Pubertärer Enthusiasmus, nur schöner: Der Freitag beim Melt! Festival 2014


Robyn & Röyksopp waren das erste Highlight beim diesjährigen Melt! Festival 2014.

Konfetti, Glitzer, Sonnenschein – und jede Menge treibende Beats. Der erste Tag des diesjährigen Melt! Festivals 2014 war bestimmt von kindlicher Euphorie, die man nicht nur in den von Sonnenbrand gezeichneten Gesichtern der Festivalbesucher ablesen konnte, sondern auch in den Performances von Künstlern wie Robyn und Röyksopp erkannte.

Insbesondere die schwedische Sängerin Robyn und ihre norwegischen Musikerkollegen von Röyksopp, die zuletzt gemeinsam ein Mini-Album namens DO IT AGAIN veröffentlichten, zelebrierten um kurz nach Mitternacht eine beachtliche 135-minütige Performance, die von pubertärem Enthusiasmus und komplett durchinszeniertem Showgehabe geprägt war. Glitzer durfte bei diesem infantilem Spiel natürlich nicht fehlen und so bestach nicht nur Robyn durch ihre funkelnden Kleider, sondern zogen sich auch die anderen Bandmitglieder immer wieder glitzernde Masken über.

Robyn zeigte sich dank divenhaft-glamouröser Tanzeinlagen dabei gleichzeitig als Sex-Symbol, Rampensau und Disco-Queen, die mit sphärischen, technoiden Beats die Stimmung anzutreiben wusste. Für ein Festivalpublikum eignen sich die eher dumpfen, vorwärtstreibenden Beats ihrer gemeinsam mit Röyksopp produzierten Platte perfekt. Dass die gemeinsam aufgenommenen Songs allerdings nicht an ihre Solo-Werke heranreichen wird klar, als sie alte Hits wie „Dancin On My Own“ anstimmte.

Fritz Kalkbrenner legte am Freitagabend auf der Mainstage ein gewohnt souveränes DJ-Set hin, das er locker mit „Hi, ich bin Fritz, ich fang jetzt einfach mal an“ anmoderierte. Die ersten Stunden des Tages hatten zudem eine Morning-Session von Boys Noize für die letzten Feierwütigen zu bieten. Außerhalb des größtenteils elektronischen Programms gab es für Indie-Fans die drei amerikanischen Damen von Haim mit einschmeichelnden Popsongs, Chet Faker, der bei brütender Abendsonne spielen musste und die österreichischen Jungs von Bilderbuch, von denen wir schon beim Hurricane 2014 schwärmten und die erneut mit Songs wie „Softeis“, „Plansch und „Maschin“ im Intro-Zelt begeisterten.

Heute freuen wir uns in der von Baggern flankierten „Stadt Aus Eisen“ in Ferropolis auf Metronomy, die Dänen von WhoMadeWho, Future Islands zur frühen Abendstunde und Modeselektor zum Sonnenaufgang.