Kraftwerk: Die Mensch-Maschine


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Als DIE MENSCH-MASCHINE im Frühjahr 1978 veröffentlicht wurde, begleitet von einem denkwürdigen Fernsehauftritt in der Sendung „Rock-Pop“, war es wie eine unheimliche Begegnung der dritten Art. Außerirdisch. Fremd. Neu. Ralf Hütter und Florian Schneider (plus Karl Bartos und Wolfgang Flür, die die „klassische“ Besetzung komplettierten) hatten ihre menschlichen Hüllen abgestreift und waren im Kraftwerk aufgegangen. Es gab keine Verweise mehr in den Liedern auf reale Personen wie Madame Curie oder David Bowie, die Musik war ohne Wurzeln, frei von klassischen Schemata, nur ihren stalinistischen Minimalbeats und kaskadenartigen Tonfolgen verpflichtet. Anti-Rock und doch immer Pop: „Die Roboter“ und „Das Model“ machten Hiphop und Elektropop möglich, wiesen den Weg zur Neuen Deutschen Welle, zu Techno und House, und haben bis heute Bestand als einflussreichste musikalische Leistung einer deutschen Band. Ever. Forever and ever.

ME 6/1978:

„Dieses Kraftwerk-Album in sicher das bislang kommerziellste der Gruppe; sowohl als Discotheken- und Hintergrundmusik… „