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Gummi oder nicht, das ist heutzutage keine Frage mehr. Ritex, Blausiegel, Fromm’s, mit oder ohne Reservoire, mit Gefühlsnoppen oder glatt — die Auswahl an Kreationen ist schier grenzenlos. Die unverwüstliche Hagener Kapelle Extrabreit, die mit ihrem Album SEX AFTER 3 YEARS IN A SUBMA-RINE eindrucksvoll beweisen, daß sie nur zeitweise untergetaucht waren, bereicherten kürzlich das Angebot mit einer eigenen Sommer-Kollektion für feuchte Anlässe, in zartem, nicht aufdringlichem Rosa, ganz chic mit aufgedrucktem U-Boot. ME/ SOUNDS begrüßt solche Initiativen und verschenkt je ein Exemplar an die Absender der ersten 30 Postkarten, die mit der Parole „Ein-Schniedel-gehörtunter-die-Haube“n der Redaktion eintreffen. ¿ Ein weiterer Beitrag zum Thema wird uns demnächst von den beleibten Herrschaften der Fat Boys erreichen, die soeben einen Safer Sex-Rap mit dem Titel „Protect Yourself“ produzierten. ¿ Der Kristallisationspunkt ultrafeuchter Träume, auch als Samantha Fox bekannt, läßt uns wissen, daß ihre mit Spannung erwartete zweite LP auf Herbst verschoben werden muß. Grund dafür sind zahlreiche Verpflichtungen in Amerika, welches Frau Fox zu erobern gedenkt. Unser Foto rechts stammt vom 17. April 1987, als Samantha mit 100 Gästen ihren 21. Geburtstag im Londoner „Stringfellows“ zelebrierte. ¿ Langsam sollte man sich um Michael Jackson ernsthafte Sorgen machen. Wie aus gewöhnlich gut informierten Kreisen zu erfahren war, plant der Hobby-Zoologe nunmehr, vier Menschenkinder der verschiedensten Rassen zu adoptieren, da er den Wunsch nach einer Familie verspürt. Außerdem soll Michael zur Zeit neuartige Präparate einnehmen, die seinem Teint eine hellere Farbe verleihen sollen. ¿ Sehr mysteriös benimmt sich in letzter Zeit auch der Ausnahme-Bläser Miles Davis, der immer öfter beim Lachen erwischt wird. Der berühmt berüchtigte Grantbesen der Jazz-Szene bringt sogar Lob für Kollegen über seine Lippen: Erst neulich rief er bei der Plattenfirma der neuen US-Soul-Diva Vesta Williams an, um lapidar festzustellen, daß er das neue Album der Dame grandios fände. ¿ Ein britischer Abgeordneter namens Peter Bruinvels möchte unter Berufung auf ein 160 Jahre altes Vagabunden-Gesetz die bevorstehende Tournee der Beastie Boys verhindern. Unter die „Erregung öffentlichen Ärgernisses“ fällt eindeutig der fünf Meter hohe, hydraulisch bewegbare Penis, der in der Bühnenshow der rüden Burschen eine nicht unerhebliche Rolle spielt. I Aber es gibt auch noch gute Menschen in England. So hat sich Jungmädchen-Verführer und Rolling Stones-Pensionär Bill Wyman der Nachwuchspflege angenommen. Mit dem mobilen 48 Spur-Aufnahmestudio der Stones möchte der steinalte Alt-Stein Talenten in allen Teilen der Insel die Chance zu professionellem Arbeiten bieten. ¿ Vanity ist wieder zu haben! Nachdem die renommierte schwarze Plattenfirma Motown nach Überprüfen ihrer Bilanzen feststellen mußte, daß die ehemalige Prince-Gefährtin und Möchtegern-Sängerin die hohen Vorschuß-Zahlungen nicht so recht einzuspielen vermochte, entließ man die Dame kurzerhand aus dem Vertrag. Nun ist Vanity auf der Suche nach einer neuen Firma. Bevor Sie nun, werter Leser, Ihren Bausparvertrag kündigen und das arme verlassene Kind unter Ihre Fittiche nehmen wollen, sei bemerkt, daß Madame einen New Yorker Boyfriend der konstanten Art ihr eigen nennt. B Bei Redaktionsschluß schienen sich Gerüchte zu konkretisieren, die von einem Split der deutschen Heavy Metal-Offensive Accept berichten. Udo Dirkschneider, gedrungener Sänger und im Ausland als „german bulldog“ bekannt, möchte vertraulichen Informationen zufolge eine Solo-Karriere starten. Die restlichen Bandmitglieder sollen diesem Entschluß eher freudig gegenüberstehen.

¿ Wirbel um U2! Stevie Wonder hatte die Band aufgefordert, bereits angekündigte Konzerte im amerikanischen Bundesstaat Arizona abzusagen, da dort eine äußerst rechtslastige Verwaltung den von Wonder mitinitiierten nationalen Feiertag für Martin Luther King nicht einführen wollte. Während andere Gruppen daraufhin ihr Konzert in Arizona absagten, spielten U2 wie vorgesehen. Die Rechtfertigung der Iren: „Ein Gouverneur repräsentiert nicht die Meinung der Leute, für die wir spielen.“

Mehr Ärger gibt’s in der Heimat, wo die irische Nachwuchskapelle Bouquet Of Roses eine Plagiatsklage gegen U2 eingereicht hat. Die U2-Single „With Or Without You“ soll ursprünglich „Candyfloss“ geheißen haben und auf einem Demoband existieren, das die junge Band an die U2eigene Plattenfirma Mother Earth geschickt haben will. Mother Earth bestreiten nicht, ein Demo dieser Band erhalten zu haben; man habe aber die Cassette wegen zu schlechter Song-Qualitäten wieder zurückgeschickt. ¿ Anschließend sei noch auf ein Ereignis hingewiesen, das für Freunde der Filmkunst von existentieller Wichtigkeit sein müßte: Anläßlich des Münchner Filmfestes (20.-28. 6.) findet in der Philharmonie zu München am 21. 6. ein Konzert des bayrischen Rundfunkorchesters statt. Am Programm stehen 60 Jahre deutsche Filmmusik vom „Blauen Engel“ bis zur „Unendlichen Geschichte“. Mit dabei sind auch die Herren Klaus Doldinger und Konstantin Wecker. Karten gibt’s ab 1. Juni im Veranstaltungsburo des Bayrischen Rundfunks.

A Isdann, die G’schicht war , so: Shirley Bassey, nicht mehr ganz taufrische, doch immer noch mit brillantem Timbre gesegnete Sängerin, hat einen (insider-) bekannten Adels-Tick. Und so trug es sich zu, daß Prinz Hubertus von Hohenlohe, Lebemann, alpiner Weltcup-Abfahrer und von Yello-Fex Dieter Meier geförderter Kurzzeit-Popstar, Frau Bassey eines Tages ins Züricher Yello-Studio vermittelte. Das Ergebnis dieser Konfrontation zweier Kulturen unter der musikalischen Leitung von Konzertmeister Boris Blank befindet sich auf der neuen Yello-LP ONE SECOND und ist schlichtweg ergreifend! ¿ Abteilung „Asche in die Tasche“; Teil 1: Level 42 sind steuerflüchtig! Um den horrenden Einkommensteuersätzen in England zu entgehen, werden die King & Co. das nächste Jahr die geliebte Heimat meiden.

Teil 2: Europe-Blondschädel und Lip-Gloss-Benutzer Joey Tempest hat beim schwedischen Finanzamt circa 320.000 DM Schulden! ¿ Die Nenas machen zwei Jahre Pause. Während Frau Kerner, Gitarrist Carlo und Tastler Uwe einen Solo-Versuch starten, besucht Trommler Rolf Brendel eine amerikanische Schlagzeugschule. Von Bassmann Dehmel war lediglich zu erfahren, daß er sich von Nena-Schwester Nane scheiden läßt. ¿ Mr. Mister mußten die geplanten ersten Gigs auf deutschem Festival-Boden absagen, da sich Schlagzeuger Pat Mastelotto bei einem Sturz zwei Rükkenwirbel verletzt hat. Nichts allzu ernsthaftes, doch trommeln ist einfach nicht drin. Die Aussichten auf vollwertigen Ersatz standen bei Redaktionsschluß gut: Meistersänger John Farnham soll die Open Airs bereichern. ¿ Generationen fragen sich: Was ist eigentlich mit Kiss los? Stimmt es, daß jene außergewöhnlichen Musiker, die unsere Jugend mit Schminke und bluttriefenden Gitarren zu erheitern wußten, nunmehr dick und unappetitlich ihrer Altersversorgung entgegenstreben? Antwort: Im Prinzip ja! Speziell Nachwuchs-Schauspieler Gene Simmons frönt zur Zeit einem gar garstigen Hobby: Nasenbohren! Denn nachdem er als Hauptdarsteller einer amerikanischen TV-Serie gleich nach den ersten Drehtagen gefeuert wurde, hat er nun erst mal Pause. ¿ Abteilung „Wagnisse im hohen Alter“, Teil 1: Die Herren Woolfsen und Parsons, firmierend unter dem Emblem The Alan Parsons Project, haben ernsthafte Überlegungen angestellt, zum ersten Mol ein Live-Konzert zu geben Teil 2: Diana Ross (43) erwartet ein Baby! Teil 3: Bill Wyman (über 50) erschien bei der Party nach dem britischen AIDS-Benefiz-Konzert gleich mit zwei jungen Damen:

Patsy Kensit und Mandy Smith!

Teil 4: Das erste Mal nach 13 Jahren standen bei einer Greenpeace-Veranstaltung in Santa Momca, Kalifornien, die Woodstock-Veleranen Crosby, Stills, Nash 4 Young wieder auf einer Bühne. Und nicht das letzte Mal: Ein Album ist im Entstehen, eine Tour kommt im Sommer und Drogenwrack, Knastbruder und Fettwanst Crosby hat sogar begonnen, sich körperlich zu ertüchtigen!

¿ Die britische BBC ist fleißig beim Zensurieren: Neben dem Bowie-Video „Day In, Day Out“ wurden die Beastie Boys‘ mit „Fight For Your Right To Party“ und die Blow Monkeys mit „Out With Her“ ebenfalls aus den Programmen gestrichen. Die Jugend ist mal wieder stark gefährdet.

Was Wunder, sieht man sich bloß die Haarschnitte an. Wie soll man ausgewachsenen Berufs-Jugendlichen vertrauen können, wenn sie nicht mal den Weg zu einem anständigen Frisör finden können? Beispiele gibt es zuhauf. Da wären einmal die sehr suspekten Herrschaften des schwarzen Dreiergespanns Cameo. Grundübel ist zweifellos Anführer Larry Blackmon (1. Bild, Mitte), der sich nicht nur erdreistet, in aller Öffentlichkeit roten Hodenschutz zu tragen — nein, er muß auch noch Bricketts zum Gegenstand seines Kopfschmukkes machen. Also Vorsicht, liebe Kinder!

Aber auch seriöse Herren aus der Geschäftswelt, wie Box- und Ex-Michael Jackson-Promoter Don King, schrecken vor nichts zurück. „20.000 Ampere“ nennt sich sein Modell. Neben ihm Grace Jones in der Annahme, ein früheres Leben als Pudel die Champs Elysses hinuntergetrippelt zu sein. Darunter können wir die respektablen Domen des Turn- & Gesangsvereins Mel & Kim bewundern, die das Mandy Smithsche Thema „Vogelnester-undihre-Auswirkungen-ouf-Fauna & Flora“ nur stümperhaft zu variieren wissen. Und zuletzt Stevie Wonder, dessen Modell zwar wenig Pflege verlangt, aber letztlich nicht eben vorteilhaft wirkt. ¿ Zum Ende noch eine nette Geschichte, die das Leben schrieb: Nach dem überraschenden Erfolg des 1984 verstorbenen Jackie Wilson („Reet-Petite“) wird posthum ein schöner Grabstein an seiner letzten Ruhestätte in Detroit aufgestellt: Möge er der Menschheit vergeben …

GANZ SCHÖN ALT

schaun sie aus. Die einst so ruppigen Rolling Stones geben sich heute als Midlife-kriselnde Mimosen, die nur noch per Zeitungsinterview miteinander reden. Jagger über Richards: „Ich glaube nicht, daß wir nochmal richtig zusammenarbeiten können.“ Richards über Jagger: „Der soll doch aufhören, sich wie Peter Pan aufzuführen und endlich erwachsen werden.“ Wyman über beide: „Alles hat einmal ein Ende.“ Also wirklich aus? Schluß?? Finito??? Wir halten es mit einem Mitarbeiter des Richards-Clans, der da sagte: „Wenn sich alle fünf mal wieder treffen, werden wir weitersehen …“