Kanye West: Das sind die 5 erfolgreichsten Alben des US-Rappers


Wenn er nicht gerade mit seiner Kandidatur als nächster Präsident der USA zu tun hat, will Kanye West noch die Zeit finden, um sein neues Album DONDA herauszubringen. Wir wollen einmal einen Blick auf seine fünf bisher erfolgreichsten Alben werfen. Hier geht es zur Übersicht.

Ein bisschen müssen wir uns wohl doch noch gedulden: Kanye Wests neues Album DONDA sollte eigentlich schon am 24. Juli 2020, erscheinen. Aus unerfindlichen Gründen blieb es dann aber an dem Tag still um den US-Rapper. Wann das neue Album nun das Licht der Welt erblicken wird, bleibt momentan noch unklar. Solange ist und bleibt JESUS IS KING seine aktuellste Platte. Diese kam am 25. Oktober 2019 heraus. Lest in unserer Rezension, wie wir das neunte Studioalbum, JESUS IS KING, fanden.

Um Euch die Wartezeit bis zur nächsten Platte zu verkürzen haben die fünf bisher erfolgreichsten Alben von Kanye West, gemessen an den offiziellen Verkaufszahlen bzw. Chartplatzierungen, zusammengestellt. Aber Achtung: Hier ist noch nicht die Wertung von JESUS IS KING mit eingeflossen.

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THE COLLEGE DROPOUT (2004)

THE COLLEGE DROPOUT (2004)

Mit seinem Debüt stieß der selbst ernannte „first nigga with a Benz and a backpack“ seinen Kontrahenten mit Gospel („Jesus Walks“) und Soul („Slow Jamz“) vor den Kopf. Kanye West hatte sich zwar mit THE REASON von Beanie Sigel und THE BLUEPRINT von Jay-Z zu einem der angesagtesten Produzenten im HipHop gemausert, wollte sich aber selbst ein Denkmal als Rapper setzen. Die Sessions für sein erstes und sogleich erfolgreichstes Album waren meist improvisiert und fanden oft in der eigenen Wohnung statt. Nachdem West in seinem Studio durchgearbeitet hat und am Steuer seines Wagens eingeschlafen war, wäre er fast bei einem Autounfall umgekommen. Den Keytrack von THE COLLEGE DROPOUT rappte Kanye durch den Draht seines zerschmetterten Kiefers – „Through The Wire“.

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LATE REGISTRATION (2005)

LATE REGISTRATION (2005)

Vom autobiografischen Aufschneider in „Touch The Sky“ über Spaß-Pop in „Gold Digger“ bis hin zum James-Bond-Zitat in „Diamonds From Sierra Leone“. Kanye Wests irrwitziges Gespür für Melodien und Sounds ist bereits auf seinem zweiten Album beängstigend. Auch dank Produzent Jon Brion (Rufus Wainwright, Fiona Apple), der die Platte mit ungewöhnlicher Orchestrierung und echten Instrumenten noch größer klingen lässt. Gepaart mit einer titanischen Vision von Popmusik brach Yeezy auf LATE REGISTRATION mit allen Konventionen und verpasste HipHop eine neue Stoßrichtung. Die hochprominente Gästeliste mit Namen wie Jay-Z, Lupe Fiasco und The Game ist bei Kanye von jetzt an Standard.

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GRADUATION (2007)

GRADUATION (2007)

Nach der klassischen Rap-Formel muss man auf GRADUATION lange suchen. Wests drittes Album ist eher ein bunter Popzyklus, voll im Mainstream-Saft. Mit enormem Song-Verständnis baute sich der Krösus eine Festung aus Arrangements, die es einzunehmen galt: Elton-John- („Good Morning“) und Can-Samples („Drunk And Hot Girls“), Club-Hits („Stronger“, „Good Life“), Chris Martin am Honky-Tonk-Piano („Homecoming“) und Pascha-Poesie („Can’t Tell Me Nothing“). Wenn der Louis Vuitton Don bei Letzterem jedoch mit selbstverherrlichenden HipHop-Klischees und Zeilen wie „Three-hundred-dollar jeans on, do that mean I dream wrong?“ oder „I shop so much I can speak Italian“ („Champion“) daherkommt, lässt das teilweise etwas sauer aufstoßen – es war an der Zeit, die College-Trilogie abzuschließen und hinter sich zu lassen.

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808S & HEARTBREAK (2008)

808S & HEARTBREAK (2008)

Das problematische Autotune-Album: Mit 808S & HEARTBREAK machte sich Yeezy zunächst mehr Feinde als Freunde – der Sample-Visionär wird zum Garagen-Tüftler. Mit Hilfe eines Roland TR-808-Drumcomputers nimmt der Rapper innerhalb von nur drei Wochen seinen elektronischen Herzschmerz auf. Kanye West trägt plötzlich einen weißen Anzug und singt! Und das auf so schonungslos ehrliche Art und Weise, dass man sich schon fragen musste, was denn aus dem Alphatier der Branche geworden ist.  Der Grund für diese traurige Platte: Erst stirbt Kanyes Mutter Donda 2007 nach einer missratenen Schönheits-OP, dann platzt die Verlobung mit der Designerin Alexis Phifer. „In the night, I hear ‚em talk / The coldest story ever told / Somewhere far along this road, he lost his soul to a woman so heartless“ heißt es im zentralen Song. West findet sich mit verzerrter Autotune-Stimme selbst und nimmt den Emo-Rap von Lil Yachty, The Weeknd und Drake vorweg.

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MY BEAUTIFUL DARK TWISTED FANTASY (2010)

MY BEAUTIFUL DARK TWISTED FANTASY (2010)

Kanye Wests Selbstverwirklichung, Vermächtnis, Meisterwerk: MY BEAUTIFUL DARK TWISTED FANTASY ist ein episches und dekadentes Mega-Album, das vor allem als gigantischer Spiegel von Kanyes künstlerischem und masochistischem Genius funktioniert. Für die Album-Sessions auf Honolulu verließ er monatelang sein Studio nicht, zum Schlafen legte er seinen Kopf höchstens kurz aufs Mischpult. Wests fünfte und bis heute beste Platte ist an Großspurigkeit, Stilmixen und Verweisen nicht zu übertreffen. Eine verschwenderische Superlative vollgestopft mit Samples, Power-Pop und Humor, durch die West das HipHop-Genre um ein weiteres Mal revolutionierte und daraus seine eigene Kunstform machte – mit Gastfeatures von Jay-Z, Alicia Keys, Bon Iver und Elton John.

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Außerdem veröffentlichte Kanye West in seiner bisherigen Karriere die folgenden Alben:

Def Jam
Def Jam
Mercury
Def Jam
Def Jam