Hamburgs Soulkitchen vor dem Abriss: Petition soll Kulthalle retten


Bereits im Juni hatte die Halle wegen mangelnder Standsicherheit ihre Tore schließen müssen. Jetzt droht der Eventlocation mit Kultstatus der Abriss. Betreiber und Verbündete wollen dieses Schicksal mit einer Petition abwenden.

In der Hamburger Soulkitchen, bekannt aus Fatih Akins gleichnamigen Film von 2009, sollte dieses Jahr ihre dreijähriges Bestehen gefeiert werden. Aus den Partyplänen wird aber nichts: Der Senat der Stadt will die Kultur- und Eventhalle mit Kultstatus abreißen. Eine Petition soll die Soulkitchen nun vor dem Vorschlaghammertod bewahren.

Im Juni 2013 schon hatte man Betreiber Mathias Lintl und seine Kollegen ohne Vorwarnung vor die Tore ihrer Halle gesetzt. Man hatte derart grobe statische Mängel festgestellt, dass das Betreten der Halle als Gefahr eingestuft wurde. Lintl sagte dem Hamburger Abendblatt dazu im Juni: „Dass es bauliche Mängel gibt, wussten wir natürlich. Aber mit einem so kurzfristigen Rauswurf haben wir nicht gerechnet.“

Dabei sollte es aber nicht bleiben. Der neue Plan der Spinkenhof AG, die für die Verwaltung der Halle zuständig ist, sieht vor, das Gebäude abzureißen und sieht auch keine Alternativen zu diesem Vorgehen.

Lintl und Co. sind anderer Auffassung und haben eine Petition zum Stopp der Abrissvorbereitung und der Vergabe einer Frist bis Frühjahr 2014 ins Leben gerufen, um bis dahin ein Umbau- und Nutzungskonzept erarbeiten zu können. Sie rufen die Hamburger dazu auf die Kulturstätte Soulkitchen retten zu helfen.

Die ehemalige Lagerhalle im Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg war 2010 Drehort für den Film „Soul Kitchen“ des deutschen Regisseurs Fatih Akin, in dem es genau um das aktuelle Problem geht: Die Erhaltung der Soul Kitchen, die im Film ursprünglich ein Restaurant ist, und um das Verhältnis zweier Brüder zueinander.

Nach den Dreharbeiten wurde die Halle zu dem Ort für Kunst und Kultur umfunktioniert, den Lintl und seine Mitarbeiter nun retten wollen.

So heißt es im Petitionsschreiben weiter: „Der Senat hat anzuerkennen, dass in den vergangenen drei Jahren auf ehrenamtlicher Basis sich eine vitale, nicht-kommerzielle Kulturszene rund um die Soulkitchenhalle entwickelt hat, deren Vernichtung nicht im gesamtstädtischen Interesse ist.“

1249 Unterstützer gibt es bereits und nur 251 fehlen aktuell noch, um die „Statteilinitiative Soulkitchen“ einreichen zu können.