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Willkommen zur neuen Ausgabe unserer allseits beliebten Gerüchteküche. Wir haben weder Kosten noch Mühen gescheut, um Ihnen wieder einen Einblick in die wunderbare Welt der Verleumdungskampagnen zu gewähren. Im Dunkeln, so weiß schon der Volksmund, ist bekanntlich gut munkeln. Herr Gordon Sting Sumner beispielswiese, Ex-Polizist und hochgeistiger Zeitgenosse, soll sich zwecks besserer Akzeptanz auf den Leinwänden dieser Welt einer kosmetischen Operation rund um die Nasenflügel unterzogen haben. Selbst uns Gerüchte-Profis schien diese Meldung zuerst völlig unglaubwürdig, doch der Vergleich eines aktuellen Fotos mit einer Archivaufnahme ließ uns wanken. Auch schön, die Geschichte von George Michael, einem griechischen Schönling mit nimmermüder Libido, der heulend in seinem Münchner Hotelzimmer gesessen haben soll, nachdem ihn ein italienischer Journalist in Grund und Boden interviewte. Die angesetzten Gesprächstermine mußten deshalb radikal gekürzt werden … Pfui! Der berüchtigte Lebemann David Bowie wurde nach einem Konzert in Dallas von einer 30jährigen Dame angezeigt. Der Sex-Strolch soll der unschuldigen Frau bei einer Party im „Mansion-Hotel“ an die Gurgel gesprungen sein, sie zu einem Kuß gezwungen, anschließend vergewaltigt und dabei gleich mit Aids infiziert haben. Die Polizei will den Fall aber nicht weiter verfolgen, da man anscheinend die Seriosität der klagenden Dame in Zweifel zieht. Wieder nix … Während der gesamten Heart-US-Tournee gibt es strengstes Fotografier-Verbot, da Sängerin Ann Wilson mittlerweile 130 Kilo auf die Waage bringen soll. Die Plattenfirma ist am Verzweifeln. Nun zum liebsten Freund dieser Spalten, zum Wunderwerk der plastischen Chirurgie (watch out, Sting!), Herrn Michael Jackson, dessen nüchterne Einschätzung der Realität uns immer wieder in Staunen versetzt. Neuesten Angaben zufolge hat Michael den Wunsch geäußert, nach seinem Tod mit einer Schock-Gefriertechnik haltbar gemacht zu werden. Sollten dann Wissenschaftler irgendwann gescheiter sein, könnten sie die Todesursache aufheben und jenen Mann wieder zum Leben erwecken, dessen großes Verdienst es war, dem Lama zu Popularität zu verhelfen. Was für eine Welt! Schon zu Lebzeiten geehrt wurde Elton John. Die amerikanische Songautoren-Gesellschaft ASCAP zeichnete den Briten mit einem sogenannten „Lifetime Achievement Award“ für hervorragende Verdienste um die Pop-Komposition im allgemeinen aus. Bei der Preisverleihung stellte sich heraus, daß alle Gerüchte um die Trennung von Ehefrau Renate völlig aus der Luft gegriffen sind. Ein öffentlicher Schmatz dürfte jetzt Stoff für neue Spekulationen geben: Steht Elton neuerdings auf Damen? Daß Lux Interior von den Cramps mit einer Überdosis Heroin in die ewigen Jagdgründe eingegangen sei, wird in der Kategorie „Gerücht des Jahres“ an vorderster Stelle zu finden sein. Der US-DJ und Insider Rodney Bingenheimer ist der Meinung, der gute Lux habe seinen Tod selbst inszeniert, damit die Band wieder ins Gerede kommt. Sowas nennt man Engagement! ¿ Eine neue Plattenfirma wollen die Herren Sigi Loch (Ex-WEA-Zampano) und Fotograf/ Manager Jim Rakete sowie Ex-Idealistin Frau Anete Humpe gründen, um dem deutschen Showbiz endlich zu zeigen, wies gemacht wird. Die Funktion von Frau Humpe beschreibt Herr Rakete mit:

„Unser Trüffelschweinchen“.

Bevor man sich nun von Anete entdecken läßt, sollte noch „Syntone“ studiert werden, eine neue Synthesizer-Schule der Firma Yamaha. 50 dieser Lehrgänge verlosen wir für hoffnungsfrohe Keyboard-Aspiranten! (Karte mit Stichwort „Syntone“ an ME/ Sounds, Werinherstr. 71, 8 München 90.) Bedenken sollte man aber auch die drohenden Gefahren, die das Pop-Star-Dasein mit sich bringt: Auch Sie könnten einmal so enden wie Affe Bubbles (r.) der eigentlich Michael Jackson heißt und nach seiner letzten Operation gewisse kosmetische Probleme mit sich rumschleppt. ..

Um auch bei gesunkenem Charts-Erfolg weiterhin eine Existenzberechtigung zu besitzen, sollte man einige Regeln befolgen. Paul Young, derzeit selbst HitparadenLieferant a.D., gab nun nützliche Tips:

1: Nur die richtigen Partys besuchen! Nur dort, wo sich honorige Künstler treffen (beispielsweise der anerkannte Musiker und Maler Ron Wood), kann man gepflegte Konversation erwarten. Am besten sich ein wenig Wissen über postmoderne Architektur und Yoga aneignen, um nicht als stupider Rock’n’Roller aufzufallen.

2: Trinke Brüderschaft mit minderjährigen Blondinen, wie zum Beispiel Mandy Smith.

Zum Einen wird man schon bei der nächsten Party mit Küsschen begrüßt (was ungeheuer Eindruck schindet), und zum Zweiten werden die Mädels ja auch mal erwachsen.

3: Immer einen guten Witz auf Lager. Sehr wichtig, ja fast Voraussetzung für das Gelingen ist die passende Person, der man eine Anekdote erzählt.

4: Und schließlich im rechten Moment auch tiefe Einblicke in die eigene Seele gewähren. Das zeugt von Sensibilität und macht liebenswert. ¿ Genug der niederen Begierde, jetzt wird’s klassisch! Auf unseren Streifzügen durch die Opernhäuser dieser Welt bejubelten wir schon des öfteren die grosse Sopranistin Montserrat Caballe. Genauso dachte auch Freddie Mercury, der sich aus den schnöden Tiefen des Rock’n’Roll emporschwang, um für Frau Caballe einen Song zu schreiben. „Exercises In Free Love“ — auch auf der B-Seite des Mercury-Schmalzers „The Great Pretender“ zu finden — nahm die gnädige Frau auch sofort in ihr Repertoire auf. Jetzt komponiert der Queen-Maestro sogar eine ganze LP! Erste Single-Auskoppelung — ist „Barcelona“, die offizielle Hymne der Olympischen Sommerspiele 1992 ebenda. ¿ Lang hat’s gedauert, aber jetzt hat’s David Coverdale geschafft. Amerika, für den Hard-Rock immer noch das Schlaraffenland, liegt dem Briten erstmals zu Füßen und feiert Whitesnake als die Heavy-Metal-Wunderwaffe. Auch privat hat der als unterleibszentriert bekannte Brite erneut zugeschlagen: Die Verlobung mit der Schauspielerin Tawny Kitean („Bachelor Party“, „Gwendolyne“) wurde bekanntgegeben. Grateful Dead, die seit jeher kein Problem mit Konzert-Mitschneider hatten, ja sogar Schwarzpressern, sogenannten Bootleggern, öffentlich Mut zusprachen, richteten auf ihren jüngsten US-Stadion-Gigs Extra-Plätze ein, wo man gegen kleinen Aufpreis sein komplettes Privat-Aufnahme-Equipment aufbauen durfte. Ob das Herrn Bertelsmann (Besitzer von Grateful Deads Plattenfirma Arista) gefallen wird… ? Abteilung „Aufstieg und Fall“: Bono Vox von der irischen Gläubiger-Kapelle U2 stürzte neulich bei einem Gig der US-Tournee von der Bühne und mußte einige Konzerte mit dem Arm in der Schlinge bestreiten. Ernsthafte Einbußen erlebte der Live-Act U2 nicht, im Gegenteil: so sahen sich nichtsahnende Konzertbesucher wie Bruce Springsteen veranlaßt, kurzfristig als Gitarristen einzuspringen. Roger Hodgson, Ex-Supertrampel, fiel in seinem nordkalifornischen Anwesen von einer Leiter und brach sich beide Arme.

Kaum kommen die Russen in den Genuß von ein wenig Glasnost, schon nutzen das westliche Agenten aus, um mit subversivem Muzak-Matenal die noch sensiblen Geschmacksnerven des Soviet-Volkes zu zersetzen. Oder ist die Einladung der Formation Opus nach Moskau als genialer Schachzug Gorbatschows zu verstehen, um dem West-Trieb der Jugendlichen durch ein abschreckendes Beispiel Einhaltzu gebieten?

Alannah Currie kriegt ein Baby, nein halt, zwei Babies, also Zwillinge, was wohl ein Wink des Schicksals ist, spielt doch Madame bei einer Popgruppe namens The Thompson Twins. Papa ist der andere Twin, also Zwilling …