2001: Rückkehr der Klassiker :: Sie sind wieder da!

Wehmut überfallt einen dann doch, wenn man sie wiedersieht. Wehmut, dass Filme dieser Größe, mit solchen Visionen kaum mehr gedreht werden in unserer Zeit der globalen Medienkonglomerate. Kaum zu glauben, aber 2001: Odyssee im Weltraum, 6 Sterne, hat nichts von seiner Faszination eingebüßt. Sofort fallen die einmaligen, unverkennbaren Kompositionen Kubricks auf, die bis heute nicht im geringsten angestaubten Effekte von Douglas Trumbull. Und doch steht die visuelle Brillanz einer Handlung nicht im Wege, die ebenso hypnotisierend ist wie sie immer wieder neue Rätsel aufgibt, die einen nachhaltig beschäftigen. Kubricks Variante der Schöpfungsgeschichte ist bösartig, pessimistisch, zynisch, psychedelisch und so größenwahnsinnig, wie sich das nur ein wahrer Meister leisten kann. Größenwahn trifft sicherlich auch auf William Friedkin zu, der bei seiner Verfilmung von William Peter Blattys Bestseller Der Exorzist, 6 Sterne, seine Assistenten vor lauter Perfektionismus schier in den Wahnsinn trieb. Der vielleicht beste Horrorfilm aller Zeiten bricht konsequent alle Tabus, die sich ihm in den Weg stellen. Gleichzeitig aber ist die Geschichte von der Besessenheit des kleinen Mädchen Regan auch tief religiös und glaubensbestärkend kommt immer auf die Perspektive an. Anders als Kubricks Meilenstein wurde Der Exorzist seinerzeit der erfolgreichste Film aller Zeiten – um einige Szenen angereichert, die nicht uninteressant sind (vor allem die Spinnenszene ist ein Schocker), aber das Original nur bedingt bereichern – der Grund, warum Friedkin sie damals draußen ließ. Beide Filme unter gar keinen Umständen verpassen. Auch wenn das restliche Filmjahr danach schal erscheinen mag.

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