3 Colours Red – Revot :: Viva Zwei-Moderator Markus Kavka über:
Wir schreiben das Jahr 1997. In Sachen Brit Pop geht in England fast gar nichts mehr. The Verve räumen noch mal so richtig ab, hinter/nach ihnen tummeln sich viel zu viele „Die-klingenso-wie…“-Bands. Plötzlich fallen vom Himmel herab vier Typen OHNE die üblichen Frisis. MIT Löchern (!) in den Jeans (!), Lederjacken, gar nicht mehr so superjung, clever, Kampftrinker: 3 Colours Red. Und Pop ist das nicht, was die da machen. Die britische Musikpresse, nicht faul, öffnet sofort eine neue Schublade und nennt das Ganze Brit Rock. Und hier reden wir von R-O-C-K, buchstabiert Richard-Otto-Cäsar-Kon rad. Die Gitarren (hier besser: Klampfen) knapp über Kniehöhe, breitbeinige Spielhaltung, ein Drummer (hier besser: Schießbudenmeister), der neue Dimensionen in Sachen Achselnasse setzt. Der Vorbilder sind klar: The Clash, Stiff Little Fingers, Sex Pistols und The Jam (keine Amerikaner bitte, weil zu stumpf). Das garantiert dufte Melodien, breitwandiges Gerotze und eine flotte Gangart. Was unter Umstanden noch für 3 Colours Red sprechen könnte: Alan McGee, der Entdecker von Oasis, hat sie höchstpersönlich für sein Label Creation unter Vertrag genommen. Und, sagen wir, wie’s ist: Der signt keinen Scheiß. Und REVOLT ist dann nach dem Debüt PURE auch die knorke, zweite Platte, die wohl wie kaum eine andere dazu taugt, den Winter aus den müden Knochen zu blasen.
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