8-Bit Operators :: The Music of Kraftwerk

Das ist doch schon mal sehr schön, wenn der Titel einer Platte überhaupt keine Fragen mehr zum Inhalt offen lässt: 8-bit Operators the music of Kraftwerk PERFORMED ON VINTAGE 8-BIT VIDEO GAME SYSTEMS. What you read, is what you get. Aber es scheint ein ungeschriebenes Gesetz zu gelten, nach dem Coverversionen von Kraftwerk-Songs, wenn sie geballt auf einem Tonträger auftauchen, Novelty-Charakter haben müssen, also „irgendwie Lustig sein sollen. Wir denken an die Latin-Versionen von Senor Coconut und an die Streicheradaptionen des Balanescu Quartetts. Auf 8-bit OPERATORS ballern 15 Acts aus den USA, England, Schweden, Deutschland, Österreich, der Schweiz und Argentinien – von denen der Schreiber dieser Zeilen noch nie etwas gehört hat auf oldschooligen Game-Consolen und Computern Hits wie „Die Roboter“, „The Model“, „Computer World“, „Trans Europa Express“ und „The Man-Machine“ raus. Die relative Übersichtlichkeit des Kraftwerk-Songkatalogs führt zu einer Art Ikonencharakter ihrer Melodien, was wiederum zu ihrer Unkaputtbarkeit in allen (Cover-lVersionen beiträgt. Kraftwerk-Songs sind auch nicht mit fiepsig-piepsigen-Atari-Sounds und hausgemachtem Plinker-Plonkerzu zerstören – eine Herangehensweise, die ja nicht zuletzt von Kraftwerk in ihrem Song „Taschenrechner“ ausdrücklich empfohlen wird: „Ich bin der Musikant mit Taschenrechner in der Hand… und wenn ich diese Taste drück, spielt er ein kleines Musikstück. “ Die Resultate auf 8-BIT Operators rangieren zwischen rundum zufriedenstellend IBacalo mit „Die Roboter“], nervig [Glomag mit „Pocket Calculator“) und so, wie man sich wünschen würde, dass heute alte Kraftwerk-Songs von ihren Urhebern auf die Bühne gebracht werden sollten LSpacelab “ von 8-Bit-Weapon). Höchster Respekt geht an den Österreicher Herbert Weixelbaum, der mit „Tanzmusik“ den besten Kraftwerk-Song der Vor-AUT08AHN-Zeit gewählt hat und in seiner Version das Original-RALF & FLORIAN-Gefühl Wiederaufleben lässt.