„Ich wurde benutzt“: Kanye West lässt das mit der Politik lieber erstmal sein


Nach dem Besuch bei seinem „guten Freund“ Donald Trump und vermeintlicher Unterstützung der konservativen „Blexit-Bewegung“ distanziert sich der Rapper jetzt auf Twitter von seinen politischen Aussagen.

Dass man sich über Kanye Wests Geisteszustand schon länger Sorgen machen sollte, ist ein offenes Geheimnis. Mit diesem Tweet hat Ye jetzt aber wirklich den Vogel abgeschossen: Erklärte der Rapper vor drei Wochen noch mit roter „Make America Great Again“-Kappe beim Lunch im Oval Office seinen „guten Freund“ Donald Trump zum „freshten und flysten“ Amerikaner (und das war nur einer der skurrilsten Momente dieses Zusammentreffens), verkündete er in der Nacht zum Mittwoch auf Twitter, dass er sich von allen seinen politischen Aussagen distanziere und sich nun lieber wieder vollends auf seine Kreativität konzentrieren wolle.

„Ich wurde dazu benutzt, Botschaften zu verbreiten, hinter denen ich selbst nicht stehe“, heißt es in dem Tweet:

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Dabei hatte Kanye aus seiner Bewunderung für Donald Trump und seiner Liebelei mit den US-amerikanischen Neo-Rechten bislang keinen Hehl gemacht: Die Gründerin der „Blexit“-Bewegung Candace Owens hatte kürzlich behauptet, ihr „lieber Freund und Mit-Superheld Kanye West“ habe ihr beim Design des „Blexit“-Logos geholfen. „Blexit“ – ein Neologismus aus „Black“ und „Exit“ – ist eine Initiative, die junge schwarze US-Amerikaner dazu bringen will, die demokratische Partei zu verlassen. Auch über diese angebliche Zusammenarbeit will Ye auf Twitter nun offensichtlich Klarheit schaffen:

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Ganz zurückhalten mit widersprüchlichen politischen Parolen konnte sich West dann aber doch nicht. Der Distanzierung folgte eine weitere Flut von Tweets, in denen er unter anderem sagte, dass er sich für „vernünftige Waffengesetze“ einsetze, die „die Welt sicherer machen“, außerdem für diejenigen „die ihr Leben riskieren, um uns zu dienen und uns zu schützen“. Zudem plädiere er für „Liebe und Mitgefühl für Menschen auf der Flucht und Eltern, die ihre Kinder vor Krieg und Gewalt beschützen wollen“. Zum Schluss bedankte er sich noch bei seiner Familie, die seine „TATSÄCHLICHEN politischen Ansichten und seine Vision einer besseren Welt“ unterstützten.

https://twitter.com/kanyewest/status/1057366616432930816?ref_src=twsrc%5Etfw%7Ctwcamp%5Etweetembed%7Ctwterm%5E1057366616432930816&ref_url=https%3A%2F%2Fconsequenceofsound.net%2F2018%2F10%2Fkanye-distances-himself-trump%2F

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https://twitter.com/kanyewest/status/1057366629326053376?ref_src=twsrc%5Etfw%7Ctwcamp%5Etweetembed%7Ctwterm%5E1057366629326053376&ref_url=https%3A%2F%2Fconsequenceofsound.net%2F2018%2F10%2Fkanye-distances-himself-trump%2F

Ist das etwa schon das Wahlprogramm für seine angekündigte Präsidentschaftskandidatur 2024? Dass er kandidieren wolle, hatte Kanye ja bereits 2015 im Rahmen seiner Dankesrede für den Lebenswerk-Preis der MTV Video Music Awards für 2020 angekündigt. Im April dieses Jahres verschob er das Vorhaben dann aber auf 2024– man munkelt aus Rücksichtnahme auf seinen guten Freund im Weißen Haus. Ob er dieses Vorhaben nach seinem Twitter-Eye-Opener-Moment nun auch auf Eis gelegt hat bleibt abzuwarten. Bei Kanye weiß man ja nie.