„Rave is over“ – Vom Ende der Clubkultur


Im Laden des Berliner Gestalten Verlags zeigt der Fotograf Martin Eberle zwei seiner dokumentarischen Serien zum Auftakt und Ende der Euphorie

Zwei Serien sind im Gestalten Space in der Sophienstraße in Berlins Mitte ausgestellt. „Temporary Spaces“ und „After Show“. Entstanden in unterschiedlichen Dekaden – die erste Serie in den 90er Jahren, mit der zweiten begann der in Berlin lebende Fotograf Martin Eberle 2004. Die Motive sind gänzlich unterschiedlich. Hier verlassene Clubs oder Quasiclubs. Vor und nach der Euphorie, all den Versprechen der Nacht, dem exzessiven Loslassen. Und dort erschöpfte Poträts derer, die sie mit all dem fluteten. Mit ihren Computern, den Bässen, dem Sound und der Bereitschaft, selbst loszulassen um spüren zu können, was der Augenblick von ihnen will.

Zehn Jahre fotografierte Martin Eberle Clubs wie den Eimer, Dirt, WMF, Kunst und Technik oder den Tresor. Das minimale Konzept des leeren Raums, der heruntergekommenen Fassade und dem gleichzeitig festgehaltenen Bemühen seiner Betreiber Raum zu schaffen trägt die fotografische Idee, von der Grauzone zu erzählen, in der Berlins kreative Clubszene entstand.

2003 dann begann Eberle – selbst Mitbetreiber der Clubgalerie berlintokyo – auf die Suche nach jenen zu gehen, die Berlins musikalische Rolle prägten. Direkt nach dem Auftritt. In irgendeinem Backstageraum. Erschöpft. Allein. Postorgiastisch. Peaches ist darunter. Miss Kitten. Oder Armin von Milch.

Hier menschenleere Orte und dort Musiker ganz nah. Fast zu nah. Doch genau dazwischen entstehen die Bilder, die man nicht zu sehen bekommt.

Martin Eberle: Rave is over | 14. Juli — 07. August 2011
Gestalten Space
Sophienstraße 21
10178 Berlin
Mi bis Mo: 10 – 20 Uhr