Bombastisch produzierter Schrott. In der Hauptrolle: Schauspielerjared Leto. Man mag diese Info nicht schon wieder reingereicht bekommen, schon gar nicht als Rechtfertigungsnummer.“Die Brüder jared und Shannon Leto haben schon als Jugendliche gemeinsam musiziert“, liest man immerwieder. Kann ja sein, nichts dagegen. In Zeiten derAdoleszenz ist man nun mal naturgemäß verwirrt, die Pubertät ist die erste schwere Krise im Leben eines jeden Menschen, und, bitteschön, wenn’s vorübergehend hilft: Hausmusikgibt Nestwärme. Ob die allerdings in der Gegenwart noch vonnöten ist, darf man gerne in Frage stellen-. Jared Leto ist als Schauspieler längst in Hollywood („Fight Club“, „American Psycho“) angekommen, das erste Album seines Band-, Kunstgewerbe- und Schwurbel-Projekts 30 SecondsTo Mars hat sich ein paar hunderttausend Mal verkauft, und auch das Zweitwerk läuft ganz prächtig. In den USA bereits seit Sommer vergangenenJahreszuhaben.gibt’sABEAUTiFUL lie jetzt auch hierzulande. Als Rerelease, weil’s im Herbst 2006 keiner hören wollte. Was aber, man merkt es schon beim ersten Durchlauf, wederden Ohren noch dem Geschmackssinn gut tut. Inmitten einerfiesen Produktion, die breiter daherkommt als alle aneinander gelegten Jacketts aus dem Kleiderschrank von Reiner Calmund, gibt’s wahlweise Frühstücksradiomüll in Kombination mit Mainstreamschwanzrock ä la Billy Corgan, enervierende Laut-Leise-Kracher-Schmeichler(Pixies für Talentfreie?) und Bon Jovi für die Generation SMS („Savior“, „From Yesterday“). Natürlich war früher nicht alles besser, aber immerhin war’s hin und wieder möglich, dass Schauspieler unfallfrei Musik machen respektive singen. To nameonly a few: Robert Mitchum, Leonard Nimoy, Dean Martin.Jared Leto und sein Bruder indes gehören dahin, wo auch Bruce Willis.Johnny Depp und Uwe Ochsenknecht dilettieren. Schauspieler sollen Filme drehen, Musiker Alben aufnehmen. Andersrum bleibt’s: schwierig. Und den halben Stern gibt’s nurfürdie stille Zeit bis zum Hidden Track des Albums. >» www.thirtysecondstomars.com