Netflix und Kino: Diese neuen Filme werden in den kommenden Wochen wichtig


Kurz vor Jahresfrist kommen noch einige gute Filme ins Kino. Und zu Netflix sogar ein heißer Anwärter für die Oscar-Verleihung.

Das Kinojahr ist fast vorbei. Und ehrlich gesagt war es kein gutes für den Film: Bei der Oscar-Verleihung wurde mit „Shape of Water“ der möglichst unwichtigste Film ausgezeichnet, die Sieger von Berlinale sowie den Filmfestspielen von Cannes konnten außerhalb des Festival-Betriebes auch keine Wellen schlagen. Dazu fand der Höhepunkt der Blockbuster-Saison schon im April mit „Infinity War“ statt. Danach konnte eigentlich nur noch Tom Cruise mit seinen Stunts in „Fallout“ für Staunen sorgen.

Auch durch die Fußball-Weltmeisterschaft entstand im Sommer ein großes Loch im Kino. Deutsches Kino oder Indie-Filme vermochten es nicht zu füllen. Auf Netflix, dem immer beliebter werdenden Streamingdienst, fehlten dazu Highlights für Leute, die den Dienst nicht für Serien abonniert haben. Die Prestige-Projekte „Cloverfield Paradox“, „Outlaw King“ und „22. Juli“ erwiesen sich allesamt als Enttäuschung.

Aber das Filmjahr 2018 ist noch nicht ganz vorbei und bekanntlich kommen viele wichtige Filme (auch mit Blick auf die Award-Season in den USA) immer erst sehr spät ins Kino. Wir zeigen die Filme, die in den letzten Wochen des Jahres noch wichtig werden. Und nicht unbedingt, weil sie besonders gut werden:

The House That Jack Built

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Startet am 29. November und könnte der letzte Film des Dänen Lars von Trier sein, wonach er sich auch anfühlt. Matt Dillon spielt den Serienmörder Jack, der dem mysteriösen Verge (Bruno Ganz) von seinen Morden erzählt. Mal erschlägt Jack eine Anhalterin, mal dringt er in Häuser ein und erwürgt dort eine Frau, mal löscht er eine komplette Familie aus. Die Verbrechen sind zwar brutal, in weiten Teilen aber mit viel Humor inszeniert. Dillion spielt den von Zwängen und Selbstliebe getriebenen Mörder (ganz wie der Regisseur) hervorragend, kann deshalb auch für Lachen sorgen. Dieses verkehrt sich aber in Entsetzen, wenn von Trier tatsächlich Kleinkinder gut sichtbar mit dem Gewehr erschießen lässt. Ganz bestimmt nicht der beste Film des Dänen, aber wieder einmal ein ganz besonderer.

Climax

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Startet am 6. Dezember und zeigt die Party einer Tanzgruppe, die sich plötzlich in die Hölle auf Erden verwandelt. Einer der Anwesenden hat LSD in die Sangria gemischt, die Tänzer flippen fast gleichzeitig aus. Eingeschlossen in einem Schulgebäude müssen sie die gefühlt ewig andauernde Party solange überstehen, bis der Trip vorbei ist. Und da Regisseur Gaspar Noé („Irreversible“) bekanntlich keine Gefangenen macht, artet „Climax“ in jede erdenkliche Richtung aus. Merkt man spätestens, wenn ein junger Mann seine Schwester vögeln will, obwohl die gerade fast an ihrem eigenen Erbrochenen erstickt. Ein schwer zu ertragender, aber ganz fantastischer Film.

Widows

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Startet ebenfalls am 6. Dezember und zeigt einen irren Stunt des Regisseurs Steve McQueen. Dieser Oscar-Preisträger, der mit dem Drama „12 Years A Slave“ zu Weltruhm kam, wechselt nun radikal das Genre. „Widows“ ist ein harter Thriller, in dem eine Gruppe von Frauen den gescheiterten Raubüberfall ihrer verstorbenen Ehemänner fortführen wollen. Beeindruckend ist hier vor allem der Cast: Michelle Rodriguez, Viola Davis, Liam Neeson und Colin Farrell sind nur einige der bekannten Gesichter, die sich hier in die Action mit völlig neuen Blickwinkeln stürzen.

Roma

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Alfonso Cuarón gilt seit „Children of Men“ und „Gravity“ als einer der besten Regisseure der Welt. Mit „Roma“, der am 14. Dezember auf Netflix erscheint, setzt er nun nicht mehr auf opulente Effekte, sondern dreht das emotionale „Herzstück“ seiner Karriere. Das Drama widmet sich seiner Hauptfigur Cleo (Yalitza Aparicia), die als Hausangestellte für eine Familie in einem mittelständischen Stadtteil namens Roma in Mexiko-Stadt arbeitet. Basierend auf seiner eigenen Kindheit will Cuarón ein lebendiges und emotionales Portrait familiärer Streitereien und gesellschaftlicher Hierarchien inmitten der politischen Aufstände der 1970er-Jahre erzählen. Und dies dazu noch besonders anspruchsvoll in schwarz-weiß.

Under the Silver Lake

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Regisseur David Robert Mitchell hat mit „It Follows“ einen der besten Horrorfilme des aktuellen Jahrzehnts gedreht, kehrt nun aber mit einem blutbefreiten Indie-Drama zurück. Andrew Garfield spielt Sam, einen Typen der viel rumlungert und Orientierung im Leben sucht. Eines Nachts trifft Sam die mysteriöse Sarah (Riley Keough) im Swimmingpool seiner Wohnanlage und ist natürlich direkt verknallt. Am nächsten Morgen ist Sarah verschwunden, hat aber einen Hinweis auf ihren nächsten Aufenthaltsort hinterlassen – Sam macht sich auf die Suche und wird dabei von der visuellen Kreativität David Robert Mitchells eingerahmt.

Mortal Engines: Krieg der Städte

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Steht nicht in der Liste, weil er besonders gut wird. Sondern weil am 13. Dezember endgültig der Mythos um „Herr der Ringe“-Macher Peter Jackson verpufft. Mit der Hobbit-Trilogie hat sich Jackson sowieso schon einen gigantischen (wenn auch kommerziell erfolgreichen) Fehlgriff geleistet. Der von ihm produzierte „Mortal Engines“ könnte nun ein richtiger Flop werden. Denn schon für die Trailer, in denen sich gigantische Panzer, auf denen quasi Städte nachgebaut sind, bekriegen, hat sich bisher kaum jemand interessiert. Zu herzlos, zu sehr nach Computer sieht der Film bisher aus.

Spider-Man: A New Universe

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Die vielen Superhelden im Kino werden langsam richtig anstrengend, vor allem Spider-Man ist durch seinen zweiten Reboot innerhalb weniger Jahre eine komplizierte Figur geworden. Was in „A New Universe“ gemacht wird, setzt dem Wirrwarr um die Figur noch die Krone auf: Spider-Man wird animiert und trifft auf diverse Spider-Mans aus anderen Universen. Die Figur kämpft also unterstützt von seinen vielen Comic-Varianten gegen das Böse. Die Zweifel an dem Projekt waren solange riesig bis der erste Trailer erschien. Denn die ersten bewegten Szenen aus dem Film sehen schlichtweg fantastisch aus, auch dank des frischen Stils. Kinostart ist 13. Dezember.