Der Schlüsselsatz fällt bereits im ersten Song „The Crowning“: „We’re gonna party like it’s 1699“, heißt es da in Abwandlung des berühmten Prince-Zitats. COLONIA, das zweite Album von A Camp nach dem gleichnamigen 2001er, ist gerade mal so spannend wie eine Party zum Ende des 17. Jahrhunderts, wenn man eine Anfang des 21. erwartet hat. Man verlangt ja vom Zweitprojekt von Cardigans-Sängerin Nina Persson und Niclas Frisk (Atomic Swing) nicht unbedingt eine Party-Platte, aber auch keine Sammlung von zweitklassigen Cardigans-Alben-Tracks. Das ist Folk-Pop mit hohem Niedlichkeits- und Verspieltheitsgrad und noch höherem Gaststarfaktor (Joan As Policewoman, Nicolai Dunger, James Iha, Anna Ternheim) – aber auch so verschlafen, so schnarchig, so egal, so gleichförmig, dass man ihm wünschte, er würde sich wenigstens einmal zu der Hymnenhaftigkeit aufraffen können, die er allenthalben anstrebt. Wer sich über die Distanz von 44 Minuten wachhalten kann, bemerkt vielleicht, dass sich eine Handvoll guter Songs in diesem Einheitsbrei versteckt (u.a. „Stronger Than Jesus“, „Bear On The Beach“). Wir warten auf das neue Cardigans-Album.

VÖ: 20.3.

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