Kissing The Lipless – The Shins


Um Haaresbreiten an der "Platte des Monats" vorbei: Das zweite Album der erst- klassigen Indie-Band aus Oregon.

Hörte man franz Ferdinand über die letzten Wochen in den Büros der ME-Redakteure noch ein wenig häufiger als chutestoo narrow, so liegt das primär daran, dass chutes too Narrow eine Morgenplatte ist, während in diesen Räumen vorwiegend abends gearbeitet wird. The Shins klingen nach aufgehender Sonne, nach Urlaub und ersten Frühlingstagen, in Song für Song hört man James Mercers Erleichterung, in Portland ein neues Leben begonnen zu haben. Was das Album auszeichnet: Der ehemalige Philosophie- und Chemiestudent, der in „Kissing The Lipless von einem geheimen Verlangen singt, „die grauen Überreste einer narbigen Freundschaft in einem Hinterhof zu begraben“, gehört zu den besten Textern, die sich derzeit in der amerikanischen Indierock-Szene tummeln. „Ich lese gar nicht so wahnsinnig viele philosophische Bücher“, überlegt er. „Aber mich interessiert der Mensch und seine Befindlichkeit.“ Bevor The Shins im Frühling auf Tour kommen, schreibt Mercer noch einen Song für eine Fernsehsendung für Kinder.