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Sie sind so schlau, schlauer geht’s nicht, unsere Intellektuellen. Jetzt können sie uns – wie jüngst in einem schlauen deutschen Tageszeitungs-Feuilleton – sogar das „Phänomen Michael Jackson“ erklären: „Polymorph-indifferent, entzieht es sich vordergründiger Erklärungsmuster von Originalität und Wahrheit.“

Ach so. Jenseits dieser hochgeistigen Sprachnebel-Werfer allerdings sieht die Welt ganz anders aus.

Die Jacksons sind nämlich wie wir alle – sie arbeiten, verdienen ihren Lebensunterhalt und wollen in der Freizeit ihre Ruhe haben und mit den Kumpels einen heben. Janet Jackson zum Beispiel rackert sich derzeit auf den Bühnen der Welt ab und darf dafür am Abend ein paar Likörchen mit Queen Elli trinken. Bruder Michael geht früh ins Büro und konferiert mit Vermögens-Verwalter Allen Grubman über die jeweils Rendite-günstigsten Warentermingeschäfte, dreht am Nachmittag einen Werbespot für seine neuen Moonwalk-Latschen aus dem Hause L.A.-Gear, bringt auf dem Set gleich seiner 11jährigen Nichte Brandi Jackson (2. v. I. auf dem Foto) die ersten Tanzschritte bei und ratscht am Abend mit Freund Marion Brando, der sich zwei Wochen lang auf Michaels Ronch von den Strapazen des Gerichtsverfahrens gegen seinen Sohn erholt. Hand aufs Herz – was bitte soll daran „polymorph“ sein?

Yello-Boß Dieter Meier geht es nicht viel besser – auch er teilt Freud und Leid der arbeitenden Bevölkerung. Dieter rackert sich ab, um die polnischen Film-Studios von Wytwornia Filmow Fabulanych in der Nähe von Breslau, die er für ein Jahr gemietet hat, voll auszulasten. Zwischen den Dreharbeiten seines Kino-Streifens „Snowball“ schob er mal eben die Produktion für „Scandalo“, das aktuelle Single-Video von Gianna Nannini, ein. Da bleibt für leibliche Genüsse wenig Zeit. Gianna hinterher über Video-Regisseur Meier: „Auf Dauer könnte ich das nicht. Den ganzen Tag lang arbeiten und zwischendurch nur ein paar belegte Brote runterwürgen.“

Brotlos ist auch seine Kunst nicht mehr: ME/Sounds-Illustrator Sebastian Krüger kommt jetzt prächtig ins Geschäft. Er entwarf das Cover für RESTLESS NIGHT, die kommende LP der Scorpions. Das Album, in LA und Hilversum produziert, erscheint in der letzten Oktoberwoche, die Welt-Tournee beginnt am 5.12. in Berlin. Stones-Fan Krüger: „Die Musik ist ja nicht mein Ding. Aber dafür machen die Typen gut was her.“

Mit den beinharten Typen der Kölner Baubehörde hat dagegen Tina Turner (50) momentan gröbere Probleme. Sie wollte mit Lover Erwin Bach die gerade gekaufte Backstein-Villa im Kölner Süden vor dem Einzug noch etwas umbauen lassen. Eine Grube vor dem Eingang war schon ausgehoben, als der Amtsschimmel kräftig wieherte – das Haus steht unter Denkmalschutz. Tina, die, mit der Kraft am Ende, ihr „Abschiedskonzert“ in München (24.10.) absagen mußte, wartet jetzt an der Cote d’Azur auf die Baugenehmigung. Ein Behördensprecher: „Alle eingehenden Anträge werden gleich behandelt. Eine Extrawurst gibt’s für keinen.“

Wohl aber einen Extra-Kuchen. Matthias Reim bekam von seinen Zoni-Fans in Forst bei Cottbus eine Torte mit der Aufschrift „Wir lieben Dich“ geschenkt. Dafür gibt’s den begehrten ME/Sounds-Award der Kategorie „Re-Torte des Monats“.

Daß sich Partner im Laufe ihrer Beziehung immer ähnlicher werden, ist Naturgesetz, und somit fernab des menschlichen Selbsfgestaltungs-Vermögens. Aber warum sind es nur immer die Frauen, die sich den Männern anpassen müssen? Vorher selbständige Wesen, beschäftigen sie sich plötzlich mit so abartigen Dingen wie Bier trinken, Surfen oder gar Politik. Oder sie setzen sich – wie unser aktuelles Film-Paar – erstmals auf zweirädrige Höllenmaschinen. ,Wenn ich nicht noch schnell Motorradfahren gelernt hätte“, gesteht Carrie Otis, „würde ich ihn ja gar nicht mehr zu Gesicht bekommen.“

Carrie, seit der außergewöhnlich lebensnahen Hoppe-Hoppe-Reiter-Szene in „Wilde Orchidee“ auch privat mit Kino-Partner Mickey Rourke verbandelt, zeigte sogar auf zwei Rädern vollen Körper-Einsatz: „In den ersten Tagen bin ich dauernd von der Harley gefallen. Meine Beine sind grün und blau.“ Soweit, sich an Mickeys Lieblings-Droge, den Amok-Mörder-Whiskey „Wild Turkey“, zu gewöhnen, geht die Liebe aber noch nicht: „Eine Handvoll Reißnägel lassen sich leichter runterschlucken.“

Ob ein Kuß von Wolfgang Niedecken auch so schmeckt, als würde man einen leeren Aschenbecher ausschlecken“ (Kim Basinger über Mickey Rourke), gehört zu den letzten unerforschten Geheimnissen dieser Welt. Die bittere Pille der Vergänglichkeit von Liebe und Harmonie muß der BAP-Boss jetzt aber doch schlucken. Nachdem er sich bei der Studioarbeit am neuen BAP-Album X FÜR ‚NE U (erscheint am 25. 10.) schon an der Seite seiner neuen Freundin Tina, einer blonden Münchnerin, fotografieren ließ, will er nun die lange gescheute Konsequenz ziehen – die Scheidung von Ehefrau Carmen. Die Söhne Severin (6) und Robin (4) sollen bei der Mutter bleiben, Papi darf sie am Wochenende auf Konzerte mitnehmen (siehe Foto). BAP gehen ab 30. 4. 1991 auf Tour, absolvieren aber vom 10.1. bis 25. 2. insgesamt 25 Gigs in kleinen Clubs der Republik.

Hiermit endet die Sendung „Ehen vor Gericht“, wir schalten um ins „Ohnesorg Theater“. An sorgenlosem Familienglück erfreuen sich derzeit Iggy Pop und Jon Bongiovi. Iggy nutzte die Pause zwischen Video-Dreh und Live-Proben in L.A. zu einem geselligen Kampftrinken mit seinem Sohn Eric (19). Wenn auch nur kurz: „Irre, was der Junge verträgt“, prahlt der stolze Vater, „er hat mich glatt unter den Tisch gesoffen. “ Andere Prioritäten herrschen bei den Bongiovis. Jon, der sich nach BLAZE OF GLORY viel Freizeit gönnt, mimt den Muster-Buben: Um Mami nicht in Jeans und Leder zum Essen ausführen zu müssen, lieh er sich gar einen halbseidenen Versace-Anzug von Band-Kollegen Richte Sambora.

Gegen einen denen italienischen Konzert-Promoter geht dagegen Prince mittlerweile gerichtlich vor. Der Veranstalter hatte ein Prince-Konzert in Turin abgesagt und dem Sänger die vereinbarte Ausfall-Garantie (20.000 Dollar) vorenthalten. Offiziell erklärte der Italiener, Prince habe das Konzert aus Angst vor einem Mafia-Attentat abgesagt. Hintergrund der Affäre: Auch Madonna und die Stones hatten in Folge des Fußball WM-Rummels gröbere Probleme, italienische Stadien zu füllen. So gönnt sich Prince zunächst einmal eine kurze Ruhepause. Er zog sich in die Windmühle neben den Paisley Park Studios zurück (Foto), die er letztes Jahr Stein für Stein aus Holland über den Teich hatte karren lassen.