Fragen Sie Ihren Arzt…


...oder von uns aus Ihren Apotheker. Nur wird Ihnen der nicht so viel über Die Ärzte erzählen können wie Farin, Bela und Rod selbst. Schickt uns eure Fragen an die Ärzte" riefen wir ins Land hinaus. Es schallte zurück -jetzt stellen sich die Ärzte dem Verhör der Leser.

Die Ärzte sind eine vielbeschäftigte Band. So vielbeschäftigt, dass es dieser Tage verdammt schwierig ist, an die Herren überhaupt heranzukommen. Aber für die Fragen und Anliegen der MUSIKEXPRESS-Leserschaft haben die Berliner Punk-Magnaten natürlich immer ein offenes Ohr. Dann mal los, Leser. Technisches, Persönliches, Unverschämtes, Doofes alles kommt bei der Ärzte-Inquisition in Frage.

Seit Jahren suche ich in jedem Musikgeschäft und auf jedem Trödelmarkt das Songbook der Ärzte bisher erfolglos. Ist das Songbook noch irgendwo zu haben oder wurde es vom Markt genommen? Wenn ja: warum? Und gibt’s das mal wieder?

Mareen Heying, Düsseldorf FARIN: Dear Mareen, ein Songbook war scheen. Dachten wir vor mittlerweile zwei Jahren, als wir damit anfingen, es zusammenzustellen. Leider kommt immer dann, wenn wir fast fertig sind, eine neue Ärzte-CD raus und es gibt – inklusive der B-Seiten gleich wieder 27 neue Songs…. Aber wenn alles klappt, kommt im nächsten Jahr wirklich endlich hoch und heiligst versprochen das DÄ-Songbook. Und falls es nicht hinhaut, stellen wir den Kram irgendwann auf unsere Website, (www.bademeiit.r.com) ROD: Es existieren im Internet viele Fan-Sites mit Tabulaturen, aber die meisten sind nicht komplett. Unser Songbook hat alle Songs mit allen Akkorden und allen Texten. Wenn’s mal endlich rauskommt…

Wann hattet Ihr zum letzten Mal Angst und Warum? Ritha Wrenger, Ho r n – Bad-Mei n berg ROD: Als wir zum ersten Mal vor Kiss gespielt haben. BELA: Verdammt nochmal, ja. FARIN: Ich beim Schwimmen. Da wäre ich fast abgesoffen wegen zu hoher Wellen.

9. Juli 88, Westerland, Euer letztes Konzert vor der Trennung, die schon vorher angekündigt worden war. Die letzte Zugabe, aus, Klappe zu. Habt Ihr Euch in dem Moment nicht in den Arsch gebissen? Hättet Ihr Eure Entscheidung gern zurückgenommen? Benny Singelmann, Schnakenbek FARIN: Nein, wir waren total stolz darauf, das einfach durchzuziehen. Fabsi von den Mimis kam hinter die Bühne und weinte hemmungslos. Ich fühlte mich einfach nur befreit! BELA: Es war wirklich ein absolut reinigendes Gefühl, und am nächsten Abend sind Farin und ich zum ersten mal gemeinsam in eine Bar gegangen, ohne in einer Band zu spielen. ROD: Ich war als Zuschauer dabei, und als sie ihren letzten Akkord spielten, dachte ich:“Geil, jetzt wird gefeiert!“ Und so war es auch.

Ganz ehrlich, Belarod: War die Rückkehr von Kiss, mit Gene Simmons‚ Punze und allem, die Peinlichkeit des Jahrzehnts oder wirklich eine geile Sache? Würdet Ihr ernsthaft so enden wollen?

Friedo Kube, Freiburg BELA: Sakrileg! Eigentlich sollte man dir Ungläubigem die Zunge rausreißen und an deinen Arsch nageln, aber nun gut… Kiss sind deutlich größer als das Leben, Baby. Mit diesem ganzen Zirkus und diesen Hymnen, die gerade mal acht Jahre aktuell waren, haben sie so viele andere Musiker beeinflusst. Las Vegas und Rock, das war’s! Ohne diese Band wären wir heute nicht die Entertainer, die wir sind! Und jetzt schäm dich! ROD: Die Kiss-Reunion war für uns eine Offenbarung. Zehnmal dieselbe Show sehen zu dürfen, hat uns gestählt.Ich könnte mir schon vorstellen, wie wir beide irgendwann so enden könnten -Bela als Schauspieler und Comic-Mogul, ich als Gastsänger in Webber-Musicals.

Im Video „Hurra sieht man angeblich Belas Perus. Ich habe gesucht. Wo ist er?

Nadja Schmidt, Güster FARIN: ER ist eher Mausförmig und gleich am Anfang zu sehen; am Ende steht er kurz in Flammen. Du olle Sau.

BELA:Vigdiech! Frage an Farin: Ich habe vor ein paar Monaten eine Autogrammkarte von Dir bekommen, wo unter P.S. steht: „Potius sero quam numquam“. Ich habe schon überall nachgesehen und gefragt, komme aber nicht dahinter: Was heißt das? Und was willst Du mir damit Sagen? Diane Barth, Erlensee FARIN: „Besser spät als nie“. Ich wollte mich nur entschuldigen, daß es so lange gedauert hat, und dabei mit meiner Halbbildung angeben! Ceterum censeo Carthaginem delendam esse,y’know?

Habt Ihr jemals wieder was von Elke (oder ihrer Freundin) gehört? Rita Spilka, per E-mail FARIN: Einmal. Elke kam ca. 1995 zum Konzert in Düsseldorf und stellte sich vor. Wir hätten sie niemals wiedererkannt: sie war schlank, gutaussehend und recht humorvoll. ROD: Sie wußte sogar wie ich heiße, eine nette Person.

BELA: Daniela, ihre Freundin, war 1988 bei der Abschiedstour noch mal da und hat genervt und mindestens drei anderen Fans den Platz weggenommen.

Frage an Bela: Wenn Du bei Deinem Autounfall gedacht hast, Du würdest sterben und Dir das in vielen Dingen die Augen geöffnet hat, was hat sich seitdem in Deinem Leben verändert?

Nicola Holtkamp, Mühlhelm/Ruhr BELA: Ich versuche alles gelassener und das Schöne nicht zu übersehen. Vieles, was stresst, lohnt sich gar nicht so sehr wie es scheint!

Bela, ich weiß, dass Du nicht gerne über Dein Privatleben sprichst. Aber auf der CD ROM vom EEE-Sampler ist unter anderem ein Kurzvideo von Dir aus dem Krankenhaus, nach dem Autounfall, zu sehen. Und alle Fans, die auf den letzten Konzerten nach der Vans Warped Tour und den Hard Pop Days waren, haben die Verbrennungen an Deinem Arm und die „zerstörten“ Tattoos gesehen. Wie kam es zu der Explosion des Motors!? Was wirst Du nach der abgeschlossenen Heilung der Wunden mit den Tattoos machen?

Sandra Jazdziewski, Wuppertal BELA: Die Explosion ist nie geklärt worden, eine Verkettung unglücklicher Umstände, würd’ich sagen. Wenn die Narben nicht mehr so rot sind, werd‘ ich mir was einfallen lassen. Sorry, aber wie du eingangs schon erwähntest…

Wann werden Die Ärzte den Udo-Lindenberg-Song „Rätselhaftes Bielefeld“ covern?

Klaus Gosmann, Minden FARIN: Nicht, solange ich dabei bin. Lindenberg ist für mich das Letzte. Sorry, liebe Deutschrockfans: dann lieber Reinhard Mey! BELA: Lindenberg hat Großes für die deutsche Rockmusik getan und in den letzten 20 Jahren so ziemlich alles, um es zu zerstören. DerTitel klingt allerdings sehr kultig, vielleicht ist das was für Zwei Fickende Hunde, Rods und mein True-Metal-Projekt! ROD: Das einzige Stück, das Bela und ich je von ihm covern würden wäre „Wenn die Heizer kommen“. Irgendwas anderes würde nicht in Frage kommen.

Gibt es irgendein spezielles Erlebnis oder einen Vorfall, der Farin zum Drogenabstinenzler auf Lebenszeit gemacht hat? Stefanie Paul, Bremen FARIN: Nein. Obwohl ich jetzt gerne einen zusammengelogen hätte! BELA: Meine Bekanntschaft vielleicht?

Was war der bizarrste (Alp)traum, an den Ihr Euch erinnern könnt? Nicole Crothe. Düsseldorf FARIN: Ich schlafe meist traumlos und erinnere mich beim Aufwachen auch dann an nichts, wenn ich mal träume.

ROD: Die „neverending recording Session“ ist ein häufig wiederkehrender Alptraum von mir. Ich nehme etwas auf und spule ständig wieder zurück, um den Take nochmal aufzunehmen. Dabei höre ich das Stück immer wieder, um dann den Take nochmal draufzuspielen, sinn- und endlos. BELA: Ich träume immer sehr wild, aber leider schreibe ich das nie auf. Irgendwann habe ich im Traum mal die Beatles verkloppt. Die haben sich gar nicht gewehrt!

Seit 1995 erscheinen Eure Platten in Kartonhüllen. Ihr habt in einem Interview gesagt, dass ihr untersuchen lasst,ob Karton-CD-Hüllen wirklich umweltschonender sind als Plastikhüllen. Eure neue Single ist jetzt wieder in Plastik verpackt, das Album kommt in einer Plüschhülle – damit scheint die Frage wohl beantwortet. Oder was ist sonst der Grund für die Rückkehr zum Plastik?

Marc Bachmann, Basel FARIN: Die Wahrheit ist, daß das „Umweltinstitut“ in Hamburg uns die Antwort bis heute schuldig geblieben ist. Nachdem sie vorher eine ziemliche Welle gemacht haben über Studienarbeit hier und Öko-Ingenieur da, ließen sie uns im Stich. Und da in Kürze Musik wohl sowieso nur noch im Internet existiert – natürlich umsonst, was denkt ihr denn? -, hat sich das Thema irgendwann von selbst erledigt… Die „Wie es geht“-Single ist aus offensichtlichen Gründen in Plastik, oder hast du schon mal eine CDR im Pappschuber gesehen? Die nächsten Singles werden wohl wieder in Pappe kommen. ROD: Es gibt zwar auch CDRs mit Pappcover, in die passt aber leider kein Booklet. Aber Fotos sollten schließlich mit dabei sein.

BELA: Ha! Widersprüche sind das Salz in der Suppe unserer Kritiker!

Bei dem Song „Revolution/Kopfüber in die Hölle“ wird auf der Platte gesungen „…heute stehst du bei Hertie an der Kasse“, auf Konzerten und bei der i Neuabmischung auf der „Kurz nach früher…“ heißt es an der Stelle „…heute stehst du für alles was ich l hasse.“ Gab es einen speziellen ; Grund für die Textänderung? Sind l Euch die aufs Dach gestiegen?

Matthias Zander, per E-mail FARIN: Nein, das fiel uns zur Aufnahme leider nicht ein; ich find’s aber so viel besser, wie es jetzt ist. Schließlich stehen bei Hertie an der Kasse nicht nur extrem nette und gutaussehende Menschen, sondern auch der ein oder andere Revolutionär!

ROD: Als Kings of Kommerz wollten wir an den Hertie-Mitarbeiterlnnen nicht vorbeiproduzieren. BELA: Sorry dir widersprechen zu müssen, Farin, aber es hat tatsächlich einen bitterbösen Brief von einem männlichen – Fan gegeben, der bei Hertie an der Kasse steht. Irgendwie hatten wir dann ein schlechtes Gefühl, weil dieser jemand ja durchaus glücklich mit seinem Job sein kann und das deshalb als Synonym für ein verpfuschtes Leben eher ungeschickt war. So erinnere zumindest ich mich.

Überall heißt es plötzlich, dass Porno jetzt wieder „cool“ ist. Für Euch ist das ja offenbar auch ein Thema, auf das ihr steht. Ich bin bestimmt keine Emanze, aber ich find’s eklig, ich habe auch Eure „Cwendolines“ nie gemocht. Bin ich verklemmt?

Erika Meister, Nürnberg ROD: Liebe Erika, mir scheint ja.

FARIN: Ich weiß nicht, ob du verklemmt bist. Aber unsere „Gwendolines“, die von dem Fesslungsfetischisten und Künstler John Willie abgekupfert sind, haben meines Erachtens nichts mit Pornographie zu tun. Wenn der Anblick einer skelettierten Frau dich sexuell erregt, hast du ein ganz anderes Problem. Mich persönlich macht Pornografie – wildfremde Menschen haben Sex in ekligen Fleischfarben, mit Großaufnahme schmieriger Körperöffnungen – nicht an. Aber ich will lieber einen nackten Busen sehen als zum Beispiel Stoiber. BELA: Ich find Pornographie völlig in Ordnung, kenne allerdings wenige Frauen, die diese Liebe mit mir

teilen. Möglicherweise bin ich ja nicht normal -war ich das jemals?-, aber ich stehe auf Porno auch wegen des Trash-Effekts. Porno ist viel mehr als bloße Fickerei… kann sogar Kunst sein… hach… schwärm… Larry Flynt, sag’s ihr!

Ist die Doom-Metal-Version von „Westerland“ von Tolkien inspiriert (Westerland = West-Land = Valinor = Land des Todes oder so)?

Hauke Reddmann, per E-mail FARIN: Manchmal machst du mir Angst. BELA: Wenn wir das Böse verformeln, dann böser als Tolkien! WUAAAAAAAAAHHH!

Ich würde gern wissen, ob die spontan wirkenden Textabweichungen in einigen Liedern bei Konzerten wirklich spontan auf der Bühne entstehen oder ob sie vorher schon zurechtgelegt bzw. einstudiert Sind. Uwe Latza, Berlin FARIN: Fahr mal eine ganze Tour lang mit, dann weißt du es! Spontan, was denn sonst? Wie sollte sich ein Mensch den ganzen Quatsch jemals merken können? ROD:Mein Reden. BELA: Obwohl mir der Gedanke gefällt, unseren Fans weiszumachen,dass wirfürjede Tour 47 verschiedene Bühnenshows einstudieren.

Was ist Eure Lieblings-Süßigkeit? Elisabeth Muli, Linz ROD:Knall-Kau-Pulver. FARIN: Zur Zeit Macha-Eis. BELA: Wenn ich das offenbare, bekomme ich demnächst tausende Riegel dieser Köstlichkeit auf die Bühne geworfen und es WAR mal meine Lieblingssüssigkeit… obwohl… da kommt mir eine Idee: 100-Markscheine! Ja, die ess‘ ich für mein Leben gern!

Wie weit identifizierst du dich mit der Figur des „Jelly“ in „Laila – unsterblich verliebt“ bzw. in wieweit unterscheidest du dich noch von ihm? Ralf Spekker, Oldenburg BELA: (verwirrt) In gewisser Weise habe ich diese Filmrolle natürlich auf mich bezogen und versucht wie… äh… Lello zu denken,fühlen und zu reagieren. Aber es hat nie ein Persöhnlichkeitsproblem gegeben huaaaahahahaahahahaha… oh, äh Verzeihung.

Was für ein Motorrad muss man fahren, damit die darauf entworfenen Songs im Studio aufgenommen werden? Ist Farin ein lieber, netter Hondamensch, ein schwanzloser Harleywichser oder etwa ein Kawa-Fahrer? Oder fährt er doch eine anständige Maschine? Welche? Lyd Crawunder, Berlin FARIN: Ich fahre ein seriöses Geländemotorrad aus Österreich.

Mein Ohrenarzt hat bei mir vor kurzem einen Tinnitus festgestellt. Ich war wohl auf zu vielen Ärzte-Konzerten. Pfeift es bei Euch auch in den Ohren? Was tut Ihr dagegen?

Andrea Delling, Kassel BELA: Ich habe Tinnitus schon lange vor dem Boom, war da Trendsetter. Ich lebe damit. Meistens läuft bei mir irgendeine Geräuschkulisse, Blackmetal zum Beispiel, um das Geräusch zu übertönen. FARIN: Ich versteh dich nicht….? Ich persönlich tue nichts dagegen. Ich genieße den Lärm auf der Bühne. Falls du allerdings ein Leben vor unserer PA planst, ist es eine gute Idee, Ohrenstöpsel mitzubringen. Gibt’s in der Apotheke oder in begrenzten Mengen bei den Sanitätern vor Ort. ROD: Wenn’s dir zu laut ist, dann musst du in die Schweiz kommen, dort sind unsere Konzerte per Gesetz nur 93 Dezibel laut.

Mit Grauen mussten wir vernehmen, dass ein Haufen Dance-Hopser und dieser Big Brother-Alex „Schrei nach Liebe“ für eine Anti-Nazi-Kampagne gecovert haben. Heiligt der Zweck wirklich alle Mittel? Petra Hoppe, Stauchitx FARIN: Schwer zu sagen: ich denke, je mehr Leute sich gegen rechts aussprechen, auch Menschen, die du und ich tendenziell unsympathisch oder gar unmusikalisch finden, desto besser! BELA: Das Durchschnittsalter der „The Dome“-Kieker liegt unter dem unserer Fans. Der Song liegt umsonst im Netz. Also was gibt’s da zu meckern!?

Farin hatte ja so seine Probleme mit den Typen: Seid ihr der Meinung, Prominente sollten das Recht in ihre eigenen Hände nehmen, wenn es um Paparazzi geht? So auf die Prinz-August-Methode?

Frank Hiller, Hamburg FARIN: Nein. Ich bin der Meinung, dass diese ganzen geilen Medienmenschen, denen Privatleben nichts bedeutet, nachts sowieso schlechter schlafen als wir. Und ich hab einen Hundescheiße-Katapult gebastelt! Das wird lustig! BELA: Ich habe schon Fotografen den Film weggenommen, obwohl die da auch ihre Tricks haben leere Filme in der hohlen Hand zum Beispiel – und

einmal einem mit einem Aschenbecher die Linse zerhauen. Privat ist privat, und privat geht’s auch mal ruppig zu, haha.

Frage an Rod: Ich habe mal gelesen, dass die kleine Narbe an Deiner Unterlippe daher stammt, dass Du in Deiner Kindheit beim Fußballspielen durch eine Ciastür gerannt bist. Wo spielst Du Fußball?

Steffi Pade, Zehdenick ROD: Es war kein Fußballspiel, sondern Versteckspiel. Ich war sechs und bin über eine Wurzel gestolpert, direkt in die Fensterscheibe der Schul-Aula. Das hat geblutet wie Sau und hat viel Panik verursacht, so sehr, dass der Arzt sich vernäht hat, und deshalb die Narbe geblieben ist – ein Kunstfehler.

Mir fällt auf, je älter die Arzte werden, desto mehr geht es bei Ansagen auf den Konzerten um Ficken und Schwänze etc. Fallen Euch keine anderen Witze mehr ein? Werdet Ihr langsam zu dreckigen alten Männern? Rolf Hinrich, Unna FARIN: Die Frage finde ich natürlich doof!

Bcla: Fick‘ meinen dreckigen, alten Schwanz, Baby!

Wo saht Ihr Euch zum Zeitpunkt Eures (subjektiv betrachteten) Karrierehöhepunktes 1998 (Megabit „Männer sind Schweine“) zehn Jahre später? Könnt Ihr für diese Zeit Parallelen ziehen zum sehr erfolgreichen Jahr’88? Florian Gruhlich, Waschow FARIN: Nenn mich doof, aber ich versteh‘ die Frage nicht. Klingt mehr nach Schulaufsatzthema. BELA: Ich fühlte mich irgendwie verdammt erfolgreich, verstehst du? Also, ’88 habe ich das auch so empfunden, nur war ich da ja gar nicht so erfolgreich wie ’98, aber das wusste ich ja nicht, weil vorher war ich ja noch viel weniger erfolgreich als damals und gemessen an heute beziehungsweise vor zwei Jahren, also, das war schon ein Ding damals und noch viel damalsiger… Um’s kurz zu machen: Ja!

Was passiert eigentlich mit den BHs, die bei jeder Show in Unmengen auf die Bühne regnen? Plüschtiere kann man an Kinderheime etc. weiterleiten, aber BHs? Bitte um Aufklärung.

Bianca Lüderitz, E-mail FARIN: Manchmal werden die zu einem sogenannten Backdrop, einem Bühnenhintergrundvorhang verarbeitet. Die meisten ziehen wir aber privat an. BELA: Oft gibt es Streit, weil keiner die rosa BHs mag, und von denen kriegen wir am meisten.

Würdet Ihr Euch, wenn Ihr an einer unheilbaren Krankheit leiden würdet, cryogenetisch einfrieren lassen, um später wieder aufgetaut zu werden, wenn diese Krankheit heilbar ist?

Hanni Pilz, Ebreichsdorf , Österreich FARIN: Nein.

BELA: Nach meiner Biografie würden sich die kommenden Generationen weigern, mich aufzutauen. Und das wäre mir zu gefährlich. ROD: Ist mir zu kalt! Nein.

Wann schreibt Farm sein erstes Buch? Worüber?

Thomas Alchmayr, Aachen FARIN: Wenn ich mal Zeit habe. Vielleicht ein Reisebuch? Andererseits habe ich natürlich Angst, dann als tierischer Dünnbrettbohrer entlarvt zu werden… also vielleicht doch lieber ein Wälzer über Philosophie.

Wem habt Ihr zum letzten Mal eine aufs Maul gehauen oder wart kurz davor? Und warum?

Stefan Prantel, Frankfurt FARIN: 1994 in der Schweiz einem Jung-Naziskinhead, weil ich genauso doof war wie erund mich provozieren ließ. Ich habe mich aber danach sehr lange geschämt.

BELA: 1999 auf der Comic-Action in Essen, einem besoffenen Provozierer. Es war eine Party meines eigenen Comicverlages EEE, und die Security hat mich zusammen mit ihm rausgeschmissen. Als ich schrie „das könnt ihr nicht machen, das ist meine Party!“, sagten die nur:“Wir wissen das!“ Haha.

ROD: Ich hab 1997 einem Arschloch ein paar eingeschenkt, der eine Frau geschlagen hatte.

Frage an Asien-Experte Farm: Hast Du, als Ihr in Tokyo wart, mal die Müllabfuhr dort arbeiten sehen? Ist es wirklich so, dass die beiden Arbeiter da hinter dem blauen Müllauto her rennen müssen, die ganze Zeit im Dauerlauf? Ich habe das mal in einem Film gesehen, und das Auto hatte auch gar keine Brettchen hinten dran, wo die sich hätten draufstellen können. Das ist doch das einzige, was an dem Beruf Spaß macht und warum man das als Kind mal werden wollte.

Eva Weerts, per E-mail FARIN: Danke für den „Asien-Experten‘, liebe Eva -Film-Expertin? -, bin ich leider nicht. Aber: Ich habe meine japanischen Freunde zur Sicherheit nochmal gefragt, und ihnen war das Konzept „Spaß“ in Verbindung mit Arbeit nicht so richtig klarzumachen… Kurz- Sie joggen tatsächlich.

Ich hab jetzt schon oft miterlebt, wie Ihr auf Konzerten Eure indizierten Lieder wie zum Beispiel „Claudia hat ’nen Schäferhund“ und „Geschwisterliebe“ singt und spielt! Dürft Ihr das eigentlich oder müsst Ihr dafür immer Strafe zahlen?

Daniel Schröder, Berlin FARIN: Nein, wir dürfen das nicht und tun es demzufolge auch niemals! – Petze! ROD: Das kann gar nicht sein. Unmöglich. Diese Songs haben wir nie gespielt und werden wir nie spielen! BELA: Also wirklich! -» www.bademelster.com