Kurz & Live


The Bravery München, Backstage

Die sehen scheiße aus. Vor allem Sänger Sam Endicott, der einer 80er-Jahre-Reklame für Haargel und Mascara entsprungen sein konnte. Vielleicht ist ja was dran am Gerücht, das The Killers streuen: The Bravery aus New York seien eine „gecastete“ Band. Gecastet oder nicht, auf jeden Fall macht eine Band, deren Album nur als Import zu haben ist, den Backstage Club mal eben voll und die Luft für Kreislaufpatienten dünn. Das Publikum gibt Erkennungsapplaus bei den richtigen Songs (A Honest Mistake“, „Public Service Announcement‘), und The Bravery machen einen auf coole, crazy 80er-Indie-Party-Monster mit einem exaltierten Mikrofonfresser am Bühnenrand, die dann auch noch -wie passend – „Don’t Change“ von INXS covern.

Locas In Love Trostberg, Stiege

Manchmal geht einem was durch die Lappen. Und dann latscht man an einem Samstag wenig ahnend in seine alte Stammkneipe daheim, und da hat eine Band aus Köln ihr Zeug aufgebaut, deren schmollender Eisbär auf den CDs am Merch-Stand einem irgendwie bekannt vorkommt. Dann fangen die an zu spielen, und es sind die großartigen Locas In Love um Björn Sonnenberg und Stefanie Schrank (of Dackel 5 fame), heißherzige Beatles– und Velvet-Fans mit Schwermut im Blut und Sturm im Kopf, die ihre feinen deutschen Texte mit Englischem verhüllen (der Eisbär gehört zu what matters IS the poem, auf Hobby Deluxe], vielleicht, um nicht mit der doofen Deutschpop-Welle vermarktet zu werden, die sie weitgehend in die Tasche zu stecken in der Lage wären. Der späte Vogel gibt einen Tipp.