Wegen Sklaverei-Bezug: Lady Antebellum heißen jetzt Lady A


Das Country-Trio Lady Antebellum hat offiziell die Änderung seines Bandnamens bekanntgegeben und sich für die eigene Ignoranz in Bezug auf seine ursprüngliche Namenswahl entschuldigt.

Lady Antebellum habe offiziell die Änderung ihres Bandnamens bekanntgegeben und sich für ihre eigene Ignoranz in Bezug auf ihre ursprüngliche Namenswahl entschuldigt. So sollen sich Lady A, wie sich die Country-Band fortan nennen wird, zuvor nicht darüber im Klaren gewesen sein, dass „Antebellum“ eine Periode der US-amerikanischen Geschichte vor dem Sezessionskrieg beschreibt, die sich vor allem durch Sklaverei auszeichnete.

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In einer langen persönlichen Stellungnahme auf ihrer Website und via Instagram erklärten Hillary Scott, Dave Haywood und Charles Kelley, dass man sich vor fast 14 Jahren nach dem Antebellum-Architekturstil benannt habe, der dem Trio als Kulisse für sein erstes Fotoshooting gedient habe. Dieser sei von der Band vor allem mit ihren musikalischen Einflüssen, speziell Genres wie dem Southern Rock, Blues, Country, R’n’B und Gospel, assoziert worden. Den historischen Zusammenhang habe man jedoch leider komplett ausgeblendet.

Party-Raves und #BlackLivesMatter: Jetzt nicht ablenken lassen!

Inzwischen seien Lady A jedoch „die Augen geöffnet“ worden und man wolle sich zukünftig vermehrt sozial engagieren, um der Diskriminierung ihrer schwarzen Mitbürger entgegenzuwirken. Den Anfang machen sie mit einer Spende an die „Equal Justice Initiative“, die benachteiligte und möglicherweise zu Unrecht verurteilte Gefangene rechtlich vertritt.

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Die erneut aufflammende Kritik am ehemaligen Namen der Band ist nicht zuletzt ein Resultat der „Black Lives Matter“-Proteste, die derzeit zahlreiche Menschen speziell in den USA auf die Straße treiben und vom Tod George Floyds durch unverhältnismäßige Polizeigewalt motiviert wurden.

Keine „urban music“ mehr: Führungskräfte der Musikindustrie fordern weitere Schritte zur Rassismus-Bekämpfung

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