„Lost“ in Translation: Details aus J.J. Abrams‘ Mystery-Buch „S“


Wie TV-Innovator J.J. Abrams neben seinem „Star Wars“-Projekt mal eben auch die Romanwelt revolutioniert.

Ein neues „Mystery“-Project von „Lost“-Erfinder und „Star Trek“-Regisseur J. J. Abrams steht uns bevor – es wird aber weder Film noch Serie sein. Nachdem ein Teasertrailer Mitte des Jahres für wildes Spekulieren in der Filmgemeinde gesorgt hatte, löst J. J. Abrams das kryptisch gegebene Versprechen an gänzlich anderer Stelle ein. Sein mit Autor Doug Dorst ersonnenes neuestes Projekt ist ein Buch mit dem kryptischen Titel „S“. Aber was für eines.

„S“ muss eher als Gesamtkunstwerk gesehen werden, gehen Form und Inhalt hier doch eine im literarischen Bereich selten erlebte Symbiose ein: Gestaltet wie ein leicht vergilbtes Büchereibuch aus den späten 40er Jahren, ist das gesamte Werk übersät mit den Anmerkungen zweier Leser, die das Romangeschehen und das mysteriöse Autoren- und Übersetzergespann kommentieren und analysieren. Schnell entwickelt sich das Buch so zum haptischen Gegenstück der viralen Alternate Reality Games, die Abrams im Zuge seiner Serien etabliert hatte. Denn alle paar Seiten fällt einem ein Brief, eine Postkarte oder sogar auf eine Serviette gekritzelte Notizen entgegen, um die Handlungsebenen quasi physisch zu untermauern.

Für relativ kleines Geld ist das Werk im englischen Original seit Oktober im Internet-Buchhandel erhältlich. Ob in diesem Fall eine komplette Lokalisierung und Übersetzung des faszinierenden Kopffilms überhaupt machbar beziehungsweise wirtschaftlich ist, das steht hingegen in den Sternen.