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Als „Godlike Geniuses“ möchten Bloc Party gerne ausgezeichnet werden – und zwar am besten schon bei den nächsten NME-Awards. „In letzter Zeit sind so viele tolle Sachen passiert“, meint Sänger Kele Okereke. „Aber die fünf Jahre zuvor wollte kein Mensch was von uns wissen, deshalb ist es schön, sich an der Welt zu rächen.“ Alternativ schlug Okereke die Einführung eines „Bloc Party Award for Innovation“ vor.

Freunde sind die Kaiser Chiefs und The Cribs schon länger. In ihrer Heimatstadt Leeds standen sie Mitte April zweimal am selben Abend gemeinsam auf der Bühne – als Gäste zur jeweiligen Zugabe. Geteilt wird auch die limitierte Single zur Tour: Kaiser Chiefs spielen den Cribs-Song „Another Number“, die Cribs covern die Chiefs-Nummer „Modern Way“.

„Gecovert“ wurde auch die Fettes-Brot-Single „Emanuela“: Fans des Fußballbundesligisten Arminia Bielefeld dichteten den Song zum Stadionschlager „Laßt die Finger von Owomoyela“ um. Vergeblich: Patrick Owomoyela spielt ab Juli bei Werder Bremen.

Von einem Riesen-Donut, das an einem Rennboot hing, fiel Darkness-Sänger Justin Hawkins im Urlaub in Dubai und zog sich zwei gebrochene Rippen und einen Muskelriß im Bein. „Die ganze Haut an meinen Knien war weggefetzt“, sagte Hawkins. „Ich war bleich wie ein Gespenst und wäre fast in Ohnmacht gefallen.“ Was genau Hawkins auf dem Donut wollte, ist unbekannt.

Auf Rekordjagd sind New Yorks aktuelle 80er-Retro-Darlings The Bravery: Am 28. Mai will die Band, deren Schlagzeuger neuerdings mit Kelly Osbourne liiert ist, drei Gigs an einem Tag spielen. Los geht s in Hampshire, es folgt Birmingham (im Vorprogramm von Duran Duran) und schließlich ein Auftritt im Astoria in London. Harte Arbeit: Zwischendurch sind in Hubschrauber und Bus 15 Kostümwechsel und Make-up-Auffrischungen durchzuführen …

Wenig Freude an The Bravery hat Killers-Sänger Brandon Flowers, der der Band vorwirft, ein gecasteter Schwindel zu sein, mit dem Lorbeeren (und Gelder) eingefahren werden, die eigentlich ihm zustehen. Pech für Flowers, daß er nun auch noch von einem Ex-Drummer verklagt wird, der behauptet, den Killers-Hit „Mr. Brightside“ geschrieben zu haben. FloweTs: „Der Kerl war nicht mal in der Band, als der Song entstand.“

Apropos Kelly Osbourne: Ozzys Sproß hat erkannt, daß ein bißchen Ärger gute Publicity ist, und im Vorfeld ihres zweiten Albums verkündet, das von ihren Eltern gegründete „Ozzfest“ sei nur das zweitbeste Tour-Festival in den USA. „Bei Coachella hatte ich mehr Spaß, auch wenn Mami jetzt sauer ist.“ „Ozzfest“ bleibt trotzdem das größte Festival aller Zeiten: Seit 1996 zahlten 4,2 Millionen Fans 172 Millionen Dollar.

Das Problem übervoller Kassen kenntauch Outkast-Rapper Big Boi: Weil vor seinem Anwesen in Atlanta nur sechs Parkplätze zur Verfügung stehen, läßt er sich für seine 17 Autos ein zweites Haus bauen.

Weniger pekuniäres Glück hatte Usher: Dem wurde aus dem New Yorker Trump International Hotel von einem Unbekannten, der sich als einer von Ushers persönlichen Bediensteten ausgab, ein Koffer mit höchstwertvollem Inhalt gestohlen. Hotelbesitzer Donald Trump versprach dem Rapper, den Schaden (50.000 Dollar) zu ersetzen.

Einen neuen Weg der Geldbeschaffung für weniger gutsituierte Hip-Hopper bietet ein bekannter Fastfood-Hersteller an: Wer einen Rap-Text schreibt, in dem der Name eines bekannten Doppel-Hackfleischbrötchens vorkommt, erhält jedesmal ein bis fünf Dollar, wenn die Nummer im Radio läuft. „Diese Partnerschaft reflektiert unsere Anerkennung und unseren Respekt vor der dominierendsten Jugendkultur der Welt“, ließ der Konzern mitteilen.

Nicht nur Rapper taugen als Werbeträger: Karen O, Sängerin der Yeah Yeah Yeahs (deren zweites Album im Herbst erscheint) gastierte auf „Hello Tomorrow“, das Squek E. Clean für einen Reklamespot aufnahm. Das Video dazu drehte Spike Jonze, Cleans Bruder und Karens Lebensgefährte. Ärger mit der Polizei bekam DMX, nachdem er mit seinem Auto in New York zwei andere Wagen gerammt hatte. Einer davon war ein Streifenwagen, dessen leichtverletzte Besatzung feststellte, daß dem Rapper der Führerschein entzogen worden war.

Verhaftet wurde Mitte April ein Pärchen, das am Ufer des Wishkah sexuelle Handlungen durchführte – genau an der Stelle, wo die Asche von Kurt Cobain verstreut wurde. Kein Einzelfall: Es war die 500. Festnahme aus demselben Grund.

Cobains Heimatstadt Aberdeen hat eine neue Touristenattraktion: Das „Kurt Cobain Memorial Committe“ verwendete 750 Spendendollar dafür, das alte Ortsschild („Welcome to Aberdeen“) durch ein neues zu ersetzen. Aufschrift: „Welcome to Aberdeen – Come As You Are“.

Foo-Fighters-Drummer Taylor Hawkins wird im September mit ein paar Kumpels unter dem Bandnamen Coattail Riders ein Soloalbum veröffentlichen. Nicht sein einziges Nebenprojekt: Einmal wöchentlich tritt er mit der Band Chevy Metal auf und spielt Coverversionen, u.a. von Yes und ELO.

„Einen Haufen europäischer Künstler“ möchte Snoop Doggy Dogg für sein nächstes Album gewinnen. Dabeisein sollen u.a. „diese Typen, die ,Take Me Out‘ gesungen haben.“ Die heißen Franz Ferdinand und sind zur Zeit damit beschäftigt, im Haus von Sänger Alex Kapranos ihr eigenes zweites Album aufzunehmen, das am 6. September erscheint (siehe Internet-Seite).

An einem neuen Album arbeiten erstmals seit über vier Jahren auch Depeche Mode. Der EXCITER-Nachfolger entsteht in Santa Barbara mit Produzent Ben Hillier, der zuletzt Elbow und Doves betreut hatte. Ebenfalls im Studio tätig sind Graham Coxon (mit Stephen Street) und Melissa auf der Maur.

Ein paar gute Tips für das zweite Album seiner Band Razorlight holte sich Johnny Borrell nach einem Konzert im Londoner Alexandra Palace bei Noel Gallagher, der den Gig vom Bühnenrand aus verfolgt hatte und sehr angetan war. „Er hat das bestätigt, was ich denke“, sagte Borrell geheimnisvoll. Die Aufnahmen sollen noch im Mai beginnen.

Einen guten Rat hatte Noel Gallagher auch für die britischen Wähler: Sie sollten am 5. Mai unbedingt Tony Blair und Labour wählen, denn: „Wenn die Tories gewinnen, wird Phil Collins zurückkehren und hier leben wollen, und seien wir ehrlich: Das kann keiner uon uns wollen!“ Derzeit lebt Collins in der Schweiz, um der britischen Steuer zu entgehen.

Eine ungewöhnliche Anfrage erreichte die Futureheads: U2-Sänger Bono hatte sich ihr Album gekauft und war so begeistert, daß er die Platte per Post an die Band schickte, mit der Bitte, sie zu signieren. „Zuerst wollten wir draufschreiben: ‚Viel Erfolg mit deiner Band‘ oder so was“, sagte Futureheads-Gitarrist Ross Millard. „Dann beließen wir es aber doch lieber bei ,Much love from The Futureheads‘.“

Etwas unstabil ist mal wieder die Besetzung von Queens Of The Stone Age: Mark Lanegan, der die Band nach der SONGS-FOR-THE-DEAF-Tour verließ, war zur aktuellen Tour wieder dabei, stieg Anfang April (wegen „Erschöpfung“) erneut aus und stand beim letzten Konzert in Los Angeles plötzlich doch auf der Bühne. Als Überraschungsgast kam dann auch noch ZZ-Top-Gitarrist Billy Gibbons dazu.

Josh Hommes Nebenprojekt Eagles Of Death Metal spielte am 11. April in der „Rock’n’Roll Hall of Fame“ in Cleveland ein rein akustisches Konzert vor 100 Leuten, die mit drahtlosen Ohrhörern zuhörten. Die Einladung kam von Fleetwood-Mac-Drummer Mick Fleetwood, der an teilweisem Gehörverlust leidet und auf diese Weise auf die Gefahren lauter Musik aufmerksam machen wollte.

Die gleichen drahtlosen Kopfhörer sollen auch beim diesjährigen Glastonbury-Festival zum Einsatz kommen – allerdings erst nach den jeweiligen Konzerten, wenn nachts zu Musik aus der Konserve weitergefeiert wird. Veranstalter Michael Eavis möchte damit die Anwohner des Geländes besänftigen, die sich immer wieder über die nächtliche Lärmbelästigung beschwert hatten. Zu sehen/hören ist in Glastonbury übrigens auch die Berliner Dancehall-Truppe Seeed.

Nach zehn Jahren und fünf Alben haben sich The Delgados aufgelöst. Wenige Monate nach dem Ausstieg von Bassist Stewart Henderson beschloß der Rest der Glasgower Band, es habe keinen Sinn, ohne alle Originalmitglieder weiterzumachen. Ihr Label Chemikal Underground wollen die vier jedoch weiterführen.

Getrennt haben sich auch 16 Horsepower. Gründungsmitglied Jean-Yves Tola ließ verlauten, die „gemeinsame Reise“ sei zu Ende und die Band hoffe, „daß wir euch alles gegeben haben, was wir geben konnten“. Schuld am Aus seien „bandpolitische und spirituelle Differenzen“.

„Gegenpositionen zur momentanen deutschnationalen Selbstfindung“ soll der Sampler I CAN’T RELAX IN DEUTSCHLAND „bündeln“, derauf der „Pop Up“-Messe in Leipzig (19. bis 22. Mai) erstmals vorgestellt wird. Dabei sind u. a. Mouse On Mars, Notwist, Tocotronic, Kante, Chicks On Speed sowie ein umfangreiches Booklet mit Beiträgen von Kettcar u.a.

Eine Ehrung wurde Nicky Wire zuteil: Der Bassist der Manie Street Preachers erhielt beim Auftritt seiner Band in Swansea von der Universität, wo er einst studierte, die Ehrendoktorurkunde überreicht. „Seine Texte zeigen ein immenses Bewußtsein der politischen Geschichte, das tiefe Wurzeln im walisischen Radikalismus hat“, sagte Vizedekan Richard B. Davies. „Ich konnte damals meinen Abschluß nicht machen“, entschuldigte sich Wire, „weil wir auf Tour waren.“

Mehr studieren hätten vielleicht auch wir sollen – zumindest die News-Seite im Aprilheft. Dann hätten wir vielleicht Johnny Borrell nicht mit seinem Schlagzeuger Andv Burrows verwechselt. Sorry.