Mayall John


ME: Bedauerst du irgend etwas in deinem Leben?

J. Mayall: Nein, ich glaube nicht, ich bin ziemlich glücklich mit meinem heutigen Lebenslauf. Lernen ist wohl das Wichtigste im Leben, ob gut oder schlecht, man kann immer daraus lernen. Ich nehme das Leben wie es sich bietet. Ich mag das Wort „wenn“ nicht. Ich bin mehr für die Realität.

ME: Bist du gläubig? Welche Prinzipien hast du?

J. Mayall: In Los Angeles unterhielt ich mich einmal mit einem Taxichauffeur, der ein wahrer Glaubensfanatiker war. Er fragte mich nach meinen Prinzipien. Jemandem, der so fanatisch ist, dass er einem so quasi die Bibel an den Kopf wirft, eine derartige Frage zu beantworten, ist äußerst schwierig. Ich glaube, dass die Bibel über eine sehr hohe Bildungsstufe verfügt, eine hohe Moral, aber sie ist heutzutage nicht ganz praktisch mehr. Und was mich betrifft, ich bin nicht gläubig … Ich tue, was meiner Meinung nach gut ist und versuche, den Menschen gegenüber gut und ehrlich zu sein.

ME: Welchen Rat würdest du jemanden geben, der mit Popmusik beginnt?

J. Mayall: Ich persönlich habe mich niemals beschaut als „in business“. Ich bin Musiker, spiele was ich gern spielen will und freue mich, wenn es den Leuten gefällt. Ich konzentriere mich auf die Verbesserung meines eigenen Spiels. Die Motivierung, sein Brot hiermit zu verdienen, ist sekundär. Die Musik selbst, ist das wichtigste. Das einzige, was ich hierzu sagen kann ist, dass sie versuchen müssen, sich musikalisch völlig zufrieden zu stellen.

ME: Was möchtest du materiell im Leben ?

J. Mayall: Nur genug Geld verdienen, damit ich mir leisten kann was ich will. Ich fahre nicht, also will ich auch kein großes Auto. Und ein Landhaus passt nicht in mein Arbeitsschema Ich möchte nur einen komfortablen Raum, in dem ich leben und essen kann, das ist alles.

ME: Was würdest du in der Welt verändern, wenn du es könntest?

J. Mayall: Es gibt verschiedene Dinge, an denen ich arbeiten könnte. Aber abgesehen davon … Ich würde gern ein Ende sehen an der ganzen „Druggeschichte“, weil hieran so viele Menschen zu Grunde gehen. Etwas spezielles fällt mir im Augenblick nicht ein,Menschen sind Menschen, verändern kann man sie nun einmal nicht . . .