Denn ganz großen Coup, vor Oasis dem Britpop nach dessen Glanzzeit in den 6oer Jahren wieder zu weltweiter Anerkennung zu verhelfen, haben Suede seinerzeit verpaßt. Kaum stand ihr epochales „Dog Man Star“ 1994 in den Läden, schien das Quartett aus London am Zwist mit Gitarrist Bernard Butler zu zerbrechen.Taktisch klug und künstlerisch sinnvoll, verzichteten Suede beim Nachfolger „Coming Up“ auf all zu große Eskapaden-und legten ein äußerst kompaktes Album voller melodischer Pop-Perlen vor, die sich bisweilen hart an der Grenze zum Kitsch bewegten. Eine Grenze, die Suedes androgyner Frontmann Brett Anderson bei bestens inszenierten, ebenso exaltierten wie wuchtigen Auftritten auch gern schon mal überschreitet: „Die einen nennen das Bombast,“ beschied er diesbezüglich die Kritiker,“die anderen genießen einfach Musik, in der Gefühle noch ihren Platz haben.“ Fein formuliert. Doch statt auf große Worte besinnen sich Anderson und die Seinen nun wieder auf ihre musikalischen Stärken. So liefert die Doppel-CD SCI-FI LULLABIES mit 27Tracks, darunter zuvor unveröffentlichte Songs, Single-B-Seiten und Aufnahmen aus dem Demoarchiv. Wie auch die restlichen Tracks Material, das die kreative Potenz von einer der besten britischen Bands widerspiegelt. Auf der CD von ME:“Europe Is Our Playground“