213 – The Hard Way
Irgendwo steht das böse Wort ja doch. Wenn nicht wie hier im Beipackzettel für den Kritiker, dann spätestens beim Plattenkauf auf dem CD-Sticker. Supergroup. Das Gutesiegel. Als wäre die Musikgeschichte arm an Beispielen, wie Bands mit Traumbesetzung grandios scheiterten, weil sieden eigenen und/oder fremden Ansprüchen uneinholbar hinterherhinkten. Große Namen gleich große Kunst – ziemlich oft ein großer Quatsch. Zumal im Fall von 213 [sprich: two-one-three] schon die äußeren Umstände gegen eine leichte Geburt sprechen. Über zehn Jahre liegen zwischen Ankündigung und Fertigstellung der ersten gemeinsamen Platte von Snoop Dogg, Nate Dogg und Warren G. und es kommt fast einem Wunder gleich, dass man auf THE hard way diesen Kraftakt nicht aus jeder Note heraushört. Zwar geht dem Opener „Twist Yo Body“, der sich mit seinen freaky Chorsätzen tief vor George Clintons Parliament verneigt, gegen Ende die Luft aus, doch gleich im anschließenden „Absolutely“ fahren 213 über raffinierter Percussion das Tempo hoch, bis sie mit ihrer Single „Groupie Luv“ höchstes G-Funk-Niveau erreichen. Blendend auch die Motown-Anleihe „Gotta Find A Way“, das unterkühlte „MLK“, der griffig produzierte Schlusspunkt „So Fly“. Allein auf den pathetischen Gospelsingsang in „My Dirty H“ möchte man ebenso verzichten wie auf die allzu berechenbaren Pimp-Allüren von „Joysticc“. Überhaupt hätte THE hard way ein gutes Stück unkonventioneller ausfallen dürfen. Für eine Supergroup sogar müssen.
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