Nach Unterbrechung wegen Terrorgefahr: Rock am Ring geht weiter


Die Verdachtsmomente für eine akute Gefährdungslage haben sich nicht erhärtet, das Programm geht nun weiter wie geplant.

Rock am Ring geht am Samstag weiter wie ursprünglich geplant. Dies gaben die Veranstalter am Vormittag auf einer Pressekonferenz bekannt. Polizei und Roger Lewentz, Innenminister von Rheinland-Pfalz, sehen demnach die „terroristische Gefährdungslage“, wegen der das Festivalprogramm am Freitagabend gegen 21:00 Uhr unterbrochen wurde, nicht mehr gegeben.

Man habe am Abend drei Personen vorübergehend festgenommen wurden, die der hessischen Salafistenszene zugerechnet werden und mittlerweile wieder freigelassen wurden. Mindestens eine Person mit „polizeilichen Erkenntnissen im Bereich des Terrorismus“ soll über eine der externe Firma Zugang zu sicherheitsrelevanten Bereichen auf dem Festivalgelände gehabt haben, wie Welt.de schreibt. Der Verdachtsmoment gegen die Männer hätte sich demnach erhärtet, „da Backstage-Ausweise nicht mit echten Namen übereinstimmten“. Die Polizei unterbrach das Festival aus Sorge davor, dass verdächtige Gegenstände eingebracht werden würden.

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Knapp 90.000 Zuschauer wurden am Freitag während eines Konzerts der Broilers gebeten, das Gelände zu verlassen. Dies geschah geordnet und ohne Zwischenfälle. Auf Facebook erklärten die Veranstalter: „AUFGRUND EINER TERRORISTISCHEN GEFÄHRDUNGSLAGE HAT DIE POLIZEI DEN VERANSTALTER VON ROCK AM RING VORSORGLICH ANGEWIESEN, DAS FESTIVAL VORLÄUFIG ZU UNTERBRECHEN, AUCH UM IM VERANSTALTUNGSBEREICH ERMITTLUNGEN ZU ERMÖGLICHEN. Deshalb wurden alle Besucher gebeten, das Festivalgelände kontrolliert und ruhig in Richtung Ausgänge und Campingplätze zu verlassen.
Der Veranstalter informiert laufend über die weitere Entwicklung über Social Media, die Medien und Radio. Die Veranstalter hoffen, Rock am Ring morgen fortsetzen zu können.“

Auf einer kurzfristig einberaumten Pressekonferenz hielt Veranstalter Marek Lieberberg eine polarisierende Wutrede, stellte unter anderem Zusammenhänge zwischen dem Angriff auf den Mannschaftsbus des Fußballvereins Borussia Dortmund her. Auszüge daraus könnt Ihr hier nachschauen und nachlesen.

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Später am Abend hieß es, Veranstalter und Polizei arbeiteten über Nacht „gemeinsam und unter Hochdruck daran, alle Maßnahmen umzusetzen, die notwendig sind, um ein sicheres Festival zu ermöglichen.“

Am Samstag dann tatsächlich die Entwarnung: „Nach intensiven Durchsuchungen des gesamten Festivalgeländes haben sich die Verdachtsmomente für eine akute Gefährdungslage nicht erhärtet. Die Polizei gab daraufhin grünes Licht für eine Wiederaufnahme der Aufbauarbeiten auf den Bühnen im Hinblick auf die Öffnung des Festivalgeländes.“ Die Festivaltüren öffnen um 13:30 Uhr, das heutige Programm startet wie geplant. Nur der Headlinerauftritt von Rammstein, der am Freitag ausfiel, wird nicht nachgeholt.

Fotos: So friedlich sah es am Freitag bei Rock am Ring 2017 aus