GTR, New York, Beacon Theatre


Der doppelte Steve: Die tragenden Säulen der neuen Supergruppe GTR heißen, wie man weiß. Haekett und Howe. Und die restlichen Bandmitglieder: Max Bacon (voc). Phil Spalding (bass), Jonathan Mover (drums) sowie Matt Clifford (keyboards).

Auf einen Support-Act haben GTR an diesem Abend verzichtet. Statt dessen darf man 2(1 Minuten Steve Hackett solo über sich ergehen lassen —- auf der akustischen Klampfe! Danach weitere 20 Minuten Steve Howe und —- last not least — nochmals 20 Minuten: Der doppelte Steve.

Endlich gehen die Lichter aus und das GTR-Ensemble marschiert auf. Man spielt zwar auf den Punkt, ist fit und gut vorbereitet, doch mit Rock hat das nicht im mindesten zu tun. Vielmehr klingt alles wie eine erklägliche Mixtur aus Yes. Asia und ähnlichen Art Deco-Bands der 70er Jahre: Sittsam und brav — ebenso wie die Fans, die jeden Song mit Beifall und Geschrei begrüßen, oder es sich bei ruhigen Passagen in ihren Sesseln —gemütlich machen.

Sicher, Hackett und Howe sind zweifellos zwei tolle Gitarreros, aber gerade deshalb konnte ihre fingerfertige Performance zumindest ein wenig nach Arbeit und Action aussehen. Aber nein, sie spulen ihr Programm vielmehr im Spaziergang herunter, möglichst easy und bequem. Ein Song von ihrem Debüt-Album. Jeckyl & Hyde“. eröffnet die Show, gefolgt von „Here I Wait“. ein echter Konzertknüller. Schlag auf Schlag sprudeln Songs wie „Prizefighters“, „Imagining“, „Hackett To Bits“ oder „First On Fifth“ von der Bühne, bis …

Ja, bis die bei weitem eindrucksvollste Überraschung des Abends ihren Lauf nimmt: „Roundabout“. Bereits die ersten Akkorde werden mit ohrenbetäubendem Beifall beantwortet. Erinnerungen werden wach an selige Yes-Zeiten und deren Kastraten-Stimme Jon Anderson. Wohl dem, der die Blaupause fürs Original hält.

Obwohl das New Yorker Publikum völlig aus dem Häuschen gerät, bin ich dennoch der Meinung, daß man mit GTR auf Vinyl vorerst besser bedient ist.

Denn, was die beiden Steves live bringen, klingt genauso wie auf Platte. Wozu also?