etwas Funk und viel Fun alles andere als spröde klingt.