Old Love: keine Affäre bleibt geheim


Wenn ein Blog sich mit überraschenden Paaren der Popkultur beschäftigt, kann das Klatsch sein, manchmal führt es aber auch zum Wiederentdecken wirklich guter Musik

Old Love. Klingt wie ein Mariah-Carey-Song, in dem sie die traurige Geschichte von einem Jungen und einem Mädchen besingt, die sich auf den Straßen North Carolinas verlieben, und die das unbarmherzige Schicksal schließlich für immer wieder trennen wird. Ist es aber nicht. Das Blog Old Love ist viel unromantischer als der Titel verspricht. Denn statt von unerfüllten Lieben zu berichten, gibt es auf dem Tumbrl-Blog eine Flut von Bildern vergangener Promipaarungen. Björk und Tricky. Cher und Tom Cruise. Lenny Kravitz und Kylie Minogue. Dem aufmerksamen Boulevardleser werden diese Paarungen bekannt vorkommen. Doch auf der Seite, die inzwischen hunderte Fotos umfasst, gibt es auch Überraschendes: Dass Keanu Reeves 1992 Sofia Coppola datete, nachdem er mit ihrem Vater „Dracula“ gedreht hatte, ist weniger bekannt. Oder dass Moby und Natalie Portman 2001 zusammen waren und Moby diese Romanze erst 2008 mit den Worten zugab: „Die Romanze mit Natalie machte mich zum Hassobjekt der Nerds. Man datet nicht einfach so Luke Skywalkers Mutter.“ Eric Clapton ging mit Carla Bruni aus, bis Mick Jagger ihm die 21-Jährige zum Ärger von Jerry Hall stahl. Michael Jackson und Tautum O’Neal lernten sich 1977 in Kalifornien kennen, feierten am nächsten Tag im Whirpool in der Playboy Mansion, telefonierten viel, doch zu mehr als Küssen kam es nicht, weil Jackson, damals 24 Jahre alt, angeblich noch nie im Schlafzimmer eines Mädchens gewesen war.

Und Britney Spears bekam, nachdem ihre Amour fou mit Colin Farrell bekannt geworden war, vom irischen Schauspieler eine T-Shirt mit der Aufschrift: I slept with Colin Farrell and all I got was this lousy t-shirt. Das Paar spricht bis heute nicht mehr miteinander.

Doch neben all diesen Paaren, deren Geschichte mit „vor langer langer Zeit“ beginnen und mit den Worten „eine traurige Geschichte“ enden müssten, gibt es auch noch die, die vielleicht nicht zu großen Lieben aber zu großen Liedern führten: Tom Waits „I Never Talk To Strangers“, das er für Bette Midler schrieb. Joni Mitchells „Same Situation“, der wohl schönste Song, der über den Narzissten Warren Beatty je geschrieben wurde.

Und natürlich David Bowies „The Jean Genie“, zu dem die Legende besagt, dass er den Song in Cyrinda Foxe’ Apartment schrieb, um seine damalige Romanze, die New Yorker Schauspielerin und spätere Frau von Steven Tyler, zu unterhalten.

Merke: Gossip kann so gut und legitim sein, wenn er zum Wiederentdecken von Musik führt. Aber auch sonst gibt es keinen Grund, es nicht hin und wieder zu tun. Wohl dosiert versteht sich.